Kommentar zur RelegationWie die Saison auch ausgeht: Eine Aufarbeitung muss folgen

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Funkel_Heldt

Friedhelm Funkel und Sportchef Horst Heldt

Köln – Friedhelm Funkel bleibt sich also auch vor dem erneuten letzten Spiel seiner Karriere als Fußballtrainer treu. Im Moment der Niederlage gegen Kiel verbreitete der 67-Jährige schon wieder Zuversicht. „Wir liegen zur Halbzeit 0:1 hinten, das kann man korrigieren. Ich freue mich auf das Spiel am Samstag“, sagte der 67-Jährige. Vorfreude nach einer potenziell entscheidenden Niederlage – wahrscheinlich sind 923 Spiele als Trainer eine gute Vorbereitung auf Momente wie diese.

Die Fakten besagen, dass Köln noch 90 Minuten bleiben, um ein Fußballspiel gegen einen Zweitligisten zu gewinnen. Ein 1:0 brächte die Verlängerung, zwei Tore bedeuteten schon die Rettung, solange Köln keine zwei Tore kassiert. Eine überschaubare Lage, weit überschaubarer als vor dem Spiel gegen Schalke, als das Kölner Schicksal auch in den Händen der Konkurrenz lag.

Klassenerhalt einfacher als ein Wiederaufstieg

Ein Sieg bei einem Zweitligisten – sollten die Kölner tatsächlich absteigen in ein Unterhaus voller Großvereine, müsste das der Normalfall sein, sollten sie jemals wieder aufsteigen wollen. Der Klassenerhalt wäre deutlich einfach zu schaffen als der Wiederaufstieg. Dass die Partie auswärts stattfindet, zumal vor Publikum, wird die Kölner nicht beunruhigen. In dieser Saison waren sie im fremden Stadion deutlich stärker als in Müngersdorf. Und Zuschauer seien so oder so ein Antrieb, sagt Marius Wolf – ganz gleich, ob sie ihn anfeuerten oder den Gegner.

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Trotz aller verbliebener Chancen wird der FC am Samstag zum Anpfiff der Partie abgestiegen sein. Das erinnert an  die Situation gegen Schalke, mit der die Mannschaft allerdings gut umging. Auswärts unter maximaler Bedrohung – keine Situation, die man sich aussucht. Doch Funkel wird seiner Mannschaft vermitteln, dass sie schon Vergleichbares gemeistert hat.

Der Klassenerhalt dürfte nichts kaschieren

Aus einer schlechten Saison würde Köln allerdings selbst mit dem Klassenerhalt keine gute machen. Die Kieler präsentierten sich im Hinspiel bei weitem nicht stark genug, um an ihnen zu scheitern. Sollte es schiefgehen, läge das allein am FC.

Die Abrechnung wird unabhängig vom Ausgang erfolgen, und zwar über alle Gremien hinweg. Fußballfunktionäre beklagen ja oft, ihr Wirken werde zu sehr an den Ergebnissen der Mannschaft beurteilt.

Das wird in der Analyse dieser Saison nicht passieren. Auch dann nicht, wenn der Klassenerhalt noch gelingen sollte.

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