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Robert Andrich ist neuer KapitänBayer 04 Leverkusen will in Aspach nicht uralt aussehen

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Robert Andrich wird neuer Kapitän von Bayer Leverkusen

Robert Andrich wird neuer Kapitän von Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusens neuer Trainer Erik ten Hag steht vor seinem Pflichtspieldebüt - Andrich wird neuer Kapitän von Bayer 04. 

Die Gemeinde Aspach, nicht zu verwechseln mit dem Weinbrand Asbach, der für einen schlimmen Kater sorgen kann, ist ein unscheinbarer Ort in Baden-Württemberg mit etwa 8000-8500 Einwohnern. Am Freitagabend dürfte in der kleinen Ortschaft jedoch Ausnahmezustand herrschen, denn der ansässige Fußballverein SG Sonnenhof Großaspach, aktuell in der Regionalliga-Südwest, empfängt den amtierenden Vizemeister Bayer Leverkusen in der ersten Runde des DFB-Pokals. Und zwar in einem Stadion, dessen Name Programm ist? Die Werkself tritt um 18 Uhr in der „WIRmachenDruck-Arena“ an und geht, kein Wunder, als klarer Favorit in die Partie. In Aspach uralt aussehen, das will Leverkusen um jeden Preis vermeiden.

Erik ten Hag zollt Aspach Respekt

Der Gegner der Leverkusener hat seine Visitenkarte in der aktuellen Saison bereits eindrucksvoll abgegeben. Allerdings in der vierten Liga. Unter Trainer Pascal Reinhardt startete der Regionalligist mit zwei klaren Siegen in die Saison der Südwest-Staffel: Auf ein 6:1 gegen die TSG Balingen folgte ein 4:1 bei Astoria Walldorf. „Sie waren letztes Jahr Meister. Sie schießen viele Tore und sind eine spielerisch starke Mannschaft“, sagt Leverkusen-Trainer Erik ten Hag.

Der Niederländer steht aktuell vor einem komplizierten Balanceakt zwischen einem enormen personellen Einschnitt und dem Anspruch, eine erfolgreiche Saison zu spielen. Mit den Abgängen von Florian Wirtz, Jonathan Tah, Jeremie Frimpong, Granit Xhaka und Lukas Hradecky verliert der Verein nahezu die komplette Achse jener Doublesaison, die unter Ex-Trainer Xabi Alonso entstand. Flügelspieler Amine Adli, der stark vom AFC Bournemouth umworben wird, könnte sich in die Liste einreihen. „Wir haben sehr gute Spieler. Das heißt auch, dass es immer Interesse gibt. Wir haben schon viele Spieler verloren, daher möchte ich weitere Profis behalten. Wir brauchen Qualität“, sagt Ten hag deutlich.

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Vor dem Pflichtspielauftakt klärte sich zumindest ein anderes Fragezeichen in der Kaderplanung. Nachdem sich der langjährige Kapitän Hradecky Monaco angeschlossen hatte, wird Nationalspieler Robert Andrich die Kapitänsbinde übernehmen. „Er war der natürliche Anführer in der Vorbereitung. Er ist vorangegangen und verbindet die Spieler“, erklärt Ten hag und lobt: „Er ist der richtige Typ für die Aufgabe.“

Bereits am Freitag wird Andrich dann offiziell sein erstes Pflichtspiel als Kapitän absolvieren, ebenso wie viele der Neuzugänge, darunter auch Ernest Poku vom AZ Alkmaar, der laut Ten Hag schon „eine ernsthafte Option für die Startelf sei“. Neben den pfeilschnellen Flügelstürmer verpflichtete Leverkusen bisher mit Malik Tillman, Jarell Quansah, Axel Tape, Ibrahim Maza, Ernest Poku, Farid Alfa-Ruprecht und Christian Kofane eine Reihe talentierter Spieler, die den tiefen Einschnitt abfedern sollen.

Ten Hag ist ein Pokalspezialist

Die Integration der vielen neuen Profis laufe gut, sagt ten Hag, aber sie dauere: „Der Klub macht einen guten Job, dass sich jeder in der Kabine wohlfühlt, auch abseits des Platzes“, erklärt der Niederländer und bittet um Geduld: „Wenn man neue Spieler hat, muss man ihnen die Zeit geben, sich in die Mannschaft neu einzubringen. Neue Stadt, neues Umfeld, neuer Trainer, neue Kollegen, neuer Verein.“

Den Niederländer „begeistere der Pokal“, so der 55-Jährige. Bei seinen vorherigen Stationen waren die Spielzeiten in den Pokal-Wettbewerben oft von Erfolg gekrönt. Mit dem FC Utrecht stand Ten hag im Pokalfinale, mit Ajax Amsterdam gewann er zweimal den niederländischen Pokal. Und mit Manchester United holte der Niederländer den FA-Cup. „Wir müssen jetzt die Grundlagen schaffen, um am Ende der Saison in einer Position zu sein, wo wir Trophäen gewinnen können“, erklärt Ten hag. 

Ein Scheitern bei einem Viertligisten ist da nicht vorgesehen. Nicht dabei mithelfen kann Leverkusens Rekord-Neuzugang Tillmann (kam für 35 Millionen Euro Ablöse von Eindhoven) aufgrund einer Wadenverletzung. Auch der Einsatz von Alejandro Grimaldo ist noch offen. Der Spanier war unter der Woche krank. Rechtsverteidiger Arthur ist hingegen wieder eine Alternative.

Bayer Leverkusen: Flekken - Tapsoba, Quansah, Hincapie - Poku, Andrich, Garcia, Tella - Adli, Maza - Schick.