KommentarDeutschland ist ein EM-Favorit, wenn Löw nicht alles falsch macht

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Löw Kommi

Joachim Löw und Kapitän Manuel Neuer nach dem Spiel

Am heutigen Tag gibt es wenige Gewissheiten über die EM-Endrunde, die zwischen 11. Juni und 11. Juli gespielt werden soll. Wo, vor wie vielen Zuschauern und in welchem Stadium der Pandemie das Ereignis stattfindet, scheint unabsehbar. Sicher dagegen ist: Deutschland wird das Turnier als einer der großen Favoriten beginnen. Der Alptraum des 0:6 in Spanien, das hat der spielerisch leichte 3:0-Sieg über chancenlose Isländer gezeigt, war ein Unfall, der mit der Leistungsfähigkeit des deutschen Fußball nichts zu tun hatte.

Wenn alle fit sind, werden zu den elf Spielern, die am 15. Juni gegen Frankreich für Deutschland die EM beginnen, sechs Profis des FC Bayern München gehören. Sollten Thomas Müller und Jérôme Boateng im Mai vom Bundestrainer reaktiviert werden, könnten daraus bis zu acht werden. Erweitert um die Weltklasse-Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan (Manchester City) und Toni Kroos (Real Madrid), Jung-Stars wie Kai Havertz und Timo Werner (beide Chelsea) ergibt das eine mittelfeldgestützte Offensivkraft, die in Nationalmannschaften ihresgleichen sucht.

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Joachim Löw obliegt nur die Aufgabe, zwei taugliche Außenverteidiger zu finden, die Viererkette auszubalancieren und die gute Laune, für die er durch seine Rücktrittsankündigung gesorgt hat, nicht zu gefährden.

Der deutsche Fußball mit seiner Führungskrise, seinem durch Corona beschleunigten Nachwuchsproblem, der Diskussion um die Geldverteilung und der generellen Fan-Unzufriedenheit hat, um den großen Rapper Jay-Z zu zitieren, 99 Probleme. Aber die Nationalmannschaft ist keines davon. Und sie sollte, wenn man die Altersstruktur des erweiterten Kaders anschaut, auch unter einem neuen Bundestrainer so schnell keines werden. Außer, man macht, wie es Joachim Löw im Oktober 2020 getan hat, alles falsch.

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