Frauen-BundesligaEin besonderes Tor und großer Jubel – 1. FC Köln schafft Klassenerhalt

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Mit hochgestreckten Armen jubeln die Spielerinnen des 1. FC Köln – im letzten Spiel der Saison haben sie den Klassenerhalt gesichert.

Die Frauen-Mannschaft des 1. FC Köln bleibt in der 1. Bundesliga.

Im letzten Spiel der Saison haben die Spielerinnen des 1. FC Köln es geschafft – der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga ist gesichert. Der Meister kommt aus dem Süden.

Mit einem 1:1 im Heimspiel gegen SGS Essen hat die Frauen-Mannschaft des 1. FC Köln den Verbleib in der Fußball-Bundesliga erkämpft. Nach 90 Minuten jubelten die Spielerinnen im Franz-Kremer-Stadion und streckten die Arme in die Höhe.

Nach einem 0:1 Rückstand zur Halbzeit hatte in der 55. Minute Mandy Islacker den Treffer zum Unentschieden erzielt. Da Meppen und Duisburg jeweils verloren, gelang dem Kölner Team auf Platz 9 der zwölf Mannschaften umfassenden Liga der Klassenerhalt. 

Für Islacker war es gleichzeitig das letzte Spiel ihrer Profi-Karriere. Nach dem Spiel verabschiedete der 1. FC Köln die 34-Jährige. „Meine ganze Familie war heute da, heute noch mal ein Tor zu schießen war sensationell. Schön, meine Karriere mit dem Klassenerhalt zu beenden“, sagte sie nach der Partie bei „Magenta Sport“.

FC-Vizepräsident Carsten Wettich verabschiedet Mandy Islacker nach dem Spiel gegen Essen.

FC-Vizepräsident Carsten Wettich verabschiedet Mandy Islacker nach dem Spiel gegen Essen.

Auch FC-Keeperin Manon Klett hört mit ihren nur 26 Jahren schon auf mit Profifußball. FC-Trainerin Bender-Rummler sagte über ihre beiden Spielerinnen, wie EXPRESS.de berichtet: „Beide hatten tolle Karrieren, es war mir eine Ehre, mit beiden zusammenzuarbeiten zu dürfen.“

Zum Klassenerhalt sagte Bender-Rummeler: „Es fällt viel Druck ab. Heute Abend können wir das Saisonfinale mit unseren Jungs feiern. Es war eine sehr lehrreiche Zeit für mich, sehr emotional. Ich freue mich jetzt wieder, als sportliche Leiterin tätig zu sein.“ Wer die Mannschaft in der kommenden Saison trainieren wird, ist noch nicht klar.

Meister ist der FC Bayern München

Die Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga hat wie bei den Herren der FC Bayern München gewonnen. Die Meistermänner mit Thomas Tuchel standen Spalier und die strahlenden Fußballerinnen gingen mit der Schale hindurch.  Das Team von Chefcoach Alexander Straus hatte sich zuvor mit einem Torfestival die fünfte deutsche Meisterschaft gesichert und gab so den Startschuss für die doppelte rot-weiße Party.

Meisterfoto in München mit Herren-Trainer Thomas Tuchel (dritter von Links).

Meisterfoto in München mit Herren-Trainer Thomas Tuchel (dritter von Links).

Einen Tag nach dem elften Männer-Titel in Serie behaupteten überragende Münchnerinnen durch einen 11:1 (7:0)-Heimsieg am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Absteiger Turbine Potsdam souverän ihre Tabellenführung vor Pokalsieger und Vorjahrestitelgewinner VfL Wolfsburg. Die Niedersächsinnen, die 2:1 gegen Freiburg spielten, richten ihren Fokus jetzt voll und ganz auf das Champions-League-Finale am Samstag gegen den FC Barcelona.

„Eine Wahnsinnswertschätzung vom Verein“, sagte Nationalspielerin Klara Bühl im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, noch bevor die beiden Teams sich zum gemeinsamen Foto hinter den beiden Meisterschalen versammelten. „Es war ein Jahr mit harter Arbeit. Unbeschreiblich. Das Spiel lief super für uns mit dem frühen Tor. Es war unfassbar, was hier los war.“ 

Volles Haus beim Schützenfest

Die Zuschauer auf dem mit 2500 Anhängern ausverkauften Bayern-Campus starteten unmittelbar nach Anpfiff ihre Titelparty. „Deutscher Fußball-Meister“ hallte es von der Tribüne, auf der auch die in Tracht gekleideten FCB-Profis um Jamal Musiala sowie Vereinspatron Uli Hoeneß die Partie verfolgten. Am Spielfeldrand riskierte FCB-Coach Alexander Straus früh einen Blick auf funkelnde Meisterschale. Auf dem Rasen dominierte sein Team nach Belieben.

Die Potsdamerinnen waren anwesend – mehr nicht. Den Münchnerinnen blieb zwischenzeitlich sogar genug Zeit und Platz für Zauberfußball. So bereitete Damjanovic einen ihrer Treffer mit einem sehenswerten Hackentrick selbst vor. „Das bedeutet alles für mich“, sagte der norwegische Coach Straus. „Drücken wir Wolfsburg die Daumen, dass sie die Champions-League-Finale gewinnen, das wäre gut für den deutschen Fußball.“  

Nächstes Ziel: Henkelpott

Für die Bayern-Frauen ist es nach 1976, 2015, 2016 und 2021 der fünfte Meistertitel in der Vereinshistorie. Im DFB-Pokal musste man allerdings ein bitteres 0:5 im Halbfinale gegen den späteren Cupsieger Wolfsburg hinnehmen. In der Champions League kam das Aus erneut im Viertelfinale gegen Arsenal WFC – auf den ersten Titel in der Königsklasse warten die Münchnerinnen weiter.

Dennoch: Mit dem 47 Jahre alten Norweger Straus und der englischen Europameisterin Stanway hat die Mannschaft einen Schritt vorangemacht. Obwohl die deutschen Vize-Europameisterinnen Giulia Gwinn und Linda Dallmann Monate verletzt fehlten, stand der FC Bayern am Ende vor Wolfsburg.

Und zur neuen Saison sollen noch zwei internationale Top-Spielerinnen vom FC Chelsea kommen – auch wenn die Bayern das bisher nicht bestätigt haben: die schwedische Verteidigerin Magdalena Eriksson und die dänische Offensivkraft Pernille Harder, 2018 und 2020 „Europas Fußballerin des Jahres“. Doch daran dachte niemand. Die geballte Münchner Aufmerksamkeit galt der geplanten Meisterfeier auf dem Rathausbalkon. (ksta/dpa)

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