Bayer 04 investierte 200 Millionen Euro in 13 Spieler, doch die teuren Neuzugänge wie Ben Seghir enttäuschen bisher.
Ben Seghir, Quansah & Co.Bayers Top-Einkäufe zünden noch nicht

Leverkusens Eliesse Ben Seghir im Spiel gegen den FC Kopenhagen.
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Rund 200 Millionen Euro Ablösesumme hat Bayer 04 im vergangenen Sommer in 13 neue Spieler investiert. Fünf Spieler kosteten dabei jeweils 25 Millionen Euro oder mehr. Doch keiner dieser Spieler konnte sich bisher zum verlässlichen Leistungsträger entwickeln. Es sind andere, deutlich günstigere Zugänge, die bisher überzeugen konnten.
In der vergangenen Woche gab es ein offensichtliches Beispiel für diese Bestandsaufnahme: Sowohl beim wackeligen 4:2 in der zweiten DFB-Pokalrunde bei Zweitligist SC Paderborn als auch beim duckmäuserischen Auftritt beim 0:3 gegen den FC Bayern stand Patrik Schick (29) in der Startelf. Der tschechische Nationalspieler, der vor der Saison seinen Vertrag zu deutlich besseren Bezügen bis 2030 verlängert hatte, soll als Führungsspieler eine der Galionsfiguren der nahen Zukunft bei der Werkself sein. Eine Muskelverletzung stoppte ihn nach einem soliden Start in die Saison.
Den Oktober nutzte dann sein Ersatzmann, um sich in den Vordergrund zu spielen: Christian Kofane erzielte zwei Treffer in der Bundesliga, je eines in der Champions League und im Pokal, bereitete zudem einen Treffer in der Königsklasse vor. Beeindruckende Zahlen für einen 19-Jährigen, der im Sommer vom spanischen Zweitligisten Albacete Balompie kam. 5,25 Millionen Euro überwies Bayer 04 für seine Dienste nach Kastilien. In den Spielen in Paderborn und München kam Kofane jeweils in der zweiten Hälfte für Schick. Beide Male war er in der Folge gefährlichster Angreifer, hatte in Ostwestfalen entscheidenden Anteil am Erfolg und gab in München den gefährlichsten Schuss aufs Tor von Manuel Neuer ab.
Journalisten erstaunt über Ernest Poku
Bei den Bayern fiel Ernest Poku ein wenig ab, dennoch ist der junge Niederländer, der in Hamburg geboren wurde, die zweite positive Überraschung im Leverkusener Kader. Mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke hatte er sich zuletzt einen Platz in der Startelf gesichert. Zehn Millionen Euro gingen für den 21-Jährigen an AZ Alkmaar. Beim Duell mit der PSV Eindhoven in der Champions League vor ein paar Wochen zeigten sich die niederländischen Journalisten verwundert über den Status von Poku bei Bayer 04 – den Schritt hatten sie ihm nicht zugetraut.
Poku lief dabei zwei anderen Angreifern den Rang ab, von denen man viel mehr erwartet: Claudio Echeverri (19), der mit einem Marktwert von mehr als 20 Millionen Euro von Manchester City ausgeliehen wurde. Und vor allem Eliesse Ben Seghir (20). Rund 30 Millionen Euro zahlte Leverkusen an die AS Monaco. Doch der marokkanische Nationalspieler kam bisher über gute Ansätze nicht hinaus, enttäuschte in allen Auftritten.
Ebenso ist bei den Zugängen Jarell Quansah (22, FC Liverpool, 35 Millionen Euro), Malik Tillman (23, Eindhoven, 35 Millionen) und Loic Badé (25, FC Sevilla, 25 Millionen) noch viel Luft nach oben. Vielversprechende Auftritte legte hingegen Axel Tape bis zu seiner Verletzung hin. Der 17 Jahre alte Defensivallrounder kam ablösefrei von Paris St. Germain und dürfte bald wieder fit sein. Für eine erfolgreiche Saison wird es aber wichtig sein, dass auch die geplanten Leistungsträger in Zukunft konstanter abliefern.


