Kommentar zu Bayers 1:4Das überraschend kraftlose Serienende

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Nadiem Amiri nach der herben Pleite gegen Wolfsburg

  • Bayer 04 Leverkusens Erfolgsserie endet beim 1:4 gegen Wolfsburg überraschend abrupt.
  • Ein einzelner Ausrutscher wird zu kompensieren sein, auch wenn sich ein Team mit Titelambitionen eigentlich nicht so präsentieren darf.
  • Und Titelambitionen muss eine so hochkarätig besetzte Mannschaft haben. Den leichtesten Weg bietet der DFB-Pokal.

Leverkusen – Es war kaum zu erwarten, dass Bayer 04 die bislang beste Rückrunde der Klubgeschichte zu einem makellosen Ende bringen würde. Allerdings war ebenso wenig zu erwarten, dass die Erfolgsserie mit einem so kraftlosen Auftritt endet wie jenem beim 1:4 gegen Wolfsburg.

Ob es nun die fehlende Kraft durch die hohe Spieltaktung war oder das seltsame, Heimteams benachteiligende Geisterspiel-Phänomen: So wie am Dienstag darf sich ein Team mit Titelambitionen nicht präsentieren. Wenn es bei diesem Ausrutscher bleibt, wird er zu kompensieren sein. Denn in der Liga ist Bayers Restprogramm, mit Ausnahme des Spiels gegen die Bayern am 6. Juni überschaubar anspruchsvoll. Und die Chance, München noch von Platz eins abfangen zu können, war bereits vor Dienstag eher theoretischer Natur. Ein aussichtsreiches Duell mit dem BVB, Gladbach und Leipzig um Platz zwei hätte es hingegen geben können. Nun gilt in der Liga aber wieder alle Konzentration Rang vier.

Quasi-Freilos im Pokal

Und der sollte es schon sein, angesichts des besten Leverkusener Kaders seit Jahrzehnten. Peter Bosz nahm gegen Wolfsburg alle fünf erlaubten Wechsel vor – dennoch saßen Jonathan Tah, 17-Millionen-Mann Exequiel Palacios sowie 18,5-Millionen-Mann Paulinho 90 Minuten hinter Gesichtsmasken versteckt auf der Tribüne. Wenn Bosz dem Problem der hohen Spieltaktung begegnen will, wird er wohl die von ihm wenig geschätzte Rotation intensivieren müssen.

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Weil nach wie vor unklar ist, ob und wie die Europa League fortgeführt wird, bleibt der DFB-Pokal Leverkusens beste Chance auf einen Titel. Das Halbfinale am 9. Juni gegen den 1. FC Saarbrücken kommt – mit allem Respekt vor dem Regionalligisten ohne Spielpraxis – einem Freilos nahe. Der wahrscheinliche Finalgegner FC Bayern mag über eine Saison hinweg nicht zu bezwingen sein. In einem einzelnen Spiel stehen die Chancen besser. Neben Platz vier in der Liga muss das der zweite Leverkusener Anspruch sein.

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