Der 1. FC Köln hat nach der Trennung von Sportchef Christian Keller den Umbau seiner sportlichen Leitung fortgesetzt und eine neue Position geschaffen. Lukas Berg, bislang Leiter des Kölner Nachwuchs-Leistungszentrums, wird künftig als Technischer Direktor fungieren. Der 31-Jährige erhält einen Vertrag bis 2028, der mit einer deutlichen Verbesserung seiner Bezüge verbunden ist.

Berg ist seit 2016 im Verein. Mit Sportdirektor Thomas Kessler soll er eine Doppelspitze im Geschäftsbereich Sport bilden, der durch Thomas Kessler gegenüber der Geschäftsleitung vertreten wird. Berg werde einen Schwerpunkt auf strukturelle und strategische Themen legen, was so zu verstehen ist, dass er im Vergleich zu Kessler langfristigere Themen bearbeiten soll.

Außerdem soll Berg an einer Stelle wirken, die zuletzt nicht nur durch Erfolgsgeschichten aufgefallen war: Am Übergang zwischen Junioren- und Erwachsenenfußball. Denn einerseits betreiben die Kölner zwar eine außerordentlich erfolgreiche Nachwuchsakademie; im Mai etwa gewann die U19 die Deutsche Meisterschaft. Zahlreiche Talente des Klubs schafften den Sprung in den Profibereich, kein anderer Klub der beiden ersten Ligen bildet derart viele Nachwuchskräfte aus wie der FC. Andererseits gab es immer wieder Schwierigkeiten, Talente langfristig zu binden. Zuletzt machte das Beispiel des U17-Weltmeisters Justin von der Hitz Schlagzeilen, den der FC an den Zweitligisten 1. FC Nürnberg verlor. Zuletzt wechselte das Brüder-Paar Simone und Luca Cannizarro nach Leverkusen.

Um die Trainerteams der Leistungsmannschaften besser zu verzahnen und eine intensivere Verbindung zwischen zur Akademieleitung herzustellen, wurde Stefan Ruthenbeck im Frühjahr bereits als „Leiter des Leistungsbereichs“ vorgestellt. Der Meistertrainer der U19-Mannschaft wird die Position zusätzlich übernehmen. Dass Berg nun auf den Posten des Technischen Direktors befördert wurde, zeigt den Willen der Kölner Vereinsführung, die strategische Planung zu stärken und sicherzustellen, dass die Talente nicht nur über Jahre teuer und mit viel Arbeit gescoutet und ausgebildet werden, um für den Nachwuchs Titel zu gewinnen.

Als Akademie eines Profiklubs geht es weniger um titel, sondern überwiegend darum, Kaderwerte für den Erwachsenenbetrieb zu schaffen. „Lukas Berg wird in dieser wichtigen Rolle Thomas Kessler tatkräftig zur Seite stehen und insbesondere die konsequente strategische Weiterentwicklung sowie die Optimierung von Strukturen und Prozessen im sportlichen Bereich sicherstellen“, sagt FC-Geschäftsführer Philipp Türoff: „Lukas vereint hohe Fachkompetenz mit einem tiefen Verständnis für unseren Klub und einer sehr strukturierten Arbeitsweise. Er kennt viele Abläufe, gerade auch im Übergang vom Nachwuchs zu den Profis, bereits exzellent.“

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Christian Löer

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Thomas Kessler freut sich über die neue Unterstützung. „Als Leiter der Akademie hat Lukas in den vergangenen Jahren mit strukturierter und zielgerichteter Arbeit wertvolle Impulse gesetzt. Mit seinem Blick für Prozesse und seiner analytischen Herangehensweise wird er eine wichtige Stütze bei der Weiterentwicklung unseres Klubs sein.“

Auch Berg ist dankbar. „Ich trete die Aufgabe mit großer Leidenschaft, Demut und der vollen Überzeugung an, dass wir unserem Anspruch in Zukunft gerecht werden“, sagt er. Ein Nachfolger auf Bergs Posten als Leiter der FC-Akademie werde nach Angaben des Vereins „zeitnah gesucht“.