Im Eishockey-Jahr 2025/26 ist beim KEC vieles anders als zuvor, Anspruch und Wirklichkeit haben sich angenähert.
KEC als TitelaspirantKölner Haie haben eine so hohe Qualität wie seit vielen Jahren nicht

Trainer Kari Jalonen (Mitte) hat die Kölner Haie zu einem Titelaspiranten geformt.
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Die Kölner Haie mochten es in den vergangenen Jahren nicht besonders gern, wenn viel von ihnen erwartet wurde und ihre Fans zu enthusiastischen Höhenflügen abhoben. Diese Abneigung gründete auf schlechten Erfahrungen, denn oftmals fühlten sich die Haie-Profis von hohen Erwartungen erdrückt. Darin wird einer der Gründe gesehen, warum der KEC trotz fünf Finalteilnahmen seit mehr als 23 Jahren nicht mehr deutscher Eishockey-Meister wurde.
Im Eishockey-Jahr 2025/26 scheint nun vieles anders zu sein. Zwar hüten sich alle – Spieler, Coaches, Funktionäre – davor, von einem so konkreten Ziel wie dem Titelgewinn zu sprechen. Das ist nach wie vor Vereinsdoktrin. Klar ist dennoch: Die von Kari Jalonen trainierten Haie-Profis können sehr gut damit leben, dass man ihnen viel zutraut, denn sie tun es selbst auch. Anspruch und Wirklichkeit haben sich angenähert. Die Haie verfügen über gute Nerven, in allen Mannschaftsteilen überdurchschnittlich starke Profis, einen guten Teamgeist und ein Spielsystem, dem sie vertrauen.
So hat das aktuelle Haie-Team aus der großen Bühne der Lanxess-Arena, die früher mitunter erdrückend auf Kölner Mannschaften wirkte, eine Bastion gemacht. Sie liebt großes Publikum. Von 18 Spielen in Deutz gewannen die Haie vor im Schnitt 17.895 Zuschauern 14 und verloren vier – zwei davon am ersten Saisonwochenende Mitte September, als es noch Abstimmungsprobleme gab.
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33 von 52 Hauptrundenspielen haben die Haie nun hinter sich. Zwar ist bekannt, dass in der DEL schon Mannschaften abgestürzt sind, die um Weihnachten herum ganz oben standen. Trotzdem fällt es schwer, sich vorzustellen, wie das Selbstvertrauen der KEC-Profis noch nachhaltig erschüttert werden könnte. Dafür wirken die mit einem tiefen Kader ausgestattete Kölner Mannschaft und Coach Jalonen zu stabil und zu wild entschlossen, der Eishockey-Welt zu zeigen, dass sie die Besten im Land sind.
Zurecht: Selten zuvor in den vergangenen 23 Jahren waren die Voraussetzungen in Köln so günstig wie in dieser Saison. Eine Mannschaft von so hoher Qualität hatten die Haie seit sehr vielen Jahren nicht.
