Trotz des Siegs in KrefeldSturmflaute der Kölner Haie hält an

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Marcel Müller hat sich nach seiner schweren Knieverletzung zurückgekämpft. 

  • Der KEC gewinnt 3:2 in Krefeld und beendet damit seine Niederlagen-Serie.
  • Natürlich ist Trainer Mike Stewart zufrieden mit dem Sieg, dennoch offenbaren die Haie erneut große Schwächen.
  • Gerade in der Kölner Offensive hakt es gewaltig. Doch ein Rückkehrer macht Hoffnung.

Köln – Das 3:2, das der KEC am Sonntag in Krefeld feierte, war erst der zweite Saisonerfolg der Kölner in der regulären Spielzeit. Für die sturmschwache Mannschaft trafen dabei bezeichnenderweise zwei Verteidiger, Colin Ugbekile und Pascal Zerressen. In einer Eishockey-Partie zwischen zwei verunsicherten Teams, denen viele Fehler unterliefen. All das interessierte die Haie nach Spielende jedoch herzlich wenig, für Trainer Mike Stewart zählte nur der Sieg. „Beide Mannschaften haben um jeden Zentimeter Eis gekämpft. Beide haben mit Energie gespielt und waren bissig“, sagte der Kanadier. „Wir sind einfach happy, dass wir die drei Punkte gewonnen haben.“

Sportdirektor Mark Mahon lobte die kämpferische Leistung der Kölner Mannschaft – und: „Nach dem Ausgleich haben wir eine gute Reaktion gezeigt.“ Ugbekiles Führungstor in der fünften Minute beantwortete Jacob Lagacé zwar mit dem 1:1 für Krefeld (19). Doch noch im ersten Drittel gelangen Ben Hanowski (19.) und Zerressen (20.) die Tore zwei und drei für die Haie, die sich im weiteren Spielverlauf auf ihren Torhüter Gustaf Wesslau verlassen konnten. Dank der starken Leistung des Schweden kam der am Ende stärkere KEV durch Chad Costello (33.) nur zu einem weiteren Treffer  – und die Haie zu ihren Punkten.

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Durch den Erfolg im kleinen Derby verbesserten sich die Haie in der Tabelle um zwei Plätze auf Rang elf, sie wollen natürlich am Freitag im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Schwenningen nachlegen und die Fans mit dem zweiten Heimsieg in der fünften Partie in der Lanxess-Arena beglücken.

Erfreulich für den KEC war auch dies: Stürmer Marcel Müller kam am Sonntag in der vierten Reihe auf 11:24 Minuten Einsatzzeit. Es war das zweite Spiel des Angreifers, der wegen einer schweren Knieverletzung anderthalb Jahre hatte pausieren müssen. Das Knie hielt laut Mahon der Belastung stand, sodass sich der einstige Torjäger langsam, aber sicher an seine alte Form wird heranarbeiten können.

Triste Lage in Krefeld

Trist ist die Lage der Krefelder, die nach der sechsten Niederlage in Serie Vorletzter im DEL-Klassement sind – und obendrein nicht wissen, ob sie die Saison zu Ende spielen können. Denn es gibt Unstimmigkeiten mit dem russischen Gesellschafter Mikhail Ponomarev, der 46 Prozent an dem Verein hält. Etwa eine halbe Million Euro sollen den Pinguinen laut Berichten der Lokalpresse fehlen. Angeblich sucht Geschäftsführer Matthias Roos bereits nach neuen Gesellschaftern, um die Zukunft des DEL-Standorts zu sichern. „Wir schauen von Tag zu Tag“, sagte er. Die Haie-Fans bekundeten am Sonntag ihre Solidarität mit dem rheinischen Rivalen. Auf einem Plakat in der Kölner Kurve war zu lesen: „Krefeld ist Pflicht, Tradition ersetzt man nicht.“

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