Der Höhenberger Drittligist führt 2:0, gerät in Unterzahl und rettet am Ende ein 2:2 über die Zeit.
2:2 bei 1860 MünchenViktoria Kölns Abwehrschlacht im Grünwalder Stadion

Dudu klärt vor 1860-Stürmer Sigurd Haugen.
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Dank eines Kraftaktes und einer engagierten Abwehrschlacht hat sich der FC Viktoria Köln am Mittwochabend beim TSV 1860 München einen Punkt erkämpft. Die Höhenberger hatten bereits 2:0 geführt, gerieten dann in Unterzahl und waren nach 90 kräftezehrenden Minuten mit dem 2:2-Endstand sehr glücklich.
In der malerischen Sonnenuntergangs-Atmosphäre rund ums Grünwalder Stadion erwischte die Viktoria einen Traumstart. In der vierten Minute gab es in Anschluss an einen Eckball Elfmeter, nachdem Maximilian Wolfram mit der Hand an den Ball gekommen war. Tyger Lobinger übernahm Verantwortung und vollendete souverän zum 1:0. 1860 München, in den vergangenen Tagen nach einem Trainer- und Geschäftsführer-Rauswurf durchgeschüttelt, war bis aufs Mark verunsichert. Die Viktoria nutzte das eiskalt. Tim Kloss spielte David Otto frei, der Stürmer schlenzte den Ball aus spitzem Winkel in den Knick (8.) – die Stimmung in München-Giesing war am Gefrierpunkt.
Lars Dietz fliegt vom Platz
Hitzig wurde es nach 21 Minuten, als Lars Dietz nach einem Foul an Kevin Volland den Ex-Nationalspieler unabsichtlich mit den Stollen erwischte und ihm eine klaffende Fleischwunde zufügte. Der Kölner sah Gelb, der Stürmer musste ausgewechselt werden. Aus der Wut auf die eigene Mannschaft wurde Wut auf den Gast. Die Partie wurde hitziger, die Viktoria verlor die Kontrolle. Und in der 36. Minute auch Vize-Kapitän Dietz. Der Verteidiger bügelte einen schlimmen Fehlpass von Leonhard Münst im Spielaufbau mit einem Foul aus und sah Gelb-Rot. Es folgte kollektives Höhenberger Zittern bis zur Pause, die Viktoria schlitterte von einer Verlegenheit in die nächste, konnte sich kaum noch befreien und kassierte per Traumtor von Max Christiansen das 1:2 (41.).
Nach der Pause wirkten die Kölner defensiv stabiler, doch 1860 hielt den Druck hoch und kam in der 52. Minute durch einen Kopfball von Patrick Hobsch zum 2:2. Nun deutete viel auf einen Münchener Sieg hin. Doch die Viktoria nahm den Kampf an, steigerte sich sogar noch einmal und ließ erstaunlich wenige Chancen zu – auf der anderen Seite boten sich sogar noch einige Kontermöglichkeiten. „Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs und auf das, was sie geleistet haben“, lobte Trainer Marian Wilhelm.
Viel Zeit zur Entspannung bleibt der Viktoria nicht, am Mittwoch geht es weiter mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten TSV Havelse (14 Uhr).