Legende bei Bayern-Spiel geehrtBeckenbauer im Familiengrab beigesetzt: „Zeit der Trauer“

Lesezeit 3 Minuten
Bundesliga, Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim, 17. Spieltag in der Allianz Arena, die Anzeigetafel im Stadion zeigt Fotos des verstorbenen Franz Beckenbauer mit den Worten «Danke, Franz» vor dem Spiel.

Vor dem Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim zeigte die Anzeigetafel im Stadion Fotos des verstorbenen Franz Beckenbauer mit den Worten „Danke, Franz“.

Franz Beckenbauer hat am Freitag in München seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Pläne für die Gedenkfeier laufen derweil auf Hochtouren

Ein Blumenmeer auf dem Sarg, strahlend weißer Schnee auf den umliegenden Bäumen: Franz Beckenbauer ist am Freitag in aller Stille und im engsten Familienkreis auf dem Münchner Friedhof Perlacher Forst beigesetzt worden. Die Fußball-Legende fand nach Bild-Informationen im Familiengrab an der Seite seiner Eltern Antonie und Franz seine letzte Ruhestätte.

Beckenbauer war am vergangenen Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben, auch am Freitag hielt die Erinnerung an die Ikone an. Nicht nur das Heimspiel von Rekordmeister Bayern München in der Allianz Arena am Abend gegen die TSG Hoffenheim stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Kaiser, auch die für kommenden Freitag (15.00 Uhr/ARD) geplante Gedenkfeier nimmt Formen an.

Legende des FC Bayern: Beckenbauer wurde im engsten Familienkreis beigesetzt

So sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bereits seine Teilnahme zu. Wie eine Regierungssprecherin mitteilte, wolle der Kanzler damit „seinen großen Respekt und seine Anerkennung für einen herausragenden Sportler unseres Landes bekunden“. Die Trauerfeier wird ebenfalls in der Münchner Arena stattfinden, für die weiter eine Umbenennung zu Ehren Beckenbauers im Raum steht.

Karl-Heinz Rummenigge hält sich bei diesem Thema allerdings bedeckt. „Es gibt eine Vereinbarung mit unserem langjährigen, treuen und sehr seriösen Partner Allianz, und die gilt es zu respektieren“, sagte der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern der Süddeutschen Zeitung.

Karl-Heinz Rummenigge würdigt Franz Beckenbauer: „Nun ist die Zeit der Trauer“

„Franz Beckenbauer ist vor wenigen Tagen gestorben“, fuhr Rummenigge fort: „Nun ist die Zeit der Trauer, und der FC Bayern wird am nächsten Freitag eine würdige Gedenkfeier zu Ehren von Franz ausrichten. Für alles Weitere sollte man sich Zeit nehmen.“ Eine Alternative könnte eine Umbenennung zumindest für die EM im Sommer werden, wenn Sponsorennamen untersagt sind.

Matthias Sammer, Europameister von 1996, würde eine solche Ehrung klar befürworten. „Es ist eigentlich gar nicht aufzuwiegen, was alles nach ihm benannt werden müsste“, sagte der 56-Jährige dem Nachrichtenportal t-online. „Was er geleistet hat, sein Lebenswerk, muss in Erinnerung bleiben, sein Vermächtnis an die nächsten Generationen weitertragen werden“, so Sammer, für den der Kaiser „in Gänze ein Vorbild war“.

Torhüter-Ikone Sepp Maier regte dagegen eine Statue für Beckenbauer vor der Allianz Arena an - direkt neben der für Gerd Müller. „Und in 20 Jahren komme ich dann dazu. Die Achse muss fest zusammen bleiben“, sagte der 79 Jahre alte Maier bei Sat.1.

Bayerns Heimspiel gegen Hoffenheim wurde noch einmal zu einer großen Feier von Beckenbauers Lebenswerk: Alle Bayern-Profis wärmten sich mit der ikonischen Nummer 5 auf und trugen während des Spiels ein Sondertrikot mit der Aufschrift „Danke Franz“. Nach dem Spiel sollen die Shirts unterschrieben und versteigert werden. Der gesamte Erlös kommt der Franz-Beckenbauer-Stiftung zugute.

Vor der Südkurve hing ein schwarzes Banner mit dem Schriftzug „Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise - Ruhe in Frieden, Kaiser!“. Beim Einlaufen der Teams wurde das einst von Beckenbauer gesungene Lied „Gute Freunde“ gespielt. Dazu gab es vorab auf den beiden Anzeigetafeln Einspieler zu seinen Ehren, das sonst eher bunte Rahmenprogramm verlief angepasst in Moll. (sid)

KStA abonnieren