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LeichtathletikDas sind die Kölner Hoffnungsträger bei der WM in Tokio

3 min
Tobias Potye

Deutsche Medaillenhoffnung: Hochsprung-Ass Tobias Potye von den Cologne Athletics.

Deutschland kehrte 2023 erstmals überhaupt ohne Medaille von einer Leichtathletik-WM heim. Eine „Nullnummer“ wie in Budapest will man diesmal unbedingt verhindern – auch mit Kölner Unterstützung.

Imke Onnen (31, Cologne Athletics): Sowohl bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden (1,89 m) als auch beim Hochsprung-Meeting in Heilbronn (1,98) musste sich Imke Onnen nur ihrer Wattenscheider Dauerrivalin Christina Honsel beugen. Bei letzterem Event ließ das Duo die hochkarätige Konkurrenz um Eleanor Patterson (Australien) hinter sich, wobei Honsel sogar die magische Zwei-Meter-Marke knackte. „Imke ist in Tokio für eine Überraschung gut“, sagt CA-Vereinschef Claus Dethloff über die EM-Achte von 2024. Der Titel dürfte nur über die ukrainische Weltrekordhalterin (2,10) und Olympia-Siegerin (2,00) Jaroslawa Mahutschich gehen.

Qualifikation: 18. September, 12.15 Uhr. Finale: 21. September, 12.30 Uhr.

Imke Onnen

Imke Onnen von den Cologne Athletics will auch bei der WM in Tokio hoch hinaus.


Tobias Potye (30, Cologne Athletics): In Budapest schrammte Tobias Potye haarscharf am Podium vorbei (5./2,33 m), höhengleich mit dem Dritten Mutaz Essa Barshim (Katar). Vor seiner nächsten WM-Teilnahme scheint die Form zu stimmen: Nachdem sich das Hochsprung-Ass die nationale Krone aufgesetzt hatte (2,24), wies er beim Meeting-Erfolg in Heilbronn (2,27, SB) nicht zuletzt Olympiasieger Hamish Kerr (Neuseeland) in die Schranken. „In Tokio dürften die Medaillen aber nicht unter 2,32 Metern weggehen“, betont Dethloff. „Aber diese Höhen hat Tobias drauf. Wenn er einen guten Tag erwischt, ist er unser heißestes Eisen im Feuer.“

Qualifikation: 14. September, 11.40 Uhr. Finale: 16. September, 13.35 Uhr.


Jessie Maduka (29, Cologne Athletics): Für Dreispringerin Jessie Maduka geht es schon in der Qualifikation um alles. „Sie wird direkt all in gehen, denn nur so hat sie eine Chance aufs Finale“, erklärt Dethloff. Um bei ihrer ersten Freiluft-WM den Sprung unter die besten Zwölf zu schaffen, sollte vorne tunlichst eine 14 stehen. Dies gelang ihr zuletzt im Februar, als sie ihren Hallen-DM-Titel verteidigte (14,04 m). Bei der WM unterm Hallendach wurde sie Achte (13,82), ehe sie sich bei der Freiluft-DM in Dresden mit Bronze begnügen musste (13,89).

Qualifikation: 16. September, 12.40 Uhr. Finale: 18. September, 13.55 Uhr.


Mohamed Abdilaahi (26, Cologne Athletics): Mohamed Abdilaahi kehrt an jenen Ort zurück, an dem er 2021 bei seinem Olympia-Debüt im Vorlauf ausschied. Die Vorzeichen stehen gut, dass er diesmal den Sprung ins 5000-Meter-Finale schafft: Im Juli legte der von Vater Ahmed trainierte Athlet in Monaco das Rennen seines Lebens hin, indem er den 28 Jahre alten Deutschen Rekord von Dieter Baumann knackte (4./12:53,63 min). Zwei weitere Top-Sieben-Platzierungen bei einem Diamond-League-Meeting und die vierte DM-Goldmedaille über 5000 Meter nähren Dethloffs Zuversicht: „Mohamed reist zur WM, um vorne mitzumischen. Eine Top-Sechs-Platzierung ist absolut realistisch.“

Vorlauf: 19. September, 13.05 Uhr. Finale: 21. September, 12.50 Uhr.

Mohamed Abdilaahi

Mohamed Abdilaahi von den Cologne Athletics freut sich über seinen vierten DM-Titel über 5000 Meter.


Marvin Schulte (26, ASV Köln): Marvin Schulte hat sich einen von insgesamt sechs Plätzen im Aufgebot der 4x100-Meter-Staffel geschnappt. Gemessen an seiner Einzel-Saisonbestleistung (10,20 sec) sprach Trainer Jannik Engel zwar von einer „Überraschung. Aber bei seinen Einsätzen in der DLV-Staffel hat Marvin eben voll abgeliefert.“ Etwa bei der Team-EM in Madrid, als er auf Position zwei seine Stärke auf der Gegengerade unter Beweis stellte: „Diese Leistung war gleichzusetzen mit einer 100-Meter-Zeit von 10,05 Sekunden.“ Neben 9,99-Sekunden-Mann Owen Ansah dürften auch Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah gesetzt sein.

Vorlauf: 20. September, 13.25 Uhr. Finale: 21. September, 14.20 Uhr.


Kölner Duo schaut in die Röhre

Ein Duo der Cologne Athletics hat das WM-Ticket verpasst. Mit Alexandra Burghardt (31) ist die letztjährige Olympia-Dritte ebenso zum Zuschauen verdammt wie Yannick Wolf (25). Auch er schaffte es nicht ins sechsköpfige Aufgebot der deutschen 4x100-Meter-Staffel. CA-Vereinschef Claus Dethloff bezeichnet gerade die Nicht-Nominierung des Sprinters als „Schock. Mit 10,05 Sekunden hat er sich in diesem Jahr auf Platz fünf der ewigen deutschen Bestenliste vorgeschoben.“