Kommentar zum WechselÖzil beginnt Abschiedstournee zu seinen Konditionen

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Mesut Özil nach seiner Ankunft in Istanbul

Köln – Zuletzt war Mesut Özil vor allem als Englands wohl bestbezahlte Twitter-Stammkraft in Erscheinung getreten. Ob Frage-Antwort-Runden mit Fans, Liveticker zu Spielen des FC Arsenal, eine Rettungsaktion für Maskottchen „Gunnersaurus“ oder Streitereien mit TV-Moderatoren. Der Weltmeister von 2014 ließ die Öffentlichkeit an seiner Freizeit teilhaben – denn Arsenal-Trainer Mikel Arteta hatte seinen Topverdiener (400.000 Euro Gehalt pro Woche) aussortiert. Für weniger Geld (100.000 Euro wöchentlich) wird Özil nun das Smartphone aber wieder gegen die Fußballschuhe tauschen.

Der Wechsel des Edeltechnikers zu Fenerbahce ist die beste Lösung für alle Seiten. Der kriselnde FC Arsenal ist seinen Topverdiener losgeworden, hat ein seit langer Zeit störendes Kapitel geschlossen und kann die freigewordenen Mittel anders einsetzen. Der seit einigen Jahren strauchelnde Istanbuler Spitzenklub kann seine heißblütigen Fans mit einem Weltstar begeistern. Und Özil kann bei einem ambitionierten Verein zeigen, dass er nach vielen Monaten auf dem Abstellgleis noch mehr ist, als nur der Schatten des Weltmeister-Regisseurs von 2014. Für den Künstler hat nach erfolgreichen Stationen in der Bundesliga, in Spanien, der Nationalmannschaft und mit Abstrichen in England die Abschiedstournee begonnen.

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Die Voraussetzungen dafür könnten in der Türkei kaum besser sein: Fenerbahce ließ Özil im Privatjet des Vereinsbosses einfliegen. Im Team dürfte sich der sensible 32-Jährige alle Freiheiten erlauben. Und die Nähe zum türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan wird Özil nun nicht mehr bei jeder Gelegenheit um die Ohren fliegen – immerhin ist der Präsident nicht nur Özils Trauzeuge sondern auch Fenerbahce-Fan. Einzig die sich zuletzt andeutende 

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