Bayer 04 gegen LeipzigArias-Einsatz fraglich – Bosz hofft auf weitere Neue

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Santiago Arias beim Training in Leverkusen am Freitag

Leverkusen – Gerade rechtzeitig erhielt Bayer 04 Leverkusen am Donnerstag die notwendigen Unterlagen, damit Santiago Arias an der Trainingseinheit am Nachmittag teilnehmen durfte. Am Freitag traf der 28 Jahre alte Rechtsverteidiger dann zum zweiten Mal auf seine neuen Teamkollegen. „Menschlich ist er sehr offen“, berichtete Trainer Peter Bosz über die Leihgabe von Atlético Madrid. „Und den Fußballer kenne ich noch aus Eindhoven. Da hat er sehr offensiv gespielt. Danach spielte er bei Atlético, die für gutes Verteidigen bekannt sind. Ich kann mir vorstellen, dass er unter Trainer Diego Simeone viel gelernt hat und in seinem Alter ein kompletter Spieler ist.“

Bayer 04 mit Kaufoption für Arias

Arias, für den sich Bayer 04 eine etwa zehn Millionen Euro teure Kaufoption gesichert hat, soll die erste von so einigen Lücken im Gerüst der Werkself schließen. Ob der Kolumbianer bereits im Kader für das Heimspiel am Samstag gegen den Champions-League-Halbfinalisten RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky) steht, ließ Bosz offen – der 56-Jährige gibt Neuzugängen in der Regel viel Zeit zur Eingewöhnung. „Wir müssen sehen, wie es nach dem Abschlusstraining aussieht, dann entscheiden wir.“ Gleiches gilt bei Leon Bailey. Der Jamaikaner war nach mehrwöchiger Quarantäne im Anschluss an die Geburtstagsfeier von Sprinter-Legende Usain Bolt in seinem Heimatland erst am Montag ins Mannschaftstraining eingestiegen.

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Mittelfristig dürfte Arias für Bosz die A-Lösung hinten rechts in der Abwehrkette sein. Es ist vorstellbar, dass Ex-Kapitän Lars Bender dafür auf die linke Seite oder ins defensive Mittelfeld rückt, auf seine einst angestammte Position. Noch schlechter als ohnehin wurden durch die Arias-Verpflichtung hingegen die Aussichten auf Einsatzzeit für Mitchell Weiser. Zwar erklärte Bosz, dass es für den Ex-Kölner lediglich bedeute, „dass noch ein Konkurrent dazukommt“, doch dürfte klar sein, dass der Niederländer nicht mehr mit Weiser plant. Zum Saisonauftakt in Wolfsburg (0:0) hatte es für ihn nicht für einen Platz im 18er-Kader gereicht. Ein Abschied noch in diesem Transferfenster scheint nicht ausgeschlossen.

Bosz hofft auf weitere Verstärkungen

Auf Leverkusens verbleibenden Baustellen – vor allem auf der linken Abwehrseite und im zentral-offensiven Mittelfeld – geht die Arbeit weiter. „Wir sind immer auf der Suche, um unseren Kader zu verstärken. Und vor allem, um unsere Mannschaft zu verstärken. Da schauen wir auf verschiedenen Positionen. Es hängt auch davon ab, welche Spieler auf dem Markt sind, die uns tatsächlich verbessern können“, sagte Bosz. Auch so habe er bereits einen „guten, breiten“ Kader. Ein Neuzugang müsse wirklich „Qualität“ mitbringen, sonst mache es keinen Sinn.

Leipzig hat Nachfolger für Werner gefunden

Wie Bayer 04 musste auch Gegner Leipzig im Sommer den Abgang seines Stars in Richtung England verkraften – Timo Werner und Kai Havertz spielen nun gemeinsam für den FC Chelsea. Im Gegensatz zur Werkself hat RB allerdings einen Ersatz gefunden: Alexander Sörloth. Der 1,95 Meter große Norweger ist zwar ein gänzlich anderer Spielertyp als Werner, bringt aber ebenfalls Tempo und einen guten Abschluss mit beiden Füßen mit. In Leverkusen wird Sörloth laut Coach Julian Nagelsmann wegen Trainingsrückstandes aber zunächst auf der Bank sitzen. Gar nicht mit dabei ist Marcel Sabitzer, der Kapitän hat sich einen Faserriss zugezogen.

Nagelsmann erwartet – wie auch sein Gegenüber Bosz – ein ausgeglichenes Spiel. „Ich bin mir relativ sicher, dass sie wieder um die Champions-League-Plätze mitspielen werden. Von daher ist es für uns das erste Spitzenspiel“, sagte der 33-Jährige.

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