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Denkwürdiger KEC-Sieg gegen MannheimKölner Happy End nach 24 Penaltys

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PENNY DEL 1 Kölner Haie - Adler Mannheim Köln, 25.11.2025 Louis- Marc Aubry Kölner Haie, Sturm, 15 Frederik Storm Kölner Haie, Sturm, 19 PENNY DEL 1 Kölner Haie - Adler Mannheim am 25.11.2025 in der Lanxess Arena in Köln Deutschland. *** PENNY DEL 1 Kölner Haie Adler Mannheim Cologne, 25 11 2025 Louis Marc Aubry Kölner Haie, Sturm, 15 Frederik Storm Kölner Haie, Sturm, 19 PENNY DEL 1 Kölner Haie Adler Mannheim on 25 11 2025 at the Lanxess Arena in Cologne Germany Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AndreasxDickx

Ehrenrunde der KEC-Profis nach dem spannenden Spiel gegen Mannheim

Der KEC entscheidet ein dramatisches Penaltyschießen für sich. Justin Schütz sorgt für Unmut in der Lanxess-Arena.

Das Duell zwischen den Kölner Haien und den Adler Mannheim gilt als Eishockey-Klassiker. Das Match, das sich der KEC und die Adler am Dienstagabend in der Lanxess-Arena lieferten, der 3:2-Sieg nach Penaltyschießen der Gastgeber vor 15.913 Zuschauern in der Lanxess-Arena, bot diesmal emotionale und denkwürdige Elemente von besonderer Dramatik.

So waren im Shootout insgesamt 24 Schüsse notwendig, um eine Entscheidung zu finden. Als ein besonderes Penalty-Talent erwies sich der Kölner Siegtorschütze Nate Schnarr (26), der dreimal bei fünf Versuchen erfolgreich war. „Es hat Spaß gemacht. Das war eine große Teamleistung, hier zwei Punkte zu holen. Es war ein Hin und Her, wir hatten Momentum, sie hatten Momentum, aber wir haben zusammengehalten und gewonnen“, sagte der Kanadier, der seit Saisonbeginn für die Haie spielt.

Haie-Fans pfeifen Justin Schütz aus

Einen besonderen Dramafaktor brachte Justin Schütz ins Spiel. Der ehemalige Haie-Stürmer, im Sommer nach Mannheim gewechselt, wurde bereits gellend ausgepfiffen, als er in den Starting Six präsentiert wurde. Man muss hier den Hintergrund kennen: Normalerweise werden ehemalige Spieler in Köln freundlich begrüßt – wie etwa Alexandre Grenier, als er am vergangenen Freitag mit Augsburg beim KEC antrat, oder Sebastian Uvira mit Schwenningen am Sonntag. Schütz hatte man es jedoch offensichtlich nicht verziehen, dass er im ersten Saisonduell im Oktober, das die Haie in Mannheim mit 2:5 verloren, seine zwei Tore gegen den ehemaligen Verein besonders ausgelassen bejubelt hatte – anstatt sich zurückzuhalten, wie es andere Spieler tun.

Zu allem Überfluss hatte der 25-Jährige vorher in einem TV-Interview verkündet: „In München und Köln hatte ich schon zwei sehr professionelle Organisationen. Aber Mannheim ist – was ich bisher gesehen habe – noch mal ein bisschen professioneller.“

Hämische Gesten von Justin Schütz

Das war die Vorgeschichte, und es eskalierte, als sich Schütz am Dienstag, nachdem er zwei Penaltys verwandelt hatte, jeweils zu hämischen Gesten in Richtung der Kölner Nordkurve hinreißen ließ – wodurch er naturgemäß noch mehr Pfiffe erntete. Die aus Haie-Sicht ausgleichende Gerechtigkeit bestand darin, dass Schütz, nachdem er zweimal getroffen hatte, danach ebenso oft vergab. Gleich nach seinem Schuss Nummer vier folgte Schnarrs Game Winning Shot zum 3:2 – und ohrenbetäubender Jubel in der Arena.

Schütz, der von 2023 bis Ende der Vorsaison für die Haie spielte, versuchte nach dem Spiel, die Wogen zu glätten, indem er sagte: „Ich glaube, sie nehmen es mir böse, aber ich meine es nicht so. Ich hatte eine sehr geile Zeit in Köln, ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt. Wenn die mich jetzt hassen, dann ist es halt so. Es hat ihnen Spaß gemacht, es hat mir Spaß gemacht, dann ist alles gut. Dann ist es für mich etwas Lustiges gewesen gerade, ich hoffe, man kann darüber lachen.“

Nächstes Duell mit Mannheim am 14. Dezember

Später veröffentlichte er bei Instagram sogar noch eine Entschuldigung „für die Geste in die Kurve“. Und es hieß weiter: „Emotionen gehören zum Sport dazu, aber das war einer zu viel.“ Und: „Ihr Fans habt immer einen Platz in meinem Herzen, auch wenn das nur einseitig ist.“ Ob die Entschuldigung angenommen wird, wird sich bald zeigen. Am 14. Dezember steht das nächste Heimspiel des KEC gegen die Adler Mannheim auf dem Plan.

Bei den Haien war man ansonsten, abgesehen von der Freude über den hart erarbeiteten Triumph im Klassiker, besonders stolz auf die neue Heimstärke, die Kari Jalonens Mannschaft in dieser DEL-Spielzeit entwickelt hat. „Wir sind aktuell in der Liga eines der besten Heimteams, das freut mich sehr – auch, weil wir den Fans etwas zurückgeben können“, sagte Coach Jalonen, dessen Team 27 Punkte in 13 Partien in Köln eingefahren hat, also gut zwei pro Spiel.

Starkes Powerplay der Kölner Haie

Auffällig ist außerdem das erstarkte Powerplay des KEC. Gegen Mannheim trafen Maxi Kammerer und Patrick Russell jeweils in Überzahl, die Kölner Powerplaytore 23 und 24 der Saison. Mit einer Überzahlquote von 33,33 Prozent führt der KEC das Liga-Ranking an. In Unterzahl sieht es ebenfalls gut aus, hier beträgt die Quote starke 84,91 Prozent. Und dann ist da noch Goalie Janne Juvonen dessen Verpflichtung vor einem Monat sich als Volltreffer erwiesen hat. Die Fangquote des 31-jährigen Finnen liegt bei 93,81 Prozent – bei einem Gegentorschnitt von 1,48.

Es geht für die Haie sehr anspruchsvoll weiter – mit Auswärtsspielen am Freitag (19.30 Uhr) in Straubing und am Sonntag beim Angstgegner Eisbären Berlin (14 Uhr).