Nach seinem ersten Liga-Tor für Viktoria hat der japanische Angreifer auch beim Test-Erfolg über den 1. FC Köln getroffen.
Viktoria KölnIst der Knoten bei Soichiro Kozuki nun geplatzt?

Viktorias Torschützen gegen den FC: Soichiro Kozuki (l.) und Samuele Carella
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Platz zwei beim Kölner Gipfeltreffen – der FC Viktoria hat den „Cologne Cup“ am Donnerstagabend passend zu seiner Stellung in der Stadt absolviert. Allerdings schmerzt die 0:1-Niederlage gegen den Erzrivalen Fortuna. Gleichzeitig gibt der 2:1-Erfolg über den großen 1. FC Köln Rückenwind. „Mit dem zweiten Spiel bin ich sehr zufrieden, mit dem ersten nicht so ganz“, resümierte Viktorias Trainer Marian Wilhelm. „Wir haben etwas lange gebraucht, um das Derby anzunehmen. Da war die Fortuna schneller.“
Viktoria Köln ohne zahlreiche Leistungsträger
Der Höhenberger Drittligist hatte seine in den vergangenen englischen Wochen stark belasteten Stammkräfte geschont – Wilhelm verzichtete unter anderem auf Dudu, Florian Engelhardt, Simon Handle, David Otto, Tyger Lobinger, Christoph Greger, Leonhard Münst und Tim Kloss. Die zweite Reihe durfte sich im Südstadion beweisen. Gegen die Fortuna gelang das nur mit Abstrichen. „Aber gerade gegen den FC sah das schon nach unserem Fußball aus“, lobte Wilhelm. Soichiro Kozuki und Eigengewächs Samuele Carella hatten die Tore gegen den ebenfalls mit Reservisten und Nachwuchsspielern angetretenen Bundesligisten geschossen. „Hintenraus war der Sieg natürlich ein bisschen glücklich mit unserem späten Treffer und den vielen Chancen des FC“, meinte Wilhelm.
Mehr als nur ein Tor in einem Test könnte der Donnerstagabend für Viktorias Kozuki bedeutet haben. Der Japaner, kurz vor dem Ende der Transferperiode von 1860 München verpflichtet, hatte bislang Schwierigkeiten, das anspruchsvolle und auf Ballbesitz basierende Spielsystem der Viktoria zu adaptieren. Der 24-Jährige kam bisher nur in fünf Partien zum Einsatz, sein Abstauber-Tor beim 4:1 über den TSV Havelse war Kozukis Premierentreffer – wirklich überzeugende Leistungen gab es jedoch nicht. „Er ist sehr ehrgeizig und wünscht sich natürlich auch, dass die Dinge schneller funktionieren“, so Wilhelm. „Aber er hatte quasi keine Vorbereitung und kaum Spielpraxis. Dann muss er auf seiner Position viel Neues für unser Spiel dazunehmen. Das dauert eben seine Zeit.“ Doch der Japaner mache eindeutig Fortschritte. „Es freut mich, dass er sich auch endlich mit Toren belohnt hat.“
Viel Konkurrenz für Soichiro Kozuki
Kozuki kann auf beiden Flügelpositionen spielen, hat dort im ungewohnt breiten Viktoria-Kader jedoch starke Konkurrenz: Münst, Lucas Wolf, Raphael Ott, Robin Velasco und Yannick Tonye. „Soichiro zeichnet seine Qualität im Eins-gegen-Eins aus, genau wie seine Kreativität und Torgefahr“, sagte Wilhelm. „Aber es fehlt noch etwas an Intensität und Energie, die für unser Spiel notwendig ist. Wenn er die hat, werden wir viel Spaß an ihm haben.“
Am Wochenende wird es allerdings keine Trainings-Fortschritte geben – Team und Trainer haben nach kräftezehrenden Wochen drei Tage frei. Am Montag beginnt die Vorbereitung auf das Drittliga-Highlight an der Hafenstraße gegen Rot-Weiss Essen am 18. Oktober (16.30 Uhr).