Fortuna Köln beeindruckt beim Cologne Cup mit Siegen gegen Drittligist Viktoria Köln und gegen den Bundesligisten 1. FC Köln.
Gewinner des Cologne-CupsFortuna Kölns Partynacht im Südstadion

FC-Bezwinger Enzo Wirtz mit dem Cologne-Cup in der Hand.
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Es war zwar nur ein Freundschaftsturnier, dennoch dürfte dieser Donnerstagsabend in der Kölner Südstadt länger im Gedächtnis bleiben. Der Tabellenzweite der Regionalliga West und Gastgeber des Cologne Cups nutzte das Benefizturnier nicht nur für einen sozialen Aspekt, sondern setzte zweimal in 45-minütigen Kurzpartien gegen klassenhöhere Gegner bemerkenswerte Akzente: 1:0 gegen Drittligist Viktoria Köln, 2:1 gegen den Bundesligisten 1. FC Köln. Was sportlich als Begleitprogramm gedacht war, geriet für die Fortuna zum Triumph.
Fortuna Köln gewinnt gegen Viktoria und FC
„Es war ein gutes Turnier, auch von der Stimmung her. Zwei Halbzeiten haben wir gewonnen, aber ich will das nicht zu hoch hängen, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Aber natürlich ist etwas von der Derbystimmung zu spüren. Gegen zwei höherklassige Mannschaften zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes. Das ist nicht selbstverständlich. Dahinter steckt viel harte Arbeit“, resümierte Fortuna-Trainer Matthias Mink.
Gegen Viktoria reichte eine kontrollierte Vorstellung mit klarer defensiver Ordnung und einem schön heraus gespielten Treffer von Luca Majetic. Dass die Vorlage von Salim Hadouchi kam, nach zehn Monaten Verletzungspause erstmals wieder mit einem längeren Einsatz, war einer der weiteren positiven Nebenaspekte des Abends. „Es war toll, wieder auf dem Platz zu stehen und dann noch die Vorlage zu geben. Aber es war auch sehr anstrengend“, sagte Hadouchi danach. Der Flügelstürmer setzte sich auf den Außen durch, legte auf Majetic ab, der den Ball aus 16 Metern wunderbar ins Tor zirkelte.
Gegen den 1. FC Köln rotierte Trainer Mink, fast die gesamte Elf tauschte der 58-Jährige aus. Trotz der frischen Kräfte lag die Fortuna zunächst zurück. Ragnar Ache traf früh (10.), Ersatztorwart Jannik Theißen war chancenlos. Doch statt sich zu fügen, zeigte die Mannschaft von Mink erneut Moral, wie bereits vergangene Woche beim 2:2 gegen Borussia Dortmund II. Enzo Wirtz traf per Elfmeter zum Ausgleich, nachdem sich FC-Profi Etienne Borie im Strafraum ungeschickt angestellt hatte. Zwei Minuten später nutzte die Fortuna einen groben Patzer von Ron-Robert Zieler.
Dem Weltmeister von 2014 versprang der Ball, Timo Bornemann legte schnell zu Wirtz ab. Zieler war noch zu weit vor dem Tor postiert, Wirtz hob den Ball über den Torhüter aus etwa 20 Metern zum Endstand von 2:1. Die Fortuna krönte sich damit zum Gewinner des Turniers. Nach der Siegerehrung wollte jeder der Fortuna-Profis den Pokal gen Kölner Nachthimmel strecken, die Stimmung war ausgelassen.
Fortunas Präsident Westendorf lobt Trainer und Mannschaft
„Es war ein toller Abend. Wir wollen dem nicht zu viel Wert beimessen, es war noch immer ein Freundschaftsturnier. Aber man muss gegen solche Gegner erstmal gewinnen. Der Pokal ist auf mehreren Köpfen gelandet. Die Jungs wissen aber auch, wie sie das einordnen sollen. Das wird das Selbstvertrauen stärken“, erklärte Präsident Hanns-Jörg Westendorf und lobte Trainer Matthias Mink: „Er hat eine überragende Fähigkeit. Egal, mit welchen Möglichkeiten – er kreiert immer wieder eine starke Mannschaft im Stillen.“
Mit den zwei Siegen in der Hinterhand gegen ambitionierte Gegner geht es für die Fortuna nun in die Länderspielpause. Kommenden Freitag (19.30 Uhr) wartet der FC Schalke II, Tabellenführer der Regionalliga West. Wettbewerbsübergreifend sind die Zollstocker seit zwölf Partien ungeschlagen und verloren bisher nur ein einziges Pflichtspiel in der Saison gegen Borussia Mönchengladbach II (2:3). Jeder, der es mit Fortuna hält, hätte wohl nichts dagegen, wenn das so bliebe. Und die Trophäenkollektion im Mai 2026 nochmal Zuwachs erhält.