Derby-DebakelHaie-Trainer Krupp findet die Erklärung in den vielen Strafen

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Uwe Krupp diskutiert mit den Schiedsrichtern.

Köln –  Uwe Krupp hielt sich wacker, als er das traurige 1:6 der Haie in der DEL-Partie gegen Düsseldorf analysierte. „Eine Derby-Niederlage ist immer schmerzhaft“, sagte der in Köln geborene KEC-Coach am Tag danach zu der Pleite, die sein Team vor 11 400 Zuschauern in der Lanxess-Arena kassiert hatte. „Wir hatten uns viel vorgenommen und brachten auch die nötige Energie mit, die du im Derby brauchst. Ich hatte unmittelbar nach dem Spiel nicht das Gefühl, dass uns Düsseldorf bei fünf gegen fünf überlegen war. Dieses Gefühl hat sich in der Aufarbeitung bestätigt. Die Strafzeiten waren der entscheidende Faktor, und das macht die Niederlage extra ärgerlich.“

Nachdem sich die Haie am Dienstag, sichtlich übermotiviert, im ersten Drittel zwölf Strafminuten und einen Gegentreffer eingefangen hatten, gingen sie in Unterzahl ins Mitteldrittel – und schnell folgte ein weiteres Überzahl-Tor der DEG – und bald bei Gleichzahl das 0:3 und 0:4. Damit war die Partie bereits verloren für die Haie, sie fanden keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Viermal hintereinander haben Düsseldorfer nun in Köln gewonnen, zuletzt verlor die DEG vor fast genau zwei Jahren beim KEC, am 20. Oktober 2019 mit 1:4.

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„Wir haben uns mehr erhofft, und es tut uns leid für die Fans, dass wir keinen Sieg erzielt haben“, sagte KEC-Stürmer Alexander Oblinger. „Wir hatten einen schlechten Tag und haben vielleicht mit zu viel Energie gespielt, sodass wir viele Strafen geholt haben.“ Die Verletztenlage konnte am Dienstag nicht als erste Erklärung herangezogen werden. Den Haien fehlten zwar ihre beiden nordamerikanischen Defensivleute Maury Edwards und Patrick Sieloff, sodass sie mit einer Abwehr antraten, die ausschließlich aus Profis mit deutschem Pass bestand. Die DEG beklagte allerdings insgesamt sechs Ausfälle und konnte nur drei Reihen aufbieten. Krupp wies trotzdem auf die spezielle Situation der Haie in der Defensive hin. „Ohne Holös, Sieloff und Edwards sind wir ohne Importspieler in der Abwehr, und das macht sich bemerkbar. Kurzfristig kann man das irgendwie kompensieren, aber mittel- und langfristig ist das sicherlich ein Faktor.“

Das Problem ist bekannt, es fehlt Tiefe in der Verteidigung. Der fest eingeplante Norweger Jonas Holös hatte sich vor dem ersten DEL-Pflichtspiel eine schwere Knieverletzung zugezogen, mit ihm ist vorerst nicht zu rechnen. Einen Ersatz haben die Haie bislang nicht gefunden. Und so spielen die Kölner mit einer Abwehr, in der neben den erfahrenen Spielern Moritz Müller (34) und Pascal Zerressen (28) junge Akteure wie Colin Ugbekile (22), Jan-Luca Sennhenn (20) und Maximilian Glötzl (19) wichtige Aufgaben übernehmen müssen. Und das wird auch vorerst so bleiben,

Krupp berichtete: „Ich gehe davon aus, dass wir ohne Sieloff bis nach der Deutschland-Cup-Pause klarkommen müssen (Mitte November, d. Red.). Und bei Edwards geht es eher von Woche zu Woche.“ Die Haie spielen nun, weil es der DEL-Spielplan so will, zweimal hintereinander in Ingolstadt, an diesem Freitag und am Donnerstag kommender Woche jeweils um 19.30 Uhr.

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