Julian Nagelsmann soll laut übereinstimmenden Medienberichten bei der Nominierung des Nationalmannschaftskaders für die Ende März anstehenden Länderspiele für einige Überraschungen sorgen. Wie „kicker“ und „Bild“ berichten, wird der DFB-Coach Leon Goretzka vom FC Bayern München nicht zu den Tests gegen Frankreich und die Niederlande einladen. Stattdessen soll sein Teamkollege, Senkrechtstarter Aleksander Pavlovic, der auch vom serbischen Verband umworben wird, erstmals fürs deutsche Team nominiert werden.

Ein weiterer heißer Kandidat für die Mittelfeldzentrale in der Nationalelf soll Bayer Leverkusens Robert Andrich sein. Wie der „kicker“ berichtet, steht auch er bei Nagelsmann höher im Kurs als Goretzka, der in dieser Spielzeit nur selten überzeugen konnte. Andrich profitierte zuletzt durch die Verletzung seines Leverkusener Konkurrenten Exequiel Palacios und konnte sich durch starke Leistungen beim Tabellenführer der Bundesliga wieder in den Fokus spielen.

Nationalmannschaft: Wohl vier Stuttgarter auf Nagelsmanns Zettel

Bereits am Montag hatte der TV-Sender Sky ohne Quellenangabe außerdem berichtet, dass Nagelsmann auch die Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav erstmals berufen würde. DFB-Neuling Mittelstädt könnte auf der seit geraumer Zeit dünn besetzten linken Abwehrseite seine Chance erhalten. Union Berlins Robin Gosens, ein weiterer Linksverteidiger, der sich sicher Hoffnungen auf ein EM-Ticket macht, soll laut „kicker“ wie bereits im November nicht zum Aufgebot gehören.

Auch auf der Torhüterposition soll es einen Wechsel geben. Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt, der zuletzt noch gegen die Türkei und gegen Österreich zwischen den Pfosten stand, dürfte von Nagelsmann nicht berufen werden. Für ihn soll Fulhams Bernd Leno zurück in den Kreis der Nationalmannschaft rücken.

EM 2024: Julian Nagelsmann hält sein Wort

Mit Blick auf die EM hatte Nagelsmann in einem „Spiegel“-Interview Ende Februar bereits Personal-Überraschungen angekündigt. „Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei“, sagte der 36-Jährige.

Dass nun Pavlovic anstelle von Goretzka bei den bevorstehenden Tests laut „Bild“ dabei sein soll, ist definitiv eine solche Überraschung. Goretzka war zuletzt wieder fester Bestandteil der Münchner Mittelfeldzentrale und hatte mit guten Leistungen wie jüngst beim 8:1 gegen den FSV Mainz 05 überzeugt. Meistens an der Seite des Routiniers: Pavlovic, um den sich auch der serbische Verband bemüht hatte. Nun aber kommt Nagelsmann mit seiner Nominierung den Serben wohl zuvor - und Pavlovic darf auf sein erstes A-Länderspiel hoffen. Ende November war er noch für die deutsche U20 zum Einsatz gekommen.

Lothar Matthäus gegen Pavlovic-Nominierung

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sprach sich am Dienstag gegen eine Berufung des Youngsters aus. „Er hat zuletzt super gespielt, das muss man anerkennen, aber man sollte dem Jungen nicht den Kopf verdrehen“, schrieb Matthäus in seiner „Sky“-Kolumne. Pavlovic sei nicht „jetzt schon ein Kandidat für die Nationalmannschaft“. Nagelsmann sieht das offenbar anders. Am Donnerstag (14.00 Uhr) wird er seinen Kader für die beiden Klassiker offiziell bekanntgeben. Neben Pavlovic, Anton, Mittelstädt und Undav galten zuletzt unter anderen auch Jan-Niklas Beste von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim oder Maximilian Beier von der TSG 1899 Hoffenheim als Debüt-Kandidaten.

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Im „Spiegel“ hatte Nagelsmann betont, die Mentalität der kriselnden DFB-Elf mit gezielten Nominierungen beeinflussen zu wollen. Als Beispiel nannte er den 32-jährigen Pascal Groß vom englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion. „Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen“, sagte der Bundestrainer. Weitere Überraschungen dürften also nicht ausgeschlossen sein. (nis mit dpa)