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Kommentar bei DFB-SpielRassismus-Vorwürfe gegen Experte Sandro Wagner – ZDF reagiert

Lesezeit 3 Minuten
Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Sandro Wagner trägt ein Headset und steht vor einem Spiel im Stadion. Er blickt in die Kamera.

Rassismus-Vorwürfe nach Deutschland – Spanien: Ex-Nationalspieler Sandro Wagner kommentiert während der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar die Spiele der deutschen Mannschaft als Experte im ZDF.

Ex-Nationalspieler Sandro Wagner kommentiert am Sonntag das WM-Spiel zwischen Deutschland und Spanien (1:1). Nach Abpfiff gibt es Rassismus-Vorwürfe. Das ZDF reagiert umgehend.

Ex-Nationalspieler Sandro Wagner muss sich nach dem WM-Spiel zwischen Deutschland und Spanien (1:1) in Katar mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen. Wagner, der für das ZDF als Experte die Spiele der deutschen Nationalmannschaft in Katar teilweise mit kommentiert, sorgte mit einem „Bademantel“-Spruch während der zweiten Halbzeit für Aufsehen. Das ZDF reagiert umgehend.

„Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve wäre voll mit Deutschland-Fans, aber das waren nur die katarischen Bademäntel“, hatte Wagner im zweiten Durchgang mit Kommentator Oliver Schmidt geschmunzelt. Vor allem in den sozialen Netzwerken gab es im Anschluss an die Begegnung harsche Kritik, Wagner würden den traditionellen Thwab der Katarer nicht respektieren.

Deutschland – Spanien: Rassismus-Vorwürfe gegen ZDF-Experte Sandro Wagner – Sportstudio reagiert

Der offizielle Twitter-Account des ZDF-Sportstudios reagierte auf einen Tweet zu den Vorwürfen und erklärte: „Sandro Wagners Aussage über den Thwab ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen.“ Wagner selbst hat sich zu den Vorwürfen am Sonntagabend nicht geäußert.

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Der 34-Jährige zählt neben Ex-Nationalspieler Per Mertesacker und Mittelfeldspieler Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach zum Experten-Team des ZDF, Wagner ist im Gegensatz zu Mertesacker und Kramer vor Ort in Katar. Das ZDF hatte sich vor Turnierbeginn dazu entschieden, die Berichterstattung über das Turnier aus seinem Studio in Mainz zu senden.

Sandro Wagner bekam allerdings nicht nur Kritik für seine Arbeit am Sonntag, seine Arbeit als Experte wurde gelobt, auch wenn er teilweise seine gewohnt flapsigen Sprüche in die Berichterstattung einbrachte. So bezeichnete er etwa ein hartes Einsteigen von Innenverteidiger Antonio Rüdiger als „normalen Zweikampf in Berlin-Wedding“.

Deutschland – Spanien: Sandro Wagner straft DFB-Talent Jamal Musiala nach Riesenchance ab

Talent und Offensivspieler Jamal Musiala strafte Wagner nach dessen verpasster Großchance kurz nach der spanischen Führung ab. Musiala hatte selbst abgeschlossen und war am spanischen Torhüter Unai Simon gescheitert, hätte aber auch den frei vor dem Tor stehenden Niclas Füllkrug anspielen können.

„Ich finde den Stellungsfehler gegen Japan genauso schlimm wie so eine Szene, wo man den Ball nicht rüberspielt. Ohne ihm zu unterstellen, dass er ihn gesehen hat. Ich finde das von der Wertung genauso schlimm“, hatte Wagner wenig Nachsicht mit dem 19-Jährigen gezeigt. Musiala gilt als Hoffnungsträger der deutschen Nationalmannschaft in Katar.

WM 2022: Deutschland braucht Sieg gegen Costa Rica zum Einzug ins Achtelfinale

Nach dem späten Ausgleichstreffer durch Niclas Füllkrug hat Deutschland am letzten Spieltag in der Gruppe E noch die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Voraussetzung dafür ist ein Sieg gegen Costa Rica, im anderen Gruppenspiel darf Spanien gegen Japan bestenfalls nicht verlieren. Ansonsten braucht die DFB-Elf mindestens einen 8:0-Erfolg gegen Costa Rica.

Sollte Deutschland nicht gewinnen, würde die Mannschaft von Hansi Flick zum zweiten Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde ausscheiden. (shh)

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