„Machtdemonstration“, „Zensur“, „Frust“Raue Töne der DFB-Chefs gegen Fifa im Armbinden-Eklat

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DFB-Präsident Bernd Neuendorf (r) spricht während einer Pressekonferenz neben DFB-Direktor Oliver Bierhoff.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (r) spricht während einer Pressekonferenz neben DFB-Direktor Oliver Bierhoff.

Nach dem Verbot der One-Love-Binde richtet Bernd Neuendorf klare Worte in Richtung der Fifa. Aus Sicht des DFB-Präsidenten sei der Vorgang „eine Machtdemonstration“ des Weltverbands.

Nach dem Verbot der One-Love-Kapitänsbinde durch die Fifa hat DFB-Präsident Bernd Neuendorf scharfe Kritik geübt. „Es handelt sich aus meiner Sicht um eine Machtdemonstration der Fifa“, sagte er am Montag im WM-Teamquartier im Norden Katars: „Das ist aus unserer Sicht mehr als frustrierend und auch ein beispielloser Vorgang der WM-Geschichte.“ DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff äußerte, es fühle sich „schon stark nach Zensur an“.

Die Fifa hatte das Tragen der mehrfarbigen und symbolträchtigen Kapitänsbinde mehrerer europäischer Nationen zuvor faktisch untersagt. Der DFB-Boss nannte das Vorgehen „eine eindeutige Drohung, die in unsere Richtung ausgesprochen wurde“. Neuendorf: „Die Fifa hat eine Aussage für Diversität und Menschenrechte untersagt. Das sind Werte, zu denen sie sich in ihren eigenen Statuten verpflichtet.“ Man wolle nicht, „dass der Konflikt, den wir zweifellos haben, auf den Rücken der Spieler ausgetragen wird. Wir stehen zu unseren Werten“.

Er glaube nicht, dass sich der DFB dem Vorwurf aussetzen müsse, „dass wir eingeknickt sind“, betonte Neuendorf und verwies darauf, dass der DFB dem Fifa-Präsidenten Gianni Infantino die Stimme für dessen Präsidentschaftswahl im kommenden März entsagt hatte: „Das war ein deutliches Signal Richtung Fifa, dass wir nicht bereit sind, bestimmte Dinge, die seitens der Fifa kommen, mitzutragen.“

Bierhoff berichtete, dass das Verbot für die Spieler und insbesondere den deutschen Kapitän und Nationalkeeper Manuel Neuer frustrierend sei. „Auch für Manuel ist es eine schwierige Situation“, sagte der Ex-Profi.

Training in zwei Gruppen - Neuendorf spricht mit Neuer

Beim Training im Anschluss an die Medienrunde mit der DFB-Spitze teilte Bundestrainer Hansi Flick seinen 26-köpfigen Kader in zwei Gruppen auf. Alle Spieler nahmen an der Übungseinheit teil. Direkt zu Beginn unterhielt sich Präsident Neuendorf noch für einige Momente mit Spielführer Neuer. (rnd)

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