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Chaos und ZerstörungZwei Tote in Paris nach Champions-League-Finale – Polizist im Koma

Lesezeit 3 Minuten
In der Pariser Innenstadt kam es zu schweren Ausschreitungen.

In der Pariser Innenstadt kam es zu schweren Ausschreitungen. 

Pariser Fans hatten allen Grund zum Feiern, doch in der französischen Hauptstadt eskalierte in der Nacht auf Sonntag die Gewalt. 

Bei überbordenden Feiern zum Finalsieg von Paris Saint-Germain in der Champions League hat es in Frankreich zwei Tote und knapp 200 Verletzte gegeben. Wie das Innenministerium in einer vorläufigen Bilanz mitteilte, wurden landesweit 559 Menschen festgenommen, die große Mehrheit von ihnen in Paris. 22 Sicherheitskräfte und 7 Feuerwehrleute wurden demnach bei Ausschreitungen verletzt. Die Behörden zählten zudem knapp 700 Brände, etliche davon waren brennende Fahrzeuge.

Ein 17-Jähriger ist im Rahmen einer der landesweiten Feiern nach dem Finalsieg von Paris Saint-Germain in der Champions League erstochen worden. Der Täter sei auf der Flucht, sagte die zuständige Staatsanwältin der Nachrichtenagentur AFP.

Schwere Ausschreitungen nach Champions-League-Finale in Paris

Die Tat ereignete sich gegen 23.15 Uhr am Samstagabend in Dax im Südwesten Frankreichs nahe der Atlantikküste. Wie die ermittelnden Behörden berichteten, seien die Hintergründe unklar. Dies gelte auch für die Frage, ob es sich bei dem Opfer um einen Anhänger des Klubs gehandelt habe.

Nach dem 5:0-Sieg von Paris Saint-Germain gegen Inter Mailand im Endspiel der UEFA Champions League am 31. Mai 2025 kommt es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Fans.

Nach dem 5:0-Sieg von Paris Saint-Germain gegen Inter Mailand im Endspiel der UEFA Champions League am 31. Mai 2025 kommt es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Fans.

Bei den Feierlichkeiten in Paris kam außerdem ein Mann ums Leben, der auf einem E-Roller unterwegs war. Er wurde von einem Auto angefahren. Randalierer plünderten indes in der französischen Hauptstadt Geschäfte, schlugen Fensterscheiben ein und zündeten Autos an. Die Einsatzkräfte wurden teils mit Feuerwerkskörpern beschossen und gingen ihrerseits mit Tränengas gegen Krawallmacher vor.

Ein Polizist wurde durch einen Böller schwer verletzt. Er sei in ein künstliches Koma versetzt worden, teilte eine Polizeiquelle am Sonntagmorgen mit.

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau schrieb am Abend auf X von „Barbaren“, die Einsatzkräfte provoziert hätten, während wahre Fans sich für das Endspiel zwischen PSG und Inter Mailand in München begeisterten.

Gewalt eskaliert in Paris – Innenminister nennt Randalierer Barbaren

Am Sonntagmorgen waren in der Gegend um die Champs-Élysées Einbruchschutzblöcke und Barrieren installiert. Der gesamte Zugang ist gesperrt und sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger verboten. Das Gebiet ist von der Polizei abgesperrt. „Die Nacht war sehr hart für meine Kollegen, sie haben gelitten, es war ein Chaos“, beschwerte sich ein Polizist laut der französischen Zeitung „Le Parisien“.

Auf den Champs-Elysées in Paris waren die Ausschreitungen am schlimmsten.

Auf den Champs-Elysées in Paris waren die Ausschreitungen am schlimmsten.

Außerhalb von Paris fuhr laut Behördenangaben ein Auto in eine Menschenmenge, die den Sieg von PSG im südfranzösischen Grenoble feierte. Vier Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Der Fahrer stellte sich, er soll ohne Vorsatz gehandelt haben. Im Departement Manche in der Normandie musste ein Polizist in ein künstliches Koma versetzt werden, nachdem er bei Feiern von einem Feuerwerkskörper verletzt worden war.

Die Polizei München zog nach dem Champions-League-Finale in der bayerischen Landeshauptstadt eine positive Zwischenbilanz. Der überwiegende Teil der Fans aus Paris und Mailand habe sich „trotz der Brisanz des Spiels friedlich und fair“ benommen, heißt es in einer Mitteilung.

Mit einem 5:0-Sieg gegen den italienischen Vizemeister Inter Mailand hatte sich PSG erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel in der europäischen Königsklasse gesichert. (pst/dpa/sid)