Über Rostock nach Jerusalem – so lautet die Hoffnung eines Trios der Cologne Athletics. 15 Asse schickt der Kölner Leichtathletik-Verein zu den Deutschen U-18- und U-20-Meisterschaften, doch für drei von ihnen sollen die Titelkämpfe an der Nordküste nur der vorläufige Saisonhöhepunkt sein. Denn Timon Dethloff, Noah Meier und Noah Müller (alle Jg. 2005) träumen allesamt von einer Teilnahme an den U-20-Europameisterschaften in Israel (7. bis 10. August).

Letzterer geht in Rostock gleich in vier Sprint-Disziplinen an den Start, doch der Fokus liegt auf den 100 Metern. Dort will sich der Landesmeister über 100 und 200 Meter nämlich für einen EM-Platz in der deutschen 4x100-Meter-Staffel empfehlen. „Noah will unbedingt aufs Treppchen und hat gute Chancen auf eine EM-Nominierung“, sagt Veronika Theill mit Blick aufs 100-Meter-Finale am Samstag (20.20 Uhr).

Die Sportchefin der Athletics traut Müller auch die Einzel-EM-Norm (10,55 sec) zu, immerhin fehlten schon bei den Landesmeisterschaften in Duisburg nur zwei Hundertstel. Zwei von drei 100-Meter-Startplätzen im deutschen U-20-EM-Aufgebot sind noch zu vergeben.

Für Meier und Dethloff wird es über 110 Meter Hürden ernst, denn auch in dieser Disziplin hat der Deutsche Leichtathletik-Verband noch zwei EM-Tickets übrig. „Beide Jungs peilen die Norm (13,95 sec, Anm. d. Red.) und eine Medaille an“, sagt Theill. „Im Idealfall fliegen Noah und Timon gemeinsam nach Jerusalem. Aber es kann auch passieren, dass der eine dem anderen den Platz vor der Nase wegschnappt – oder wir ganz leer ausgehen.“ Selbst der Einzug ins Finale (So., 13.10 Uhr) sei „keine Selbstverständlichkeit, denn es können locker sechs Athleten um den Titel mitrennen“.

Während Meier ebenfalls von seinem ersten internationalen Start für Deutschland träumt, war Dethloff bereits im Vorjahr bei der U-18-EM (5.) dabei. Der Youngster hat seine Muskelverletzung rechtzeitig auskuriert und meldete sich unlängst mit einer starken Zeit (14,05) und Platz zwei in Lausanne (Schweiz) zurück.

Sprinter Luban Haque fällt aus

Er und seine Teamkollegen haben bereits am Freitag (15 Uhr) ihren ersten Auftritt, nämlich mit dem Zeitendlauf über 4x100 Meter. „Wir sind da, um den Titel zu holen“, sagt Theill. Wohl wissend, dass mit Luban Haque (Muskelbündelriss) ein wichtiger Eckpfeiler ausfällt.

Leichtathletik-DM

Joshua Hartmann vom ASV Köln stürmt mit deutschem Rekord zum Titel

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Tim Miebach

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Doch das Vertrauen in Ersatzläufer Michel Dolata ist groß. Zumal der Langhürden-Spezialist auch schon in Duisburg (für Dethloff) einsprang, als man in 41,96 Sekunden zum Landesmeister-Titel stürmte und das LT DSHS Köln um Elias Fries, Younes El Makrini, Linus Binder und Jonathan Reich auf Rang zwei verwies (42,36). Der Stadtrivale weist die drittbeste Meldezeit auf und will laut Trainer Sebastian Fiene „unabhängig von der finalen Besetzung unter die besten Sechs“.

Merheim-Zwillinge vom TuS Köln rrh. peilen Endlauf an

Im Lager des TuS Köln rrh. ruhen die Hoffnungen in der U-18-Konkurrenz auf Jan und Finn Merheim. Letzterer geht mit der sechstschnellsten Meldezeit über 1500 Meter an den Start, sein Zwillingsbruder mit der fünftbesten Vorleistung über 800 Meter. Beide dürfen sich berechtigte Hoffnung auf den Endlauf machen. Nordrheinmeister Branko Marijan ist im U-20-Weitsprung auf Rang fünf gelistet (7,27 m).

Das LT DSHS baut nicht zuletzt auf Younes El Makrini: Der U-20-Athlet will das 400-Meter-Finale erreichen, seine Bestzeit (48,40 sec) verbessern und sich für einen Staffel-Einsatz (4x400 m) bei der U-20-EM empfehlen. Für den ASV Köln halten die U-18-Asse Joshua Korang (200 m) und Johanna Schwesig (Weitsprung) die Fahne hoch.