EM-Halbfinale in KölnIst Jacobsens Weltauswahl für das DHB-Team überhaupt zu schlagen?

Lesezeit 2 Minuten
Dänen-Coach Nicolaj Jakobsen am gibt Anweisungen am Spielfeldrand. Welthandballer Mikkel Hansen steht im Hintergrund.

Dänen-Coach Nicolaj Jakobsen am gibt Anweisungen am Spielfeldrand. Welthandballer Mikkel Hansen steht im Hintergrund.

Die beiden letzten Spiele gegen die Dänen verlor Deutschland im März 2023 mit jeweils sieben Toren Unterschied.

Entschlossen wirkt Nicolaj Jakobsen in dem Moment, als er am Freitag in der Kölner Arena offensiv in die Ferne blickt und dabei sagt, was er mit seinen Dänen am liebsten macht. Das klingt dann so: „Wir jagen Endspiele. Die wollen wir immer erreichen. Dabei ist es mir völlig egal, um welches Turnier es sich handelt.“

Und überhaupt: „Ich will die Endspiele gewinnen, egal gegen wen, egal, um was es geht.“ Das gelang ihm zuletzt mit seinen phänomenalen Spielern drei Mal in Folge bei den Weltmeisterschaften der Jahre 2019, 2021 und 2023. In seiner Auswahl hat er Spieler versammelt, die eine Weltauswahl bilden, das gilt nicht nur für das A-Team.

Dänemarks Trainer Nikolaj Jacobsen (l), Dänemarks Torhüter Niklas Landin (M) sowie weitere Wechselspieler und Betreuer jubeln am Spielfeldrand beim Vorrunden-Sieg gegen Tschchien.

Dänemarks Trainer Nikolaj Jacobsen (l), Dänemarks Torhüter Niklas Landin (M) sowie weitere Wechselspieler und Betreuer jubeln am Spielfeldrand beim Vorrunden-Sieg gegen Tschchien.

Mit dem zusammen jagt er nun das EM-Endspiel, vor dem aber die Vorschlussrunde mit dem Spiel gegen die Deutschen am Freitag in der Kölner Arena steht (20.30 Uhr/ZDF).

Dänemark gegen Deutschland: Jacobsens Stars bilden eine Weltauswahl

Zu Jacobsens Stars gehören zum Beispiel der überragende Mathias Gidsel (24), Rückraum rechts, von den Füchsen Berlin. Dazu Simon Pytlick (23), Rüchraum Mitte, der im Verein für Flensburg an der dänischen Grenze Tore wirft. Zudem der mehrmalige Welthandballer Mikkel Hansen, 36 inzwischen und nach langen Jahren im Ausland derzeit für Aalborg Handbold in der Heimat aktiv. Außerdem glänzt noch Magnus Saugstrup (27) vom SC Magdeburg am Kreis.

Und zudem: „Sie haben mit Emil Nielsen und Niclas Landin eines der besten Torhüter-Duos in der Geschichte des Handballs“, sagt der deutsche Experte Andreas Wolff, der selbst eine Kapazität auf dieser Position ist. Die wichtigsten Stärken der Dänen zählt Wolff auch noch auf, im Stakkato ist zu hören: „Fantastischer Tempohandball bei Gegenstößen. Unglaublich stark im Duell mit Gegenspielern. Unfassbar abschlussstark. Haben eine hohe Wurfeffektivität. Und eine starke Abwehr am Kreis.“ Linksaußen Lukas Mertens fasst daher zusammen: „Das ist die größte Nummer im Handball.“

Vorteile für das DHB-Team: Mut und Kölner Atmosphäre

Ist so eine Auswahl überhaupt zu schlagen? Und wenn ja, wie? Einen Vorteil könnte die Atmosphäre darstellen, die mit 20 000 Menschen prall gefüllte Lanxess-Arena, deren Besucher mehrheitlich die Gastgeber anfeuern werden. „Die Halle kann uns beflügeln“, sagt Bundestrainer Alfred Gislason. Zudem setzt er auf seine bisher überzeugende Abwehr mit Wolff zwischen den Pfosten.

Zudem benötigt das DHB-Team laut Spielmacher Juri Knorr schlicht „viel Mut“. In dieser Hinsicht dürfte Wolff ein Vorbild sein. Auf die Frage, ob er der deutschen Mannschaft einen Sieg zutraue, sagte er:„ Ja. Zu 100 Prozent.“ Die beiden letzten Spiele gegen die Dänen verlor Deutschland im März 2023 mit jeweils sieben Toren Unterschied.

KStA abonnieren