Die 35-jährige Leistungsträgerin der Fußballerinnen muss sich einer Operation an der Schulter unterziehen.
Nach 1:1 in Bremen1. FC Köln muss langfristig auf Marina Hegering verzichten

Marina Hegering (Zweite von rechts), hat als Kapitänin des 1. FC Köln maßgeblich zum Aufschwung der Fußballerinnen beigetragen.
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Die Fußballerinnen des 1. FC Köln schwankten binnen weniger Stunden zwischen den Gefühlswelten: Das Team erkämpfte sich am Sonntagabend in der Bundesliga mit dem 1:1 bei Werder Bremen einen Punkt im dichten Schneegestöber.
Am Montagmorgen gab der Verein allerdings eine Hiobsbotschaft bekannt: Kapitänin Marina Hegering muss sich einer Schulter-Operation unterziehen und wird daher langfristig ausfallen. Mit der 35-Jährigen verliert der FC eine Spielerin, die maßgeblich am Aufschwung in dieser Saison beteiligt war. Der Sommer-Zugang war genau das Puzzle-Teil, das in der Abwehr für mehr Stabilität sorgte.
Verpflichtung von Kathrin Hendrich könnte eine Option für den 1. FC Köln sein
Die Mannschaft, das lässt sich zwischen den Zeilen der Vereinsmitteilung herauslesen, kannte die schlechte Nachricht schon vor dem Duell an der Weser: „Nach dem Pokalspiel der FC-Frauen war Hegering in der vergangenen Woche in Köln im MRT genauer untersucht worden, die Notwendigkeit einer Operation wurde festgestellt und ein Behandlungsplan besprochen“, teilte der FC am Montagmorgen mit.
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Dies könnte grundsätzlich die Tür weiter öffnen für ein Engagement von Kathrin Hendrich. Die deutsche Nationalspielerin hielt sich unlängst mit den FC-Frauen fit für die Nations-League-Duelle des Nationalteams gegen Spanien. Die 33-Jährige steht eigentlich noch bis 2027 in den USA bei den Chicago Red Stars unter Vertrag, hat dort aber eine Ausstiegsklausel. Da der FC nunmehr die Rolle der erfahrenen Hegering füllen muss und Hendrich rund um den FC bestens vernetzt ist, könnte die Personalie im Winter vielleicht doch noch einmal Fahrt aufnehmen.
Wir haben gekämpft, Moral bewiesen, aber wir hätten auch den ein oder anderen Konter besser ausspielen können. Trotzdem bin ich total happy, dass wir so einen dreckigen Punkt auch mal mitnehmen
Ungeachtet dessen gelang es dem 1. FC Köln, den positiven Lauf in Bremen fortzusetzen. Das 1:1 an der Weser war bereits das vierte Bundesliga-Spiel in Folge ohne Niederlage. Insgesamt hat der FC nur eines der letzten acht Liga-Spiele verloren – und das beim Liga-Primus FC Bayern München.
Dabei hing der Punktgewinn in Bremen am seidenen Faden. Die Kölnerinnen führten zwar nach einer starken Anfangsphase dank des Treffers von Pauline Bremer (9.) verdient mit 1:0. Im aufkommenden und dichter werdenden Schneegestöber kippte die Partie aber immer mehr zugunsten der Bremerinnen. Zwischenzeitlich musste die Partie am Osterdeich sogar für fünf Minuten unterbrochen werden, damit die zugeschneiten Markierungslinien per Laubbläser wieder sichtbar gemacht werden konnten.
„Ich denke, wir können mit dem Punkt absolut zufrieden sein. Wir sind gut ins Spiel gekommen in den ersten 25 Minuten. Wir sind verdient in Führung gegangen, hätten auch das zweite oder dritte Tor machen können. Dann hat Bremen mehr Gas gegeben, sie haben sich viele Standards rausgespielt. Da bin ich sehr, sehr stolz auf unser Team, dass wir das durchgehalten haben, gerade gegen so eine robuste, körperliche Mannschaft.“
Mit Blick auf die zunehmend schwieriger werdenden Platzverhältnisse äußerte Carlson: „Es war nicht einfach, hier zu spielen, da kommt dann noch das Wetter dazu. In der Halbzeit war uns schon klar, dass das Wetter noch schwieriger für uns wird. Da habe ich gesagt, dass ich ganz viel Klarheit in den Aktionen haben möchte. In dem Fall wollte ich eigentlich gar nicht mehr Fußball spielen, weil das bei dem Wetter schon eine Art Glücksspiel wurde.“
1. FC Köln bestreitet Hinrundenfinale beim Hamburger SV
Zusammenfassend lobte die Trainerin ihre Spielerinnen, fand aber auch Verbesserungsbedarf: „Wir haben gekämpft, Moral bewiesen, aber wir hätten auch den ein oder anderen Konter besser ausspielen können. Trotzdem bin ich total happy, dass wir so einen dreckigen Punkt auch mal mitnehmen. Wir haben unsere Serie weiter ausgebaut und können mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen.“ Das Team genießt erst einmal drei trainingsfreie Tage, ehe die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel zum Hinrunden-Abschluss am 8. Dezember beim Hamburger SV beginnt.

