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„Göttliche Pässe“Jonas Urbig lässt Manuel Neuer vergessen – FC Bayern vor schwieriger Entscheidung

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Manuel Neuer und Jonas Urbig (r.)

Wer steht nächstes Jahr im Bayern-Tor? Manuel Neuer und Jonas Urbig (r.) kämpfen um den Platz im Kasten.  

Der ehemalige Torwart des 1. FC Köln überzeugt beim Kantersieg gegen den VfB Stuttgart nicht nur auf der Linie.

Gegen den VfB Stuttgart hat Jonas Urbig nicht nur seinen Kasten sauber gehalten: Der Torwart von Bayern München konnte auch mit seinen präzisen, langen Pässen über das gesamte Spielfeld hinweg überzeugen. Beim 5:0-Kantersieg des Tabellenführers im Südgipfel lieferte der Vertreter von Manuel Neuer eine Glanzleistung ab.

Bereits während der Partie landete der gebürtige Euskirchener am Samstagnachmittag sogar bei X, ehemals Twitter, in den Trends. Dabei wurde auch die Zukunft von Neuer und Urbig beim deutschen Rekordmeister thematisiert.

Jonas Urbig glänzt mit seiner Spieleröffnung

Vor allem durch seine starke Spieleröffnung hatte der ehemalige Torwart des 1. FC Köln einen hohen Anteil daran, dass die Stuttgarter völlig überfordert waren. Das Duell der potenziellen Thronfolger von Neuer ging klar an den 22-Jährigen, der die frühe und sehenswerte Führung des amtierenden Meisters durch Konrad Laimer in der 11. Minute eingeleitet hatte.

Urbigs viertes Pflichtspiel der laufenden Saison schlug in den sozialen Medien hohe Wellen. Nicht nur Bayern-Fans feierten den ehemaligen FC-Angestellten, auch viele Userinnen und User aus dem Ausland reagierten begeistert auf seine Fähigkeiten. „Diese Pässe sind göttlich“, schrieb ein X-User. Ein anderer wies darauf hin, dass er mehr Pässe als Leon Goretzka an den Mann brachte.

Dabei wurde besonders seine Passquote hervorgehoben. Von seinen 20 langen Bällen kamen elf bei den Mitspielern an. Bei den kurzen Pässen (50/41) unterlief ihm nicht ein Fehlpass. Die Tatsache, dass er den einzigen Torschuss der Schwaben mit einer Glanzparade entschärfte, geriet dabei zur Nebensache.

Rotation beim FC Bayern München: Jonas Urbig erhielt Vorzug vor Manuel Neuer

Nach seiner Galavorstellung blieb Uribig recht gelassen. „Ich habe mich gefreut“, reagierte er trocken. Dass ihm gegenüber im Tor des VfB ein weiterer Bayern-Keeper stand, die Leihgabe Alexander Nübel, tangierte Urbig nicht. „Über Torwartkollegen möchte ich nicht urteilen. Der Alex ist ein sehr guter Torwart“, führte Urbig nur an.

Nach dem Kantersieg beim VfB erklärte Bayern-Trainer Vincent Kompany, wieso Urbig den Vorzug erhielt. „Wir haben drei Spiele in sechs Tagen, wollen den Kader nutzen. Jonas hat bisher noch nie enttäuscht und uns immer geholfen. Wir suchen immer den richtigen Moment, damit er seine Minuten bekommt und seine Entwicklung weitermachen kann. Das haben wir auch mit Manuel Neuer besprochen und uns für heute entschieden, anstatt es nächste Woche zu machen. Danach geht alles wieder normal weiter“, sagte der Belgier.

Braucht der FC Bayern München Manuel Neuer überhaupt noch?

Nun stellt sich natürlich die Frage: Braucht der FC Bayern München Manuel Neuer überhaupt noch? Das hängt davon ab, ob der Weltmeister von 2014 noch eine Spielzeit dranhängen möchte oder sich nach dem Saisonende in den Ruhestand zurückziehen will.

Die ganze Sache könnte für alle Beteiligten noch sehr heikel werden. Nübel, der an der Säbener Straße noch einen Vertrag bis 2030 hat, droht die nächste Leihe. Ob die Chefetage des FC Bayern München überhaupt noch mit Neuer verlängern wird, bleibt abzuwarten. Es bleibt spannend.  

Der 1. FC Köln erhielt im vergangenen Winter vom deutschen Rekordmeister eine Ablösesumme von rund acht Millionen Euro für Urbig. Mögliche Bonuszahlungen von bis zu fünf Millionen Euro werden weniger von künftigen Erfolgen des FC Bayern abhängen als von den Einsatzzeiten für Urbig. (mbr)