Um Playoffs zu erreichenKölner Haie müssen Punkteschnitt drastisch erhöhen

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Ein Bild mit Seltenheitswert: Jubel bei den Kölner Haien, hier Jason Akeson

Köln – Vor dem dritten Saisonduell mit seinem vorigen Verein Augsburg wirkte Haie-Coach Mike Stewart recht angespannt, verständlicherweise. Die ersten beiden Spiele gegen die Panther hat der KEC verloren. Und zwar mit 1:3 in Köln und 1:5 in Augsburg. „Ich bin ehrgeizig genug, um jede Partie gewinnen zu wollen. Vor allem gegen meine ehemaligen Vereine. Deshalb ärgern mich diese beiden Niederlagen besonders“, sagte der Kanadier, der die Haie im ersten Jahr coacht – und mit ihnen bereits in der zweiten Krise der Spielzeit steckt. Sechsmal nacheinander hat der KEC zuletzt verloren. Wie Haie-Geschäftsführer Philipp Walter Anfang der Woche im Gespräch mit dieser Zeitung bekräftigte, lautet das Saisonziel trotzdem noch: Sechster werden und direkt ins Playoff-Viertelfinale einziehen.

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In den anstehenden Spielen gegen Augsburg am Freitag (Lanxess-Arena, 19.30 Uhr) und am Sonntag in Nürnberg (17 Uhr) könnten die Haie sich, sollten sie punkten, ein wenig nach hinten absichern. Augsburg ist mit sechs Punkten Rückstand auf den KEC Tabellenzehnter, der Elfte Nürnberg liegt ebenfalls sechs Zähler zurück. „Nur mit Fokus auf das Hier und Jetzt können wir in die richtige Richtung gelangen“, sagte Stewart. „Wir hatten eine solche Phase schon einmal und sind damals herausgekommen. Deshalb weiß ich, dass wir auch dieses Mal einen Weg finden werden.“ Er meint: Nach einem missratenen Start in die Spielzeit hatten die Haie vom November bis in den Dezember eine Periode, in der sie Spiele gewannen.

Stewart gibt die Hoffnung nicht auf

Im neuen Jahr lautet die Haie-Bilanz nun jedoch: Vier Spiele, ein Punkt, 6:13 Tore. Die Hälfte der Kölner Treffer im Jahr 2020 erzielte der Kämpfer Alexander Oblinger, ein Tor sein Vierte-Reihe-Kollege Zach Sill. Die beiden weiteren Treffer steuerten Freddie Tiffels und Jason Akeson bei, also Angreifer, von denen Tore erwartet werden. Mit ihren insgesamt 87 erzielten Treffern haben die Kölner den drittschwächsten Sturm der Liga, nur Schwenningen (85) und Iserlohn (78) sind schlechter. Stewart gibt dennoch die Hoffnung nicht auf, dass der Knoten bei den Haien doch noch platzen könnte: „Wir haben in den letzten vier Spielen im Schnitt 38 Schüsse aufs Tor gebracht. Das ist mehr als genug. Wir haben Qualität im Kader.“

Durchhänger verboten

Stewart weiß aber auch: Wenn sie tatsächlich noch Sechster werden wollen, dürfen sich die Haie praktisch keine Durchhänger mehr leisten. 16 Hauptrundenspiele muss der KEC noch absolvieren, 52 Punkte stehen zurzeit für die Kölner zu Buche. Im Schnitt kamen die Tabellensechsten der DEL in den letzten zehn Saisons auf 83,7 Punkte. Selbst, wenn in diesem Jahr, in dem die Mannschaften im Mittelfeld recht nah zusammenliegen, 80 Punkte reichen sollten, so müssten die Haie noch 28 Punkte einfahren, also 1,75 pro Begegnung. Ihr Schnitt der letzten zehn Spiele liegt jedoch nur bei 1,1.

In der Begegnung gegen Augsburg müssen die Haie noch auf den gesperrten Angreifer Marcel Müller verzichten, der erst am Sonntag wieder aufs Eis gehen darf. Das KEC-Tor wird in der Partie gegen die Panther, zu der 12.000 Besucher oder mehr erwartet werden, Hannibal Weitzmann hüten.

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