2:0 in der Europa LeagueBayer 04 gewinnt gegen Budapest

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Kerem Demirbay Bayer Leverkusen wir von seinen Teamkollegen nach dem Treffer zum 1:0 gefeiert.

Kerem Demirbay Bayer Leverkusen wir von seinen Teamkollegen nach dem Treffer zum 1:0 gefeiert.

Im Achtelfinale der Europa League ist Bayer Leverkusen gegen Budapest klarer Favorit. Durch das 2:0 im Hinspiel hat die Werkself nun einen Grundstein fürs Weiterkommen gelegt.

Bayer 04 Leverkusen hat am Donnerstagabend einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale der Europa League getan. Der Werksklub besiegte den ungarischen Rekordmeister Ferencvaros Budapest durch Tore von Kerem Demirbay und Edmond Tapsoba 2:0 und geht in einer Woche als klarer Favorit ins Rückspiel in der Donaumetropole. Allerdings genügte der Werkself nach den intensiven Spielen in Monaco, Freiburg und gegen Hertha diesmal eine allenfalls durchschnittliche Leistung.

Unter denn frenetischen Gesängen ihrer 2500 mitgereisten Fans spielten die Ungarn erst einmal willig die Rolle des Außenseiters. Sie erwarteten Bayer 04 tief in der eigenen Hälfte und luden mit unpräzisen Pässen zu Chancen ein. Die Folge dieser Leichtfertigkeit flackerte früh über die Videowände der Bay-Arena. Florian Wirtz passte den Ball ungestört auf Kerem Demirbay, der ihn ungestört annehmen, sich vorlegen und aus 19 Metern einschießen konnte. Torhüter Dibusz schien überrascht und ließ den nicht unhaltbaren Ball passieren. Es stand nach zehn Minuten 1:0 für die Werkself.

Bayer 04 Leverkusen: Sieg war auch Glück

Das Gefühl verhieß einen dominanten Leverkusener Abend ohne Ergebnissorgen. Aber es trog, denn ohne Not nahm Bayer 04 die Intensität aus dem Spiel. Ferencvaros genügte es, sich aufzustellen. Den Querpässen zuzuschauen und Schlampigkeiten des Gegners zu ersten Konteraktionen zu nutzen. Über Marquinhos kam der Ball in der 26. Minute zu Vecsei, der Zachariassen mit einem Steckpass freispielte. Der hätte ungestört einschießen können, traf aber die Latte (26. Minute). Es war pures Glück für Bayer 04, dass es nicht 1:1 stand. Der Gastgeber suchte danach vergeblich nach Rhythmus und Power, und so schlich die erste Halbzeit ohne nennenswerte Ereignisse ihrem Ende entgegen.

Erstaunlich war auch, dass sich in der zweiten Halbzeit an diesem Bild nichts änderte. Die für gewöhnlich notorisch bedrohliche rechte Angriffsseite der Werkself blieb diesmal weitgehend stumpf. Demirbay und Amiri konnten als Duo im defensiven Mittelfeld die gesperrten Spiellenker Andrich und Palacios kaum ersetzen. Die Dreierkette der Innenverteidiger war in der Spieleröffnung mangelhaft. Und der Angriff hing buchstäblich in der Luft, wenn er sich nicht durch eine Vielzahl von Schlampigkeiten mit und ohne Ball selbst aus dem Spiel nahm.

Tapsoba köpft ins leere Tor

Trainer Xabi Alonso versuchte durch Offensivwechsel, das zweite Tor wahrscheinlicher zu machen. Aber Amine Adli für den diesmal glücklos kämpfenden Sardar Azmoun und Adam Hlozek für den ungewohnt unauffälligen Moussa Diaby änderten erst einmal nichts am Geschehen. Immerhin tauchte Florian Wirtz, der im linken Mittelfeld aufgestellt wurde, mehr in die Zentrale und versuchte, dort Unheil zu stiften.

In der 86. Minute erwirkte der Künstler nach einem harten Zweikampf einen Freistoß 25 Meter vor dem Tor der Ungarn. Adam Hlozek, der gut schießen kann, lief an und knallte den Ball beeindruckend gegen den linken Pfosten. Das Spielgerät sprang zurück in die Mitte, wo Edmond Tapsoba schnell schaltete und ins leere Tor einköpfte. Die Bayer-Fans jubelten. Die Ferencvaros-Fans jubelten wenige Minuten später auch, als ihre geschlagene Mannschaft vor ihrer Kurve auftauchte. Aber mehr aus Prinzip, denn die Ausgangsposition vor dem Rückspiel ist für sie eher unerfreulich.

Der aus seiner Dresdner Toreart-Zeit in Deutschland bekannte russische Ferencvaros-Trainer Stanislaw Tschertschessow erklärte nach dem Spiel auf Deutsch: „Unser Plan hat eigentlich gut funktioniert, leider haben wir aus unseren Chancen kein Tor gemacht. Jetzt müssen wir mit dem 2:0 leben. Aber wir werden im Rückspiel alles geben.“

„Das Ergebnis ist natürlich gut, aber es ist noch nicht vorbei. Wir müssen bereit sein, denn es war heute ein harter und enger Kampf“, sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso.

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