Das Team von Trainer Roberto Pätzold verabschiedet sich mit einem 0:3 gegen den FC Bayern München in die Winterpause.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen beendet das Jahr auf Rang sieben

Leverkusens Lilla Turanyi (l.) foult Münchens Pernilla Harder (M.) und verurscaht einen Elfmeter.
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Abschluss und Auftakt in einem, das bot das Bundesliga-Match der Fußballerinnen von Bayer 04 am Montagabend gegen den FC Bayern. Was das letzte Spiel des Jahres und das erste der Rückrunde aber nicht bot, war Anlass zur Freude. 0:3 (0:1) unterlagen die Leverkusenerinnen dem Titelverteidiger und rutschten damit auf Rang sieben ab.
Bayer-Coach Roberto Pätzold tröstete sich mit der Erkenntnis, eine gute Leistung seiner Elf gesehen zu haben. „In der Summe waren wir in vielen Phasen auf Augenhöhe, haben unser Spiel gegen eine der besten Mannschaften Europas durchgedrückt. Es war kein 0:3-Spiel“, fand er.
FC Bayern geht mit seiner ersten Chance in Führung
Der 46-Jährige hatte im mit 3011 Zuschauern ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion eine nach dem jüngsten 0:1 beim SV Werder Bremen auf zwei Positionen veränderte Startelf aufgeboten. Anstelle von Innenverteidigerin Selina Ostermeier und der angeschlagenen Top-Torjägerin Vanessa Fudalla (muskuläre Probleme) begannen Claudia Wenger und Stürmerin Cornelia Kramer. Gegen den Tabellenführer begann Bayer 04 mutig. Kramer, die lange verletzt war und erstmals seit dem Hinspiel in der Leverkusener Startelf stand, prüfte FCB-Torhüterin Ena Mahmutovic aus kurzer Distanz an (2.).
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Doch mit zunehmender Spielzeit wurden die Gäste stärker und mit ihrer ersten Chance gingen sie dann prompt in Führung: Jovana Damnjanovic fand Franziska Kett, die entschlossen von der Strafraumgrenze abzog und Bayer-Torhüterin Friederike Repohl überwand (16.). Nach einem Missverständnis von Lilla Turanyi und Repohl brachte die Leverkusener Innenverteidigerin dann Pernille Harder im Sechszehner zu Fall. Der schwach geschossene Strafstoß der Gefoulten war allerdings leichte Beute für Repohl (26.).
Bayer 04 blieb also im Spiel und Pätzold konnte den Geschehnissen bis zur Pause viel Gutes abgewinnen: „Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, mutig gepresst, auch unter Druck Fußball gespielt und hatten mehr Torschüsse, Standards und Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Bayern macht aber aus wenigen Möglichkeiten ein Tor“, sagte er.
Seine Elf wurde nach Wiederanpfiff zunächst noch mutiger. Was fehlte, waren klare Torchancen. Nach einer Stunde kam Bayers Nationalspielerin Charlotta Wamser zu ihrem Comeback nach Verletzungspause. Sie sah eine Möglichkeit von Harder (65.) und im Gegenzug einen Abschluss von Kramer. Das nächste Tor erzielten die nun wieder spielbestimmenden Münchenerinnen. Nach einem Zweikampf zwischen Turanyi und Harder hatte die Schiedsrichterin erneut auf Elfmeter entschieden. Sehr zum Unmut der Gastgeberinnen. Diese hatten den Kontakt außerhalb des Strafraums gesehen – und die TV-Bilder gaben ihnen Recht. Es nützte nichts. Momoko Tanikawa trat an und verwandelte sicher zum 2:0 (75.).
Dass der zweite Treffer durch eine Elfmeter-Fehlentscheidung passiert, war sehr frustrierend
„Dass der zweite Treffer durch eine Elfmeter-Fehlentscheidung passiert, war sehr frustrierend“, so Pätzold, der auch noch das 0:3 mitansehen musste. Erneut per Strafstoß. Julia Mickenhagen hatte eine Flanke mit der Hand geblockt. Diesmal verwandelte Georgia Stanway sicher zum Endstand (86.). „Wir haben uns zunächst schwergetan, zu unserem Spiel und unserer Präzision zu finden“, so FCB-Coach José Barcala nach der Partie, „aber das Gute ist, dass wir wenig zugelassen haben und gewonnen haben.“
Nun geht es in die Winterpause. Das erste Training im neuen Jahr steht für Pätzolds Team am 4. Januar (15.30 Uhr) am Kurtekotten an.
Bayer 04: Repohl - Merino Gonzalez, Wenger (60. Ostermeier), Turanyi, Vidal - Zdebel, Piljic (75. Grant) - Bender, Kögel (60. Wamser) - Kehrer (75. Mädl), Kramer (80. Mickenhagen). Tore: 0:1 Kett (16.), 0:2 Tanikawa (75./FE), 0:3 Stanway (86./HE). Besonderes Vorkommnis: Repohl hält Foulelfmeter von Harder (25.). Zuschauer: 3011.

