Der ASV-Athlet läuft mit seinen Teamkollegen im Finale von Tokio 38,29 Sekunden.
Starke Leistung bei Leichtathletik-WMKölner Sprinter Marvin Schulte wird mit 4x100-Meter-Staffel Fünfter

Marvin Schulte vom ASV Köln mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel
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Die Ergebnisse der Kölner Leichtathleten bei den Weltmeisterschaften in Tokio haben mit dem insgesamt positiven Auftritt des deutschen Teams nicht Schritt halten können. Während sich der DLV über fünf Medaillen freute – darunter Gold für Zehnkämpfer Leo Neugebauer vom VfB Stuttgart –, gingen die Starter der Cologne Athletics und des ASV leer aus.
Für den größten Erfolg sorgte am letzten Tag der Veranstaltung allerdings der Kölner Teilnehmer, den wohl die wenigsten Experten auf der Rechnung hatten: Marvin Schulte vom ASV Köln sicherte sich mit der 4x100-Meter-Staffel um Deniz Almas (LG Olympia Dortmund), Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburger SV) sowie Julian Wagner (TV Wattenscheid 01) den bemerkenswerten fünften Platz.
Schon die Nominierung des 26-Jährigen war gemessen an seiner Einzel-Saisonbestleistung von 10,20 Sekunden auch für Trainer Jannik Engel „eine Überraschung.“ Andererseits, so der Coach, habe Schulte bei seinen vorherigen Staffeleinsätzen stets „voll abgeliefert.“
Generell ist es natürlich sehr gut, Fünfter in der Welt zu sein, aber wir wären gerne etwas dichter dran gewesen an den Staffeln vor uns
Das galt auch diesmal, denn der ASV-Athlet hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich das deutsche Quartett in der Saisonbestzeit von 38,12 Sekunden für das Finale der besten acht Teams qualifizierte. Es war das erste Mal seit 2015, dass eine DLV-Sprintstaffel der Männer einen WM-Endlauf erreichte.
Im Vorlauf musste die deutsche Staffel noch nicht volles Risiko gehen. „Bei der ersten Stabübergabe ist Deniz etwas auf mich aufgelaufen. Der Wechsel auf Owen hat gut geklappt“, meinte Marvin Schulte nach dem Rennen. Im Finale trat das Quartett mit einer personellen Veränderung an: Statt Deniz Almas kam Julian Wagner als Startläufer zum Einsatz, bevor Marvin Schulte übernahm. Während der erste Wechsel im Finale reibungslos funktionierte, verlief der zweite von Marvin Schulte auf Kurvenläufer Owen Ansah holprig. Der Kölner lief sehr schnell auf den Hamburger auf und hatte bei dem geringen Abstand Schwierigkeiten, ihm den Stab in die Hand zu drücken.
Auch aufgrund dieser Probleme kamen die deutschen Athleten auf der vom Dauerregen durchnässten Bahn des Olympiastadions mit 38,29 Sekunden nicht an ihre starke Vorlaufzeit heran. „Generell ist es natürlich sehr gut, Fünfter in der Welt zu sein“, sagte Schulte nach dem Finale „Leichtathletik.de.“ „Die Wechsel waren noch ausbaufähig. Leider war der zweite, der im Vorlauf der beste war, diesmal der schlechteste. Gern wären wir etwas dichter dran gewesen an den Staffeln vor uns.“ Es gewann die Auswahl der USA (37,29) vor Kanada (37,55) und den Niederlanden (37,81). Vierter wurde Ghana (37,93).
Es war auch das Ergebnis der Sprinter, das neben den Medaillen von Neugebauer, Malaika Mihambo (Silber/Weitsprung), Amanal Petros (Silber/Marathon), Merlin Hummel (Silber/Hammerwurf) und der 4x100-Meter-Staffel der Frauen (Bronze) dazu beitrug, dass Deutschland in der Nationenwertung Platz vier belegte. Gleichauf mit Großbritannien war der DLV die beste europäische Nation, was Jörg Bügner, DLV-Vorstand Leistungssport, in seinem Resümee schwärmen ließ: „Unsere Athletinnen und Athleten haben Großartiges geleistet. Sie haben in vielen Disziplinen große und kleine Erfolgsgeschichten geschrieben. Die Weltmeisterschaften haben eindrucksvoll gezeigt, wie spannend, emotional und begeisternd die Leichtathletik ist und dass das deutsche Team trotz einiger Herausforderungen auf dem richtigen Weg ist.“
Enttäuschungen für die übrigen Kölner Teilnehmer
Enttäuschend endete der Saisonhöhepunkt für die übrigen Kölner. Hochspringer Tobias Potye von den Cologne Athletics verpasste den Einzug ins Finale, nachdem er im Vorkampf 2,16 Meter gemeistert hatte, aber dreimal an 2,21 Meter gescheitert war. Seine Klub- und Disziplinkollegin Imke Onnen wurde mit 1,93 Meter Elfte. Weit von seiner Bestform entfernt präsentierte sich Mohamed Abilaahi. Nachdem der 26-Jährige in dieser Saison den 28 Jahre alten Deutschen Rekord von Dieter Baumann geknackt hatte (12:53,63 Minuten), verpasste er in 13:44,68 Minuten über 5000 Meter klar den Einzug ins Finale, das auch Dreispringerin Jessie Maduka (13,47 Meter) verfehlte.