Kommentar zu Novak DjokovicRasanter Aufstieg zu Australiens Staatsfeind

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Novak Djokovic

Köln – Binnen kürzester Zeit ist Novak Djokovic zu einer Art Staatsfeind Australiens aufgestiegen. Die Welle der Abneigung gegen den besten Tennisspieler der Welt kommt nicht überraschend nach dem wenig subtilen Instagram-Post des serbischen Impfskeptikers, mit dem er das vermeintliche Aushebeln der Corona-Verordnungen für die Australian Open verkündet hatte – während Australien von der Omikron-Welle überrollt wird. „Ausnahmegenehmigung“ ist das Zauberwort. Oder der Fluch, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet.

Djokovics kritische Einstellung der Wissenschaft, der Corona-Impfung und der Pandemie gegenüber ist kein Geheimnis – ebenso wenig wie sein Hang zur Esoterik. Spätestens seit Djokovics Adria-Tour-Fiasko im Sommer 2020, als sich auf seinem Tennis-Turnier vor vollen Rängen und bei begleitenden Partys fast alle Spieler infiziert hatten. Ein wissenschaftsskeptischer Sportstar mit einem globalen Einfluss auf Menschen aller Altersklassen ist in Pandemie-Zeiten keine große Hilfe für die Allgemeinheit.

Der umtriebige Turnierchef Craig Tiley

Doch eben weil dies alles nicht weiter überrascht, stehen neben dem Durchschlüpfenden auch die Wächter des Schlupfloches in der Verantwortung für das Theater vor den Australian Open. Turnierchef Craig Tiley ist bekannt dafür, alles zu unternehmen, damit sein Event die größtmöglichen Stars aufbieten kann. Schon im letzten Jahr hatte Tiley das Turnier gegen große Widerstände durchgeboxt, Charterflüge und Hotel-Quarantänen organisiert. Um schließlich einigen Auserwählten, natürlich inklusive Djokovic, Sonderwünsche wie größere Appartements oder bessere Trainingsbedingungen zuzuschustern.

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Sollte Djokovic nun doch am Flughafen scheitern, könnte die geballte Wut der australischen Öffentlichkeit dem Serben, Event-Chef Tiley und dem Grand-Slam-Turnier die Pläne durchkreuzt haben.  

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