Innenverteidiger von Bayer 04 LeverkusenTah träumt weiter vom Wechsel in diesem Transfer-Sommer

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Leverkusens Edmond Tapsoba (l) und Jonathan Tah diskutieren.

Leverkusens Edmond Tapsoba (l) und Jonathan Tah diskutieren.

Die Ausstiegsklausel ist zwar abgelaufen, aber Jonathan Tah hofft weiter auf den Sprung nach England.

Er ist gesetzt bei Bayer 04: Jonathan Tah wird am Samstag aller Voraussicht nach zusammen mit Edmond Tapsoba die Leverkusener Innenverteidigung bilden. Die Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen Teutonia Ottesen im Hamburger Millerntorstadion (15.30 Uhr) ist das erste Pflichtspiel der Saison. Ob es für Tah viel mehr im Bayer-04-Dress werden, ist nicht sicher. Denn der 27-Jährige liebäugelt weiter mit einem Wechsel in die Premier League.

„Der Markt ist noch offen, es kann alles passieren“, sagt Tah und öffnet damit Spekulationen die Tür. Er will aber andererseits klarstellen: „Mir ist natürlich bewusst, was ich hier habe. Das weiß ich auch sehr zu schätzen, definitiv. Jetzt bin ich hier.“

Genauso sei er allerdings offen und höre sich andere Dinge an. „Und wenn es dazu kommen sollte, dass etwas passt, wird man sehen, was passiert“, sagt er. Tah hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er diesen Sommer als idealen Zeitpunkt ansieht, sich einen Traum zu erfüllen - den Traum von einem Wechsel in die erste englische Liga. „Mein Ziel war es immer, in der Premier League zu spielen, weil es meiner Meinung nach die beste Liga der Welt ist. Und sich auf diesem Niveau zu messen, ist natürlich attraktiv für mich“, betont er.

Ausstiegsklausel im Juli abgelaufen

Deshalb hatte er sich bei seiner Vertragsverlängerung 2021 auch eine Ausstiegsklausel in seinen bis 2025 datierten Vertrag schreiben lassen. Diese lief aber Anfang Juli 2023 ab, kein Verein war bis dahin bereit, die rund 18 Millionen Euro für den 1,95-Meter-Mann nach Leverkusen zu überweisen. So einfach will Tah seinen Traum dennoch nicht vergessen: „Ich bin jetzt 27, habe hier viele Jahre Gas gegeben und mich weiterentwickelt. Vielleicht habe ich das Gefühl, wenn ich eine andere Liga sehe, dass ich noch einen Schritt in meiner persönlichen Entwicklung nach oben machen kann.“

Schon im Winter wechselte Tah deshalb seinen Berater. In Pini Zahavi (79) wird er jetzt von einem israelischen Spielervermittler betreut, der als Experte dafür gilt, seine Spieler in England unterzubringen. „Ich hatte einfach das Gefühl, dass Pini zum jetzigen Zeitpunkt zu mir passt und mir natürlich das bieten kann, was ich benötige und mir Optionen aufzeigt, die es noch gibt“, erklärt Tah - und schiebt nach: „Aber ohne zu vergessen, was ich hier an Leverkusen habe.“

Generell sei die Kommunikation zwischen ihm und dem Verein immer offen gewesen. „Man wird in den nächsten Wochen sehen, was passiert“, sagt Tah, der auch eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 in Deutschland noch nicht abgehakt hat: „Natürlich befasse ich mich mit dem Thema, ich bin einfach ein Mensch, der sich selten zufriedengibt. Ich möchte mich immer weiterentwickeln. Das hat viel mehr damit zu tun, als mit einem großen Event, das ansteht. Ich bin davon getrieben, immer besser werden zu wollen."

Gerüchte um Interesse von West Ham United

Für Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes ist die Sachlage klar: Er kann sich in Ruhe etwaige Angebote für Tah anhören und mittlerweile die Ablöse frei verhandeln. Bisher liegt aber kein konkretes Angebot vor, es gibt lediglich Gerüchte um ein angebliches Interesse von West Ham United.

Sollte Tah noch bis zum 31. August wechseln, müsste Bayer 04 auch noch Ersatz für die Innenverteidigung finden. Robin Koch, mit dem sich Leverkusen beschäftigt hatte, hat mittlerweile bei Eintracht Frankfurt unterschrieben.

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