7:0-Sieg in Siegburg: Nach einer müden ersten Halbzeit schrauben die Kölner das Ergebnis in die Höhe. Marius Bülter Donnerstag zum Medizincheck erwartet.
Spiel zum 80. von Klub-Legende OverathFC macht es nach der Pause noch standesgemäß

Luca Waldschmidt erzielte vor vollen Rängen in Siegburg zwei sehenswerte Tore für den FC. Isak Johannesson (r.) feierte zudem seine Kölner Tor-Premiere.
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Ab der 70. Minute wurde es dann doch noch standesgemäß: Der 1. FC Köln gewann am Mittwochabend beim Siegburger SV mit 7:0. Nach einer müden ersten Halbzeit mit nur zwei Toren drehte der FC gegen den Mittelrheinligisten, dessen Spielern mit zunehmender Dauer die Kräfte ausgingen, dann mehr auf und schraubte das Ergebnis in die Höhe.
Die Partie war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk des FC an seine Vereinslegende Wolfgang Overath (stammt aus Siegburg und begann einst beim SV) zum 80. Geburtstag. Für den Bundesliga-Aufsteiger trafen Linton Maina (9.), Ragnar Ache (43.) und nach dem Wechsel und in fast völlig veränderter Formation Timo Hübers (51.), Luca Waldschmidt zweimal sehenswert aus der Distanz (70./76.), Imad Rondic (72.) und Isak Johannesson (87.), für den es sein Kölner Premieren-Tor war.
„Unterm Strich haben die Jungs eine gute Einstellung gezeigt, es war ein großer Step gegenüber dem ersten Test gegen Bergisch Gladbach“, sagte Kölns Trainer Lukas Kwasniok. Spiele gegen derartige Gegner seien aber nicht immer einfach, da man ein anderes Spieltempo gewohnt sei. „Es gehört sich aber, als 1. FC Köln das bestmögliche Gesicht zu zeigen, und das haben die Jungs versucht“, so Kwasniok. In Bergisch Gladbach hatte der FC mit 7:1 gewonnen.
In der ersten Halbzeit hatte diesmal Neuzugang Tom Krauß die Mannschaft des Bundesliga-Aufsteigers als Kapitän auf den Platz geführt, in der zweiten war es dann mit Jakub Kaminski ebenfalls eine Neuverpflichtung. Kwasniok hatte bereits durchblicken lassen, dass der neue (oder alte) Kölner Spielführer erst in rund zwei Wochen feststehen soll. In der vergangenen Saison trug Hübers die Binde.
5000 Zuschauer waren ins Walter-Mundorf-Stadion gekommen. Der Reinerlös geht an den Wolfgang-Overath-Fonds und somit in soziale Projekte, das war der ausdrückliche Wunsch des mittlerweile 81-jährigen Weltmeisters, der zusammen mit FC-Präsident Werner Wolf den symbolischen Anstoß ausgeführt hatte.

FC-Legende Wolfgang Overath und Präsident Werner Wolf beim symbolischen Anstoß
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Am Samstag dann trifft sich die FC-Gemeinde zur offiziellen Saisoneröffnung in Müngersdorf, am Sonntagnachmittag bestreitet das Kwasniok-Team ein weiteres Testspiel (allerdings unter Ausschluss von Zuschauern) gegen den niederländischen Zweitligisten Vitesse Arnheim – sofern der von einer Insolvenz bedrohte Klub überhaupt antritt.
1. FC Köln (1. Halbzeit): Köbbing – Schmied, Krauß, Pacarada – Gazibegovic, Kainz, Martel, Maina – Rondic, Ache, S. El Mala. 2. Halbzeit: Köbbing – Telle, Hübers, Heintz – Sebulonsen, Johannesson, Huseinbasic, Tigges – Rondic, Waldschmidt, Kaminski. Tore: 0:1 Maina (9.), 0:2 Ache (43.), 0:3 Hübers (51.), 0:4 Waldschmidt (70.), 0:5 Rondic (72.), 0:6 Waldschmidt (87.), 0:7 Johannesson (87.). Zuschauer: 5000.
Marius Bülter Donnerstag zum Medizincheck erwartet
Der FC erwartet am Donnerstag einen weiteren Neuzugang. Denn dann soll sich Marius Bülter dem obligatorischen Medizincheck in Köln unterziehen. Alle Seiten sind sich über einen Wechsel des Offensivspielers von der TSG Hoffenheim zum Bundesliga-Aufsteiger einig. Der 32-Jährige soll am Geißbockheim einen Vertrag bis 2027 mit Option auf ein weiteres Jahr unterschreiben und knapp eine Million Euro Ablöse kosten. Bereits 2023 hatte der FC unter Trainer Steffen Baumgart versucht, Bülter zu verpflichten, der damals bei Schalke 04 unter Vertrag, doch der entschied sich seinerzeit für Hoffenheim.
Kölnern winkt Nachschlag für FC-Eigengewächs Bisseck
Ex-FC-Spieler Yann-Aurel Bisseck könnte den Bülter-Transfer fast refinanzieren. Der Innenverteidiger soll laut der „Gazzetta dello Sport“ der Wunschkandidat des Londoner Erstligisten Crystal Palace sein. Der Pokalsieger um Trainer Oliver Glasner soll Bissecks aktuellem Klub Inter Mailand eine Ablöse in Höhe von 32 Millionen Euro bieten, Inter soll 35 Millionen Euro verlangen. Der FC würde als Ausbildungsverein am Wechsel partizipieren und einen Solidaritätsbeitrag erhalten, der bei einem Transfer in dieser Größenordnung bei 800.000 bis 900.000 Euro liegen dürfte. Der 24-Jährige spielte von 2007 bis 2021 für den FC, wurde jüngster Bundesliga-Spieler der FC-Geschichte, später aber mehrfach verliehen. Über Aarhus GF landete er 2023 bei Inter.