„Niemand traut sich, es ihm zu sagen“Hamann kritisiert Klopp für Verweigerung auf Pressekonferenz

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Jürgen Klopp steckt mit dem FC Lverpool in der Krise.

Jürgen Klopp steckt mit dem FC Lverpool in der Krise.

Der Druck auf Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool wächst. Auf einer Pressekonferenz wollte der 55-Jährige nicht auf die Frage eines bestimmten Journalisten antworten und stößt damit auf Kritik.

Vier Spiele ohne Sieg, das Ausscheiden aus dem FC-Cup und das Abrutschen auf Tabellenrang zehn setzen Teamchef Jürgen Klopp beim FC Liverpool derzeit mächtig unter Druck. Diesen bekam nach der jüngsten 0:3-Pleite bei den Wolverhampton Wanderers insbesondere ein Journalist zu spüren.

James Pearce von „The Athletic“ hatte den 55-jährigen Coach gefragt, ob Liverpools schlechter Start ins Spiel mit zwei Gegentoren innerhalb von  zwölf Minuten auf einem Mentalitätsproblem bei den „Reds“ basiere.

Die launige Antwort von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp: „Es ist sehr schwierig, mit dir zu sprechen, wenn ich ehrlich bin. Das möchte das lieber nicht tun. Du weißt, warum. Für all die Dinge, die du geschrieben hast. Wenn jemand anderes diese Frage stellen möchte, werde ich antworten.“

Experte vergleicht Klopp mit Sir Alex Ferguson

Ein seltener Vorgang auf einer Pressekonferenz in England, der anschließend in den englischen Medien diskutiert wurde. Der ehemalige Fußballer und heutige Premier-League-Experte, Scott Minto, sieht aufgrund dieses Vorfalls „ein klares Zeichen für eine Krise in Liverpool“.

Der Experte vergleicht Klopp bei „talkSPORT“ mit dem langjährigen Trainer von Manchester United, Sir Alex Ferguson, der sich bei Pressefragen ebenfalls mehrfach das Recht herausnahm, diese nicht zu beantworten und Journalisten zu diskreditieren.

Dietmar Hamann erwartet Entschuldigung von Jürgen Klopp

Der ehemalige Liverpool-Profi Dietmar Hamann sieht genau darin ein Problem: „Er muss erkennen, dass James Pearce und seine Familie seit diesem Vorfall mit Hass-Nachrichten bombardiert werden, weil Klopp eine Frage nicht beantwortet hat“, gibt der Sky-Experte bei „talkSPORT“ zu Bedenken. Es sei richtig gewesen, diese Frage zu stellen, James verdiene eine Entschuldigung.

Basierend auf seinen Erfahrungen beim englischen Spitzenklub führt Hamann weiter aus: „Liverpool ist ein Verein, der auf Respekt basiert, und ich denke, jemand muss Klopp sagen: ‚Das ist der Liverpool Football Club, und du kannst das nicht tun.‘ Wir haben Kampagnen gegen Mobbing und man darf den Liverpool-Trainer sich nicht so verhalten lassen. Ich habe das Gefühl, dass niemand im Verein sich traut, ihm das zu sagen.“

Für Klopp und sein Team dürften nun die kommenden Wochen entscheidend sein. In der Liga geht es zunächst im Merseyside-Derby gegen Everton und dann gegen Champions-League-Kandidat Newcastle United, bevor im Achtelfinale der Königsklasse die Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Real Madrid auf dem Programm steht. (oke)

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