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FC vor Heimspiel gegen UnionAbgeschottet für den positiven Kölner Abschluss

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Training 1. FC Köln 17.12.2025 Dominique Heintz 1. FC Köln, 3 in der Mixed Zone nach dem Nicht-Öffentlichen Training Training 1. FC Köln Geissbockheim, 17.12.2025 *** Training 1 FC Köln 17 12 2025 Dominique Heintz 1 FC Köln, 3 in the mixed zone after the non-public training session 1 FC Köln Geissbockheim, 17 12 2025 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx

FC-Verteidiger Dominique Heintz nach dem Training am Mittwoch

Der 1. FC Köln bereitet sich hinter verschlossenen Türen auf das letzte Spiel in diesem Jahr vor. Routinier Dominique Heintz ist wieder eine Option.

Die ans Geißbockheim gepilgerten Fans des 1. FC Köln verließen am Mittwochvormittag überwiegend enttäuscht und postwendend den Grüngürtel. Denn der Trainingsplatz blieb kurzfristig für die Öffentlichkeit geschlossen. Trainer Lukas Kwasniok bat seine Profis in das Franz-Kremer-Stadion zu einer Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Eine ungewöhnliche Maßnahme beim Bundesliga-Aufsteiger, der in der Regel fannah ist, sehr oft öffentlich und erst zwei Tage vor Pflichtspielen geheim trainieren lässt. Doch vor dem letzten Spiel des Jahres und nur zwei Punkten aus den vergangenen fünf Bundesligaspielen gilt es für die Kölner, noch einmal die Sinne zu schärfen und vielleicht auch etwas zu verändern. „Wir haben an den Dingen gearbeitet, die wir verbessern können. Es tut auch mal ganz gut, wenn wir das unter uns machen“, sagte Verteidiger Dominique Heintz – und wurde natürlich nicht konkret.

Der Routinier, der nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen ist, erklärte den außerplanmäßigen Schritt mit der besonderen Situation. „Wir trainieren natürlich auch gerne vor den Fans, aber manchmal muss man im Fußball auch Sachen machen, die nicht jeder sehen soll.“ Gerade beim FC sei das aber eher die Ausnahme, denn die Regel. „Ich glaube, es gibt wenige Bundesligisten, die sonst so oft öffentlich trainieren wie wir“, sagte der 32-Jährige, dessen Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion Union Berlin empfängt. Nach schwierigen Wochen will sich der FC „unbedingt mit einem positiven Gefühl für uns selbst und unsere Fans“ in die kurze Winterpause verabschieden, die am 2. Januar mit der Abreise ins Trainingslager an die Costa Blanca dann schon wieder vorbei sein wird.

1. FC Köln: Dominique Heintz ist zurück und fühlt sich bereit

Gegen das Team des früheren FC-Trainers Steffen Baumgart könnte Heintz selbst wieder eine Rolle spielen. Der Verteidiger arbeitet an seinem Comeback und befindet sich auf einem guten Weg. „Es wird von Tag zu Tag besser. Ich habe im Training wieder einen großen Schritt gemacht“, berichtete der Abwehrspieler. Ob es bereits für einen Einsatz gegen Union reicht, hänge von der Reaktion seines Körpers ab. „Es waren intensive Einheiten. Jetzt muss ich schauen, wie der Körper darauf reagiert.“ Die Signale seien bislang positiv. „Es fühlt sich gut an. Wenn jetzt keine Schmerzen auftreten, bin ich sehr positiv, dass ich am Wochenende wieder eine gute Option bin. Ich hoffe, dass ich dabei sein kann und die Jungs wieder auf dem Platz unterstützen kann.“

Sollte Heintz die Dreierabwehrkette mit Rav van den Berg und Sebastian Sebulonsen bilden, könnte Eric Martel wieder ins defensive Mittelfeld aufrücken. Bekanntlich muss der Coach weiterhin auf drei Innenverteidiger verzichten. Doch während Joel Schmied immerhin Anfang des kommenden Jahres wieder zur Verfügung steht, ist eine Rückkehr von Timo Hübers und Luca Kilian nicht absehbar.

