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Torhüter für KEC ein GewinnJuvonen konzentriert sich auf die Spiele – nicht auf die Haie-Zukunft

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PENNY DEL 1 Kölner Haie - Dresdner Eislöwen Köln, 16.11.2025 Janne Juvonen Kölner Haie, Torwart, 30 PENNY DEL 1 Kölner Haie - Dresdner Eislöwen am 16.11.2025 in der Lanxess Arena in Köln Deutschland. *** PENNY DEL 1 Kölner Haie Dresdner Eislöwen Cologne, 16 11 2025 Janne Juvonen Kölner Haie, Goalkeeper, 30 PENNY DEL 1 Kölner Haie Dresdner Eislöwen on 16 11 2025 at the Lanxess Arena in Cologne Germany Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AndreasxDickx

Leistungsträger der Haie: der finnische Torhüter Janne Juvonen

Die Haie würden den Goalie sehr gern in Köln halten. Doch der Finne hat sich noch nicht entschieden.

Für einen Eishockey-Profi ist Janne Juvonen, der Torhüter der Kölner Haie, eher schmal. Bei einer Größe von 1,85 Metern bringt der 31-jährige Finne 85 Kilo auf die Waage. Er lebt von Schnelligkeit und Beweglichkeit, nicht von Körpermasse. Zudem ist er ein guter Schlittschuhläufer.

In der Jugend in seiner Heimat Joensuu in Nordkarelien nahe der russischen Grenze war er bis zu seinem 13. Lebensjahr auch als Verteidiger im Einsatz. Irgendwann habe der Trainer dann gesagt, er müsse sich auf eine der beiden Positionen festlegen. „Ich bin dann Torwart geworden, vielleicht, weil mein Bruder schon Feldspieler war“, berichtet Juvonen.

Seinen Stil spielt Juvonen so konsequent, dass er nach 14 Einsätzen für den KEC in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf einen Gegentorschnitt von 1,89 kommt – bei einer Fangquote von 93,35 Prozent. „Jay Jay“, wie sie ihn in der Mannschaft nennen, wurde dafür gerade als DEL-Spieler des Monats November ausgezeichnet. Auf seinen Traumstart angesprochen, zeigt Juvonen, dass er – wie viele seiner Landsleute – kein Freund großer Worte ist. „Es macht Spaß“, sagt er nur und fügt hinzu: „Meine Mitspieler helfen mir aber auch sehr viel.“

Kölner Haie: Juvonen ist schnell zum Leistungsträger geworden

Die Haie nahmen Juvonen Ende Oktober unter Vertrag, nachdem sich ihr Goalie Felix Brückmann am Knie verletzt hatte. Es gab auch andere Kandidaten. Letztlich entschied man sich für Juvonen, da Haie-Trainer Kari Jalonen ihn bevorzugte. Zwar kannte Jalonen ihn nicht persönlich, doch war ihm die Karriere des Torhüters natürlich ein Begriff, denn Juvonen gehört zum erweiterten Kreis der finnischen Nationalmannschaft. Seine Verpflichtung war dennoch ein Wagnis: Die Haie holten ihn, obwohl Juvonen, der zuvor drei Jahre in der Schweizer Liga bei Ambri-Piotta aktiv war, seit dem Frühjahr kein Spiel bestritten und auch keine Saisonvorbereitung absolviert hatte.

Bei Ambri-Piotta hatte Juvonen keinen neuen Vertrag erhalten, weil der Verein im Tor künftig auf einheimische Spieler setzt. Juvonen wartete auf passende Angebote, die zunächst nicht kamen. Währenddessen hielt er sich in Joensuu fit. „Alle anderen spielten schon, und ich saß noch zu Hause“, erinnert er sich. Immerhin konnte er beim dortigen Zweitligateam trainieren, oft für sich allein, da die Goalies des Vereins die Schüsse im Training für sich beanspruchten.

Es ist zu früh, eine Entscheidung zu treffen. Ich bin doch gerade erst hier angekommen und konzentriere mich auf die Spiele mit den Haien.
Janne Juvonen über eine mögliche Zukunft bei den Kölner Haien

„Es gibt aber drei Eisflächen, es war immer etwas frei.“ Nachdem Köln sich gemeldet hatte, sei es dann ganz schnell gegangen. „Ich bin kurz darauf in Köln angekommen, habe nur ein oder zweimal trainiert und dann sofort gespielt“, sagt Juvonen. Vorher hatte er außer in der Schweiz in Finnland, Österreich und Schweden gespielt, aber noch nie in der DEL.

Die Debütpartie gegen die Löwen Frankfurt am 26. Oktober lief für Juvonen trotzdem perfekt. Die Haie gewannen mit 5:0, es war Juvonens erster von inzwischen drei Shut-outs im Trikot des KEC. Mit ihm im Tor verloren die Haie überhaupt erst zwei Spiele, eines davon in der Overtime, ein anderes im Penaltyschießen. Seit der Schwede Gustaf Wesslau 2016/17 als DEL-Torhüter des Jahres ausgezeichnet wurde, hatten die Haie keinen Torhüter von seinem Format.

Und so ist es kein Wunder, dass die Kölner kein Geheimnis daraus machen, Juvonens Vertrag, der bis zum Saisonende läuft, gern verlängern zu wollen. Um ihn froh zu stimmen, besorgten sie ihm eine schöne Wohnung in der Nachbarschaft seines Landsmanns, des Haie-Stürmers Juhani Tyrväinen, den er aus einem gemeinsamen Engagement in der finnischen Liga bei den Lahti Pelicans kennt. Dort wohnt Juvonen nun mit seiner Frau und ihrem Hund, einem Australian Shepherd. „Es gefällt mir gut in Köln, es ist eine schöne Stadt“, sagt er.

Was seine Zukunft angeht, hat sich der Torhüter aber noch nicht festgelegt. „Es ist zu früh, eine Entscheidung zu treffen. Ich bin doch gerade erst hier angekommen und konzentriere mich auf die Spiele mit den Haien.“ Das nächste folgt am Donnerstag, wenn der KEC um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena gegen Wolfsburg antritt. Am Sonntag (19 Uhr) steht dann die Partie bei Meister Eisbären Berlin an.