Fan-KommentarWer neue Werte im Fußball will, muss bei Clemens Tönnies beginnen

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Schalke-Patron Clemens Tönnies

  • Der Zusammenschluss der Fan-Organisationen hat eine große Aufgabe vor sich.
  • Denn die Logik des Milliarden-Geschäfts wird auch nach Corona nicht zu ändern sein.
  • 20 Millionen Euro TV-Geld hin oder her machen keinen Unterschied.

Köln – Es ist die richtige Zeit, den Fußball um Mäßigung zu bitten. Allerdings kann auch in der großen Corona-Besinnlichkeit niemand die Naturgesetze einer Branche aufheben, die sich vom Volkssport zu einem Milliarden-Business entwickelt hat.

Das neu entstandene Bündnis zwischen Fan-Kurven, Ultras und angeblichen Puristen zur Rettung der Werte des Fußballs wird auch nicht verhindern können, dass alle in einem gnadenlosen Wettbewerb miteinander stehen: Die europäischen Ligen, die Vereine in den Ligen und in den Vereinen die Profis, deren Lebensqualität entscheidend davon abhängt, ob einer auf ihrer Position besser ist oder nicht.

Darf Clemens Tönnies weiter über Schalke herrschen?

Man mag darüber streiten, ob die TV-Milliarden nach Leistung oder paritätisch verteilt werden sollten. 20 Millionen Euro im Jahr weniger für die Bayern und 20 Millionen mehr für Fortuna Düsseldorf würden sportliche Gerechtigkeit jedoch nicht herstellen. Man muss schon sehr viel weiter oben beginnen, wenn es um echte Werteverbesserung gehen soll; zum Beispiel bei der Frage, ob ein Mensch wie Clemens Tönnies weiter über einen der traditionsreichsten deutschen Vereine herrschen darf.

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Die Fans des FC Schalke 04 sind inzwischen der Meinung, dass die Antwort Nein lauten muss. Bisher hat den Fleisch-Baron jedoch nicht einmal offener Rassismus, zweifelhaftes Geschäftsgebaren und krasse Menschenausbeutung zu Fall gebracht. Wenn nun sein fatales medizinisches Vergehen an der Allgemeinheit in der Corona-Krise immer noch zu wenig ist, um bei Schalke 04 die Selbstreinigungskräfte in Gang zu setzen, stehen alle, die für Werte im Fußball kämpfen, vor einer gemeinsamen großen Aufgabe.

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