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BasketballDennis Heinzmann und Sebastian Brach sind für Giants-Coach Michael Koch die Überraschungen

Lesezeit 4 Minuten
20250525-UHK-Basketball Bayer Giants-Wolmirstedt

links: Dennis Heinzmann (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Dennis Heinzmann spielte eine starke Saison für die Bayer Giants Leverkusen. 

Der Trainer der Basketballer zeigt sich nach dem Aufstieg in die Pro A sehr zufrieden mit seinem Team.

Füße hochlegen war für Michael „Mike“ Koch, den Headcoach der Bayer Giants, nach dem Gewinn der Pro-B-Meisterschaft erst einmal nicht angesagt. Koch musste am Wochenende nach dem Titel direkt zu einer Coach-Clinic, um seine Lizenz zu verlängern. Dass er dort auf die außerordentlich gute Saison seines Teams angesprochen wurde, war klar. „Es gab viele Glückwünsche; der Respekt für die Leistung unserer Mannschaft war schon deutlich zu erkennen“, berichtete Mike Koch.

Von 34 Spielen in dieser Meisterschaftsrunde haben die Giants stolze 33 gewonnen; in den Playoffs gab es nur klare Erfolge. Selten zuvor ist ein Team derart souverän durch eine Spielzeit marschiert und hat die Gegner dermaßen beherrscht. Dass ein Trainer bei aller Zufriedenheit dennoch immer das eine oder andere Haar in der Suppe findet, ist trotzdem zu erwarten. Da bildet  Koch keine Ausnahme.

Besonders beeindruckt hat mich der Fokus und die Konzentration der Mannschaft in den Playoffs, in denen sie in der Defense noch besser gearbeitet hat. Daran hat man gesehen, wie gefestigt das Team ist
Michael Koch, Trainer der Bayer Giants Leverkusen

„Wir haben die Ziele, die wir uns vor der Saison gesteckt haben, sicher erreicht. Besonders beeindruckt hat mich der Fokus und die Konzentration der Mannschaft in den Playoffs, in denen sie in der Defense noch besser gearbeitet hat. Daran hat man gesehen, wie gefestigt das Team ist. Was man hätte vielleicht noch besser machen können – und das ist jetzt ein Klagen auf einem hohen Niveau -, war, dass wir in manchen Spielen offensiv nicht so abgeliefert haben, wir wir es eigentlich können. Zudem hätte die Anzahl unserer Assists höher ausfallen können“, stellt der Bayer-Trainer fest.

Glück hatten die Giants, dass sie mehr oder weniger verletzungsfrei durch die Saison gekommen sind. Ausnahme: Lennart Litera, der schon früh ausfiel und auch nicht zurückkam. Beim Finale gegen Bernau stand Litera zwar auf dem Spielbogen und marschierte auch in Shorts und Sneakers aufs Feld; aber das war mehr eine Geste an den arg gebeutelten jungen Basketballer.

Lennart Litera ist bei den Bayer Giants der Pechvogel der Saison

„Seine Verletzung hat uns sehr wehgetan, für Lenni war es katastrophal. Das hätte ich mir auf jeden Fall so nicht gewünscht, wenn man mich fragt, was ich mir für den Verlauf der Saison gewünscht hätte“, weist Koch auf den zum Zuschauen verdammten Litera hin.

08.02.2025, Basketball-Bayer Giants Lev-Paderborn

am Ball: Sebastian Brach (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Sebastian Brach (am Ball) gehörte in der Saison 2024/2025 zu den Leistungsträgern der Bayer Giants Leverkusen.

Nach Überraschungen in der Spielzeit befragt, kommt die Antwort des Trainers schnell: „Dass Dennis nach zwei Jahren Pause so stark zurückkommt, konnten wir nicht erahnen. Für uns war er vor der Saison ein Riesenfragezeichen. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie viele Minuten er spielen kann; wie sein Fuß funktioniert. Aber er hat unglaublich viel in seinen Körper investiert, sodass er so konstant auf dem Parkett auftreten kann.“

Der Ex-Nationalspieler und Europameister von 1993 nennt aber noch einen weiteren Akteur aus seinem Team, der anders performte als erwartet: „Manni Brach hat den Durchbruch geschafft, sowohl offensiv als auch defensiv. Er wird so auch in der ProA eine gute Rolle spielen können. Das konnte man am Anfang vielleicht so nicht vorhersehen.“

Vorhersehen konnte man als Fan vielleicht auch nicht, wie die veränderte Rollenverteilung im Coach-Team vonstattengehen würde. Auf der einen Seite Hansi Gnad, der in den Jahren zuvor als Headcoach die wesentliche Richtung der Mannschaft vorgab, auf der anderen Seite Mike Koch, der zuerst als Individualtrainer bei seinem alten Kumpel Gnad mit den Spielern arbeitete, anschließend als Co-Trainer weitermachte, um dann in der gerade abgelaufenen Saison mit Hansi Gnad die Aufgaben zu tauschen. Dazu Philipp Stachula als weiterer Co-Trainer, der aber als Coach der Nachwuchsbundesligamannschaft noch weitere große Verantwortung trug.

„Das hat alles sehr gut geklappt. Hansi und ich kennen uns schon so lange, wir ticken ähnlich. Unser Wechsel ist Eins zu Eins über die Bühne gegangen. Für Phil war es nicht immer einfach, da er auch noch die NBBL managen musste“, beschreibt der Coach den Rollenwechsel.

Michael Koch steht vor Vertragsverlängerung in Leverkusen

Ein Highlight kann Koch auch zügig nennen -  auch, oder vielleicht erst recht, weil diesem ein Tiefpunkt voranging: „Das war der 0:17-Start in Bernau im zweiten Halbfinale. Wir haben das Spiel am Ende dennoch sicher gewonnen.“

Dass Mike Koch auch in der Saison 2025/2026 an der Seitenlinie stehen wird, scheint sehr wahrscheinlich. Wie zu hören ist, soll es nur noch um Kleinigkeiten gehen, bis die Unterschrift unter den neuen Vertrag gesetzt wird.

Dann wird auch intensiver nach neuen Spielern Ausschau gehalten werden, da diese natürlich wissen wollen, wer Trainer bei den Bayer Giants ist. Zuvor wird aber noch mit allen Akteuren aus dem diesjährigen Kader gesprochen.