Reaktionen zum BVB-FinaleinzugReus: „Jetzt müssen wir den Titel holen, sonst wär es scheiße“

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Dortmunds Trainer Edin Terzic (r.) und Marco Reus jubeln über den Sieg gegen PSG.

Dortmunds Trainer Edin Terzic (r.) und Marco Reus jubeln über den Sieg gegen PSG.

Nach dem Sieg gegen Paris St. Germain und dem Finaleinzug in der Champions League ist der Jubel bei Borussia Dortmund grenzenlos.

Borussia Dortmund steht im Finale der Champions League – nach 1997 und 2013 zum dritten Mal. Ob der BVB am 1. Juni in Wembley auf Bayern München oder Real Madrid trifft, entscheidet sich am Mittwochabend. Nach dem 1:0 am Dienstagabend (7. Mai) gegen Paris St. Germain im Parc des Princes, dem sechs Tage zuvor vor heimischer Kulisse ebenfalls ein 1:0 vorausgegangen war, stürmten die glücklichen Sieger zu ihren Fans in die Kurve und ließen