Sportlich geht es für den FC am 15. Spieltag aber nicht nur um drei Punkte, sondern auch darum, mit einer guten Grundstimmung in die Weihnachtsfeiertage zu gehen. Die Mannschaft hatte sich zu Saisonbeginn ein Polster erarbeitet, zuletzt aber nicht mehr die gewünschten Ergebnisse eingefahren. „Es war uns vor der Saison schon bewusst, dass alles eng zusammenrücken wird. Wie der Coach es gesagt hat: Wir haben uns ein gutes Polster aufgebaut, von dem wir noch zehren. Doch darauf dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Wir wollen das letzte Spiel des Jahres positiv gestalten, um uns und den Fans ein schönes Fest zu bereiten. Wir investieren sehr viel, aber wir müssen uns endlich mal wieder für den hohen Aufwand belohnen“, forderte der Abwehrspieler.

Wir tun uns im Moment schwer, vorne den letzten Pass an den Mann zu bringen und torgefährlich zu werden. Am Anfang der Saison hatten wir mehr Power nach vorne
Dominique Heintz über das Kölner Offensivspiel zuletzt

Dieser Aufwand war zuletzt allerdings nicht mehr ganz so hoch wie noch zu Saisonbeginn. Jedenfalls nicht von allen. Das Offensivspiel war zu sehr auf Jungstar Said El Mala ausgerichtet, das Team zu sehr von dessen Klasse und Aktionen abhängig. El Mala regelte in der Tat viel, aber ein 19-Jähriger kann eben nicht alles kaschieren. Bei der 0:2-Niederlage in Leverkusen präsentierte sich der FC mit einem X-Goal-Wert von nur 0,2, fünf Torschüssen, acht Flanken und fünf Dribblings sehr harmlos. Auch Heintz sieht im Offensivspiel Luft nach oben: „Wir tun uns im Moment schwer, vorne den letzten Pass an den Mann zu bringen und torgefährlich zu werden. Am Anfang der Saison hatten wir mehr Power nach vorne und konnten den Gegner öfter überraschen.“ Genau die Elemente müsse man wieder auf den Platz bringen. „Wir müssen wieder für Unordnung im gegnerischen Strafraum sorgen und die Energie zeigen, die uns auszeichnet.“ Trotzdem zweifelt Heintz nicht an der Mannschaft. „Ich vertraue uns da vollkommen“, sagte er. „Wir sind ein Team, wir werden uns da wieder rausarbeiten.“

Das Spiel gegen die „Eisernen“ sieht er als schwierige, aber lösbare Aufgabe. „Union ist eine sehr kompakte Mannschaft“, warnte Heintz. „Die darf man nicht unterschätzen.“ Die Berliner kämen „mit sehr viel Wucht und Präsenz“, darauf müsse der FC vorbereitet sein. „Da müssen wir dagegenhalten.“ Für Heintz ist es zudem ein besonderes Duell. Er stand von Januar 2022 bis Juni 2023 bei Union unter Vertrag, bevor er dann wieder zum FC zurückkehrte, für den er bereits von 2015 bis 2018 aufgelaufen war. „Ich kenne noch einige Spieler von früher. Ich weiß ganz genau, wie die Mannschaft tickt“, sagte Heintz, der aber bei Union kaum zum Einsatz gekommen war und nur neun Pflichtspiele absolviert hatte.

Besondere Aufmerksamkeit für die Kölner erhält das Wiedersehen mit Baumgart, der zum zweiten Mal nach seiner Amtszeit beim Hamburger SV nun als Coach von Union ins Rhein-Energie-Stadion zurückkehrt. Für Heintz ist das jedoch Nebensache. „Das spielt in den 90 Minuten keine Rolle“, stellt er klar. „Da will jeder für seinen Verein das Beste, dafür wird alles investiert. Nach dem Spiel können wir uns dann gerne unterhalten“, sagte Heintz. Und dann am besten mit dem positiven Gefühl eines Kölner Sieges zum Jahresabschluss.