NHL-Superstar Draisaitl in Köln„Hier sind Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin“

Lesezeit 3 Minuten
78E49F5A-222C-4EAD-B0FE-9781CA39D9F2

Leon Draisaitl im Trainings-Dress der Kölner Haie

  • Leon Draisaitl, Superstar als der US-Liga NHL, trainiert aktuell in seiner Heimatstadt Köln mit den Haien.
  • Der Stürmer freut sich über die Einheiten mit den guten Bekannten von früher.
  • Für die kommende NHL-Saison hat er sich viel vorgenommen.

Köln – Seit ein paar Tagen ist Leon Draisaitl, Starstürmer der Edmonton Oilers, zu Besuch in seiner Heimatstadt Köln. Auf der Straße wird er inzwischen oft erkannt. „Auf jeden Fall mehr als in den Jahren zuvor“, erzählte Draisaitl am Mittwoch auf einem Pressetermin in der Kölnarena 2. Mit 43 Toren und 67 Vorlagen war Draisaitl Topscorer der Saison 2019/20 der National Hockey League (NHL). Ein Star in Kanada ist er schon lange. Und spätestens seit er im September zum wertvollsten Spieler der NHL-Hauptrunde gekürt wurde, ist Draisaitl auch einer der bekanntesten deutschen Sportler.

NHL-Saison endete erst am 29. September

In Köln, wo er als kleiner Junge mit dem Eishockey begann, trainiert er momentan für die nächste Spielzeit in der besten Eishockey-Liga der Welt. Im Kraftraum und auf dem Eis, wo er unter anderem mit den ehemaligen Junghai-Teamkollegen Freddy Tiffels und Hannibal Weitzmann zusammenkommt. „Hier sind Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin“, sagte Draisaitl, der am 27. Oktober 25 Jahre alt wird, „die Halle, in der ich das Eishockey spielen gelernt habe. Es ist wie jeden Sommer etwas Besonderes zurückzukommen.“ Sommer? Im Oktober hat nun zwar eindeutig der Herbst begonnen, doch im Eishockey ist immer dann Sommer, wenn die Ligen pausieren. Durch die Corona-Krise ist einiges durcheinandergekommen, das Stanley-Cup-Finale endete 2020 nicht wie sonst im Juni, sondern am 29. September mit dem Sieg von Tampa Bay Lightning gegen die Dallas Stars.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der deutsche Eishockey-Sommer zieht sich hin. Während die NHL bereits einen Termin für die nächste Saison festgelegt hat, den 1. Januar 2021, steht immer noch nicht fest, wann in der DEL wieder gespielt wird. Vielleicht im Dezember, ein fixes Datum gibt es jedoch nicht. Dazu will Draisaitl nichts sagen, nur so viel: „Der Spaßfaktor im Training ist riesig, das steht gerade an Nummer eins für uns alle. Die DEL und der KEC wissen nicht, wann es weitergeht. Da muss man bei Laune bleiben.“

Tim Stützle an dritter Stelle in der ersten Runde gedraftet

Wenn auch in Deutschland im Eishockey nichts läuft, so geht es in Nordamerika voran. Draisaitls NHL-Laufbahn begann 2014, als er von den Oilers in der NHL-Talente Verteilung, dem Draft, in der ersten Runde an Position drei gezogen wurde. Bis Dienstagnacht war es Draisaitls alleiniger deutscher Rekord, den Tim Stützle (18) im Draft 2020 aber nun einstellte: Die Ottawa Senators wählten den Angreifer der Adler Mannheim, geboren in Tönisvorst am Niederrhein, ebenfalls an dritter Stelle in der ersten Runde aus. Der gleichaltrige Lukas Reichel von den Eisbären Berlin folgte an Position 17, gezogen von den Chicago Blackhawks. Für das deutsche Eishockey sei das „riesig“, meinte Draisaitl: „Ich bin in Kontakt mit dem Timmi und habe ihn auch angerufen und ihm viel Glück gewünscht. Das deutsche Eishockey schiebt sich Schritt für Schritt weiter nach oben und wird besser.“

Stützle will Draisaitls Beispiel folgen und bald in der NHL durchstarten. „Mein Ziel ist, so schnell wie möglich nach Ottawa zu gehen und dort meinen Traum zu verwirklichen“, sagte Stützle. „Ich glaube, dass es klappen kann in Ottawa, vor allem, weil sie auch so eine junge Mannschaft haben und alles umwerfen.“

Mit Edmonton in die Playoffs

Auch Draisaitl hat sich einiges vorgenommen, zum einen will er individuell noch weiter vorankommen: „Es ist nicht so, dass ich jeden Tag aufwache und denke, wie toll ich bin. Im Gegenteil, es gibt sehr viele Sachen, an denen ich arbeiten kann“, sagte er. Andererseits ist es sein Ziel, mit Edmonton die Playoffs zu erreichen, was zuletzt nicht gelang, da die Oilers in der Qualifikationsrunde an Chicago scheiterten. „Die Enttäuschung war riesig“, sagte Draisaitl. „Wir waren einfach nicht gut genug, um weiterzukommen. Nächstes Jahr werden wir wieder probieren, oben mitzuspielen.“

KStA abonnieren