1. FC Köln im KarnevalRauschende Feste und bittere Niederlagen an den tollen Tagen

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Der ganz in rot gekleidete Profi des 1. FC Köln Mark Uth schießt einen Freistoß über die in Blau-Weiß gekleideten Berliner Spieler, die eine Mauer gebildet haben. Im Hintergrund ist das Tor zu stehen.

Mark Uth trifft am Karnevalssamstag 2019 per Freistoß zum 5:0 für den 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln tritt am Karnevalssonntag in Hoffenheim an. In der Vergangenheit gab es zum Höhepunkt des Karnevals rauschende Feste und bittere Niederlagen.

Wenn von Weiberfastnacht an in Köln die Jecken regieren, soll das eine Zeit des Frohsinns und der Leichtigkeit sein. Sofern am Karnevalswochenende ein Spiel des 1. FC Köln ansteht, unterbrechen viele Fans des Bundesligisten das bunte Treiben jedoch für 90 Minuten zwischen Hoffen und Bangen.

In der Double-Saison musste der 1. FC Köln am Karnevalssamstag, dem 4. Februar 1978, ins Parkstadion zum alten Westrivalen Schalke 04 reisen. Hennes Weisweiler hatte seine Mannschaft vorsorglich dem Karnevalstrubel entzogen. Geholfen hat es wenig.

Der Vorsprung im Meisterrennen für den 1. FC Köln schmolz

Nach einer überlegen geführten Halbzeit entglitt dem FC das Spiel zusehends. In der 82. Minute erzielte Lennart Larsson per Kopf die Führung für die Knappen. Sechs Minuten später entschied Rüdiger Abramczik die Partie. In der Nachspielzeit parierte Toni Schumacher einen Elfmeter und verhinderte damit eine noch deutlichere Niederlage.

Der einstmalige Fünf-Punkte-Vorsprung des FC auf Verfolger Mönchengladbach war inzwischen auf zwei Zähler geschmolzen. Dass es am Ende dennoch für den Titel reichte, dürfte hinlänglich bekannt sein. Nicht zum letzten Mal war der Aschermittwoch für die FC-Jecken zumindest zeitweise vorverlegt worden.

1. FC Köln: Uefa-Pokal-Finale und Abstiegskampf

Im Frühjahr 1986 erlebte der 1. FC Köln mit dem Erreichen des Uefa-Pokal-Finales gegen Real Madrid eine seiner internationalen Sternstunden. In der Bundesliga dagegen musste sich die Mannschaft gegen den Absturz in die unteren Tabellenregionen wehren.

Am Karnevalssamstag, dem 8. Februar 1986, ging es an die Weser zum Tabellenführer. Kurz zuvor war Hannes Löhr als Trainer entlassen worden, für ihn übernahm „Sir“ Georg Keßler. Der Nutzen dieses Wechsels war überschaubar.

Chancenlos bei Werder Bremen trotz Trainerwechsels

Im norddeutschen Schneegestöber ließ Werder Bremen den sich tapfer wehrenden Kölnern keine Chance. Frank Neubarth (21.) und Thomas Schaaf (72.) stellten die Weichen. Am Ende reichte es nicht zum Titel für die Hanseaten. Der 1. FC Köln landete auf Rang 13 – und verlor das bis zum heutigen Tag einzige Finale auf europäischer Ebene.

In den letzten zehn Jahren war das Karnevalswochenende für den 1. FC Köln nicht unbedingt zur Steigerung der Feierlaune geeignet. Durch die Bank nur Auswärtsspiele, bei denen fünf Pleiten, drei Unentschieden und nur zwei Siege herauskamen.

Kantersieg am Karnevalssamstag bei Hertha BSC

Der letzte Erfolg dürfte vielen FC-Fans aber noch sehr präsent sein. Schon in der vierten Spielminute jubelten die kostümierten Jecken im Gästebereich des Berliner Olympiastadions zum ersten Mal. Jhon Córdoba erzielte nur 18 Minuten später auch das zweite Tor für die Kölner.

Nach einem weiteren Doppelpack durch Florian Kainz und einem sehenswerten Freistoß-Tor von Mark Uth hieß es am Ende 5:0 für den 1. FC Köln bei Hertha BSC. Die Berliner hatten in der Hinrunde 4:0 im Rhein-Energie-Stadion gewonnen. Das nennt man wohl eine geglückte Revanche.

Unvergessener Triumph des 1. FC Köln beim FC Bayern München

Zu den sportlichen Höhepunkten in der Karnevalszeit gehört für viele Anhänger des 1. FC Köln nach wie vor der 2:1-Erfolg beim FC Bayern München am Karnevalssamstag 2009. Fabrice Ehrets (22.) und Daniel Brosinskis (34.) Treffern hatte der Rekordmeister nur noch den späten Anschluss durch Daniel Van Buyten entgegenzusetzen.

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