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Haie-Stürmer RussellEin Däne, der lange auf der Kölner Wunschliste stand

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PENNY DEL 1 Iserlohn Roosters - Kölner Haie Iserlohn, 28.10.2025 Patrick Russell Kölner Haie, Sturm, 63 PENNY DEL 1 Iserlohn Roosters - Kölner Haie am 28.10.2025 in der Eissporthalle Iserlohn in Iserlohn Deutschland. *** PENNY DEL 1 Iserlohn Roosters Kölner Haie Iserlohn, 28 10 2025 Patrick Russell Kölner Haie, Sturm, 63 PENNY DEL 1 Iserlohn Roosters Kölner Haie on 28 10 2025 at the Eissporthalle Iserlohn in Iserlohn Germany Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AndreasxDickx

Patrick Russell von den Kölner Haien

Der frühere NHL-Profi  hat  sich bei den Kölner Haien nahtlos eingefügt und punktet an der Seite von Gregor MacLeod.

In der Mannschaft der Kölner Haie stehen sechs Profis, die Neulinge in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind. Einer von ihnen ist Stürmer Patrick Russell, der vorher in Schweden für Linköping HC spielte, bevor er sich im Sommer dem KEC anschloss.

Am Freitag gegen ERC Ingolstadt

Beim ERC Ingolstadt, wo die Haie am Freitag am 16. Spieltag antreten, war er noch nie – Russell hat sich aber darüber informiert, was ihn und seine Teamkollegen dort erwartet: „Ich habe gehört, dass es dort nicht einfach ist zu spielen. Ingolstadt hat eine gute Mannschaft, das haben sie zuletzt auch immer mehr gezeigt. Wir müssen von der ersten Sekunde an bereit sein“, sagte der 32-Jährige.

Russell selbst, der im Sommer nach Köln kam, trägt dazu bei, dass die Haie zu den momentan besten Klubs der DEL gehören. Eine Eingewöhnungszeit brauchte er nicht, vom ersten Einsatz an war er präsent – und erfolgreich. Bei 15 Einsätzen kommt er auf sieben Tore und 13 Vorlagen und harmoniert dabei sehr gut mit Mittelstürmer Gregor MacLeod, dem Topscorer der Haie (10 Tore, 12 Vorlagen).

„Es macht viel Spaß, mit ihm zusammenzuspielen. Wir hatten zuletzt – ob mit Parker Tuomie oder davor Tanner Kero – gute Mitspieler in den Reihen und haben gut miteinander gespielt. Wir haben schnell eine Chemie gefunden. Darauf wollen wir weiter aufbauen.“

Russell hatte längere Zeit schon auf der Wunschliste des Kölner Sportdirektors Matthias Baldys gestanden. „Ich weiß gar nicht, wie lange“, berichtete Baldys. Was ihm an Russell gefiel? Baldys stimmte eine kleine Lobeshymne auf den Angreifer an: „Er hat nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika Erfahrung gesammelt und ist vielseitig einsetzbar, kann als Center und auf dem Flügel spielen. Außerdem spielt Patrick defensiv sehr stabil, setzt aber auch offensiv Akzente. Er ist ein Teamleader mit guter Persönlichkeit.“

Russell war acht Jahre, von 2013 bis 2021, in Nordamerika aktiv – und absolvierte 59 Spiele als Teamkollege von Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers in der NHL. Danach ging er vier Spielzeiten lang für Linköping aufs Eis, bevor er sich dafür entschied, in Köln zu unterschreiben.

Dänisches Duo bei den Haien

Nach den Gründen für den Wechsel befragt, antwortete er im Sommer: „Für mich war es das Gesamtpaket, ich kann mir keinen besseren Ort für mich und meine Familie vorstellen.“ Hilfreich war es, dass Haie-Stürmer Frederik Storm (36), ein Däne mit deutschem Pass, schon seit 2023 bei den Haien engagiert ist. „Freddy hat mir nur Gutes über den gesamten Club erzählt und mir das Projekt schmackhaft gemacht, was mir die Entscheidung für den KEC umso leichter gemacht hat“, berichtete Russell.

Die beiden spielten auch zusammen für die dänische Nationalmannschaft, zu deren Kreis Russell weiterhin gehört – und gute Chancen hat, im Februar am olympischen Eishockeyturnier in Mailand teilzunehmen, für das Dänemark qualifiziert ist und gleich im ersten Gruppenspiel am 12. Februar auf Deutschland treffen wird. Russell ging bereits 2022 in Peking für die Auswahl seines Landes aufs olympische Eis.

Damals fand er besondere Beachtung, da seine Schwester Emma Russell zur dänischen Frauen-Nationalmannschaft gehörte. In der Familie Russell hat Eishockey überhaupt einen hohen Stellenwert. Mutter Christine Russell war viele Jahre lang Teammanagerin der dänischen Frauen-Nationalmannschaft. In einem Interview berichtete sie einmal, ihr Sohn sei erst ein Jahr und neun Monate alt gewesen, als er seine ersten Schritte auf dem Eis gemacht habe.

Sein erstes DEL-Spiel bestritt Russell am 12. September beim Saisonauftakt gegen München, den der KEC mit 2:4 verlor. Am Sonntag (14 Uhr) gibt es Gelegenheit zur Revanche, wenn München erneut in der Lanxess-Arena zu Gast ist.