„Müssen bereit sein, hart zu arbeiten“Haie-Stürmer Storm ist heiß aufs Derby gegen die DEG

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Frederik Storm erzielt den Siegtreffer zum 4:3 gegen Frankfurt

Frederik Storm erzielt den Siegtreffer zum 4:3 gegen Frankfurt

Der dänische Haie-Stürmer spricht über die Fortschritte der Kölner Eishockey-Mannschaft und das anstehende Duell mit Düsseldorf.

Stürmer Frederik Storm, der im Sommer vom ERC Ingolstadt nach Köln kam, hat für die Haie schon elf Tore geschossen. Sein jüngster Treffer, den er am Dienstag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, in der 49. Minute in der DEL-Partie gegen Frankfurt erzielte, war ein besonderer. Und zwar nicht nur, weil er der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp einen Sieg nach vorher zwei Niederlagen bescherte. Sondern auch, weil er sehr überraschend kam.

Auf dem Eis entschieden die Schiedsrichter auf kein Tor. Es jubelte auch kein Haie-Profi, nachdem Storm nach einem Bauerntrick aufs Tor geschossen hatte, Goalie Joe Cannata vergrub die Scheibe unter sich. Doch Storm witterte, dass etwas nicht stimmte: „Ich habe gesehen, dass der Puck durch die Beine des Torwarts gegangen ist, und er war ein Stück im Tor, deshalb dachte ich: er war vielleicht drin“, berichtet der 34-jährige Däne am Tag danach. „Ich habe den Schiedsrichtern gesagt, sie sollten es sich ansehen. Es war gut, dass sie es getan haben.“

Die Referees prüften die Szene, während des „Power Breaks“, der Pause, in der Sharky im letzten Drittel seinen beliebten und bejubelten Tanz aufs Eis legte. Und tatsächlich war in einer Hintertor-Kamera-Perspektive zu erkennen, dass die Scheibe die Linie überschritten hatte – zum 4:3. So erklang gleich nach der Show des Maskottchens die Torsirene, und es durfte weitergejubelt werden. „Es war schön, dass wir den Sieg holen konnten“, meint Storm. „Wir haben nicht die ganzen 60 Minuten perfekt gespielt.“ Aber sie beglückten das Publikum damit, dass sie aus einem 1:3-Rückstand im Schlussdrittel in einem offensiven Kraftakt einen Sieg machten.

Hätten die Haie gegen die Löwen verloren, so wäre es ihre dritte Niederlage in Serie gewesen nach dem 2:3 gegen Wolfsburg und dem 1:4 in Augsburg. Sie hätten somit belastet und unter enormem Druck in das rheinische Derby gegen die Düsseldorfer EG gehen müssen, das am Donnerstag in der Lanxess-Arena stattfindet und mit 18.600 Zuschauern ausverkauft ist. Storm und seine Teamkollegen wissen, was von ihnen erwartet wird: Wiedergutmachung für das 1:7 vom ersten Adventssonntag in Düsseldorf. „Wir müssen bereit sein, hart zu arbeiten, denn wir wissen, dass Düsseldorf immer sehr hart arbeitet“, sagt Storm.

Etliche Gespräche nach 1:7-Klatsche

Nach dem 1:7 hatte es beim KEC etliche Gespräche der Profis mit Trainer Krupp und dessen  Assistenten gegeben. Sie zeigten insofern Wirkung, als dass die Haie danach vier Begegnungen nacheinander gewannen und als Team kompakter spielten. Außerdem sind die meisten der in Düsseldorf noch verletzten Leistungsträger zurückgekehrt. Andreas Thuresson, Tim Wohlgemuth, Jason Bast und David McIntyre waren nicht dabei, kurzfristig hatte auch Storm wegen Rückenbeschwerden passen müssen. Bis auf Bast sind inzwischen alle wieder fit.

„Das macht natürlich einen Unterschied aus“, sagt Storm, der außerdem Fortschritte sieht: „Wir haben in den letzten sechs, sieben Spielen unser Spiel ein bisschen gefunden, etwas konstanter gespielt. Es kommt langsam.“ Und er erklärt weiter: „Wir versuchen, immer besser zu werden als Mannschaft und arbeiten jeden Tag an der Taktik, schauen viel Video. Es sitzt besser und besser. Wenn wir den Puck nicht haben, müssen wir verteidigen, defensiver denken. Wir haben genügend offensive Spieler, so dass wir immer Tore schießen können, auch, wenn wir zuerst defensiv denken.“

Die DEG-Profis haben ihrerseits ein höchst frustrierendes Erlebnis hinter sich. Im Heimspiel gegen Augsburg lag Düsseldorf am Dienstag bis zur 55. Minute mit 4:1 in Führung, kassierte aber aufgrund defensiver Aussetzer in den Schlussminuten vier Treffer der Panther – und vor 7624 Zuschauern schließlich eine 4:5-Pleite. Und das, obwohl die Düsseldorfer mit Henrik Haukeland einen der besten Torhüter der Liga haben. „Wir waren einfach nicht diszipliniert genug“, sagte DEG-Trainer Thomas Dolak im TV-Interview – und sah dabei ziemlich entsetzt aus.

Die Haie werden darauf nicht viel geben, denn sie wissen: In Derbys gegen Köln mobilisieren die DEG-Profis stets alle Kräfte. Im September gewannen sie mit 4:3 bei den Haien, die Deutzer Halle war auch da  ausverkauft. Storm fühlt sich durch die große Kulisse nicht unter Erfolgsdruck gesetzt, im Gegenteil: „Es ist unglaublich schön, vor so vielen Zuschauern zu spielen“, meint er. „Das gibt uns extra Energie.“ Nach der Partie gegen Düsseldorf steht für die Haie noch eine Auswärtsbegegnung am Samstag um 14 Uhr bei den Adlern Mannheim auf dem Plan, ihr letztes DEL-Spiel des Jahres 2023.

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