BasketballBayer Giants schenken am letzten Spieltag die Tabellenführung her

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06.04.2024, Basketball-Bayer Giants-Bernau

rechts: Trey McBride (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Leverkusens Trey McBride (rechts) zieht zum Korb.

Nach einem schwachen Auftritt unterliegt Leverkusen 60:79 gegen Bernau. Neuer Tabellenführer ist Köln.

Es dauerte lange am Samstagabend, ehe die Spieler der Bayer Giants nach der 60:79 (29:39)-Niederlage gegen Lokomotive Bernau wieder aus ihrer Kabine kamen, um sich ihren Dehnübungen zu widmen. Ein Zeichen dafür, dass Headcoach Hansi Gnad eine intensive Ansprache an seine Schützlinge gehalten hatte.

Genau diese Intensität hatte den Giants vor 1418 Zuschauern in der Ostermann-Arena gefehlt. Und das in einer Partie, die für sie von großer Bedeutung war. Schließlich ging es um die Verteidigung von Platz eins an diesem letzten Spieltag der Hauptrunde.

Köln übernimmt die Tabellenführung

Nach dieser Pleite ist die Tabellenführung in der Hand der Rheinstars Köln, die ihre Begegnung am Samstag gewonnen hatten und damit die aufsteigende Form, besser gesagt, die Rückkehr zur alten Leistungsstärke unter Beweis stellten.

Dies ist bei den Bayer-Korbjägern nicht der Fall. Wie schon in der Schlussphase in Itzehoe ließen sie nun auch gegen Bernau über weite Strecken Intensität und Leichtigkeit vermissen. Es wirkte von Beginn an so, als ob die Gäste aus Bernau einen Sieg mehr wollten.

Während der gesamten 40 Minuten gab es immer wieder Situationen, wo die zum Teil noch sehr jungen Gäste den entscheidenden Tick schneller auf den Beinen waren, einem Rebound mit größerer Intensität und gedankenschneller nachgingen.

So war es fast schon nicht verwunderlich, dass die Gastgeber nur einmal während der gesamten Begegnung führten: beim 2:0 durch Sören-Eyke Urbansky. Bernau musste gar nicht außerordentlich glänzen, sondern „nur“ seinen Stiefel an Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit runterspielen.

Trainer Hansi Gnad kritisiert mangelnde Intensität bei Leverkusen

Coach Gnad führte die Gründe für die Niederlage weiter aus: „Es war keine Leichtigkeit da, kein Vertrauen in Abläufe, kein Selbstvertrauen, keine Intensität.“

Zurück zum Spiel: Bernau lag nach dem ersten Viertel mit 16:13 vorne; die Giants hatten in diesem Abschnitt einen von sechs Dreiern getroffen. Zwar trafen die Gäste aus der Distanz genauso schlecht, doch hatten sie aus der Nah- und Mitteldistanz ein besseres Händchen und sicherten sich im Lauf der Partie zudem immer wieder zweite Wurfchancen durch Offensivrebounds. Einzig Trey McBride aufseiten der Leverkusener leistete in der Offense halbwegs erfolgreich Widerstand.

So lag das Farmteam von Alba Berlin zur Pause mit 39:29 vorne, wehrte anschließend im dritten Viertel ein Aufbäumen der Giants, die in diesen zehn Minuten gefälliger und gefährlicher als zuvor agierten, ab. Die Giants waren beim 49:50 nah dran, die Partie zu drehen, verpassten es aber, in Führung zu gehen. 52:57 wies die Anzeigetafel zur letzten Viertelpause aus.

Mit einer für diese Begegnung symbolischen Aktion begann das letzte Viertel: Die ohne Marko Boksic und Sebastian Brach angetretenen Giants produzierten einen Ballverlust, Bernau startete einen Schnellangriff. Die Gäste verlegten den Korbleger, holten durch einen anderen Akteur aber den Offensivrebound und erhöhten auf 59:52. Sie wollten den Ball in dieser Situation mehr.

06.04.2024, Basketball-Bayer Giants-Bernau

Hansi Gnad (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Unzufrieden: Giants-Trainer Hansi Gnad (rechts)

Giants treffen in den Playoffs auf den FC Bayern München II

Wenn man, in Rückstand liegend, dann im letzten Viertel nur noch acht Punkte markiert, kann man das Spiel nicht gewinnen. Offensiv waren die finalen zehn Minuten für die Giants ein Debakel, aber auch in der Defense ließen sich die Gastgeber zeitweise vom Gegner vorführen.

„Aber ich glaube, dass wir wieder dahinkommen, uns von unserer besseren Seite zu zeigen, die wir mit unserer Siegesserie ja unter Beweis stellen konnten“, so Center Urbansky im Hinblick auf die Playoffs, die am Samstag (19.30 Uhr, Ostermann-Arena) gegen den FC Bayern München II beginnen.

Bayer Giants: McBride (19), Urbansky (8), Stoll (8), Oldham (6), Lollis (6), Dahmen (4), Nita (3), Hübner (2), Strangmeyer (2), Gottschalk (2), Großkopf, Litera

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