Bayer 04Lucas Alarios Wechsel zu Eintracht Frankfurt vor Abschluss

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Lucas Alario

Leverkusen – Eine Woche vor dem Trainingsauftakt sind bei Bayer 04 Leverkusen wichtige Kader-Fragen noch nicht beantwortet. Geschäftsführer Simon Rolfes bleibt jedoch gelassen, weil keine Nachricht wie im Fall von Moussa Diaby manchmal eine gute Nachricht ist. Der französische Nationalspieler hatte bei einem Auftritt mit der Equipe Tricolore offen über Wechselszenarien gesprochen. Er wolle irgendwann bei einem Klub spielen, der die Champions League gewinnen kann, erklärte der Außenstürmer, an dem sein Ausbildungsklub Paris St. Germain offenbar neues Interesse entwickelt hat.

„Es gibt keine neuen Entwicklungen“, sagt jedoch Simon Rolfes im Hinblick auf den bis 2025 ohne Klausel laufenden Vertrag des schnellen Außenstürmers. Plan A des Werksklubs bleibt, nach der Vertragsverlängerung von Patrik Schick (bis 2027) und der Verpflichtung des 19-jährigen Adam Hlozek von Sparta Prag für rund 15 Millionen Euro mit Diaby eine furchteinflößende Offensivabteilung zu haben. Bei einem Angebot in der Region von 70 Millionen Euro für den Franzosen könnte sich der Plan aber ändern.

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Unabhängig davon steht der Transfer von Backup-Mittelstürmer Lucas Alario (29) zu Eintracht Frankfurt vor dem Abschluss. Die Hessen haben mit dem zuverlässig treffenden Argentinier, der endlich Stammspieler werden will, offenbar Einigkeit erzielt. Sie wollen aber die Modalitäten der auf rund sieben Millionen Euro festgeschriebenen Ausstiegsklausel im bis 2024 laufenden Vertrag verhandeln. Man steht da offenbar vor einer Einigung mit dem Werksklub.

Weniger konkret ist das Interesse anderer Klubs an Paulinho (21), dessen Vertrag 2023 ausläuft. Der Brasilianer passt trotz ordentlicher Leistungen in der Rückrunde nicht mehr in das Leverkusener Anforderungsprofil für Außenstürmer und dürfte bei einem angemessenen Angebot gehen, das angesichts des noch kurz laufenden Vertrages auch unterhalb seines geschätzten Marktwertes von elf Millionen Euro liegen könnte. Allerdings liegen keine Anfragen auf dem Tisch.

Als weiterhin kompliziert gestaltet sich der Versuch, den ukrainischen Nationalspieler Mykhaylo Mudryk (Schachtar Donezk) nach Leverkusen zu lotsen. Der Tempodribbler überzeugte bei seinen Auftritten mit der Nationalmannschaft nur teilweise. Außerdem liegt die Ablöseforderung seine Klubs bei rund 20 Millionen Euro. Geschäftsführer Rolfes bezeichnet die Verhandlungen als „schwierig“. Das Ende der Geschichte bleibt derzeit offen.

Auch der Fall des Ex-Kapitäns Charles Aranguiz ist in der Schwebe. Der Chilene hat mehrmals angedeutet, trotz bis 2023 laufenden Vertrages gern zu seinem brasilianischen Ex-Klub Internacional Porto Alegre zurückkehren zu wollen. Bayer 04 würde auf die zuletzt wieder zuverlässig gewordenen Dienste des 33-Jährigen allerdings ungern verzichten. Im Fall eines Transfers würde die Personaldecke im defensiven Mittelfeld allerdings dünn. Simon Rolfes traut dem Duo Robert Andrich/ Exequiel Palacios viel zu, zumal Kerem Demirbay die Position etwas offensiver ebenfalls gut spielen kann. Für die Herausforderung einer Saison mit Dreifachbelastung auf höchstem Niveau sind drei Sechser allerdings zu wenig. Rolfes: „Wir müssten dann noch etwas tun.“

Wie jedes Jahr wird also die Gruppe, die sich nach der Sommerpause zusammenfindet (Trainingsbeginn kommender Montag) mit dem endgültigen Kader nicht annähernd identisch sein. Zumal die Nationalspieler nach ihren Einsätzen für ihre Länder erst eine Woche vor der Reise ins Trainingslager Kaprun/Zell am See (14. Bis 21. Juli) in den Trainingsbetrieb einsteigen. Dann soll auch Patrik Schick nach überstandener Reha im Anschluss an eine Leisten-OP wieder voll belastbar sein.

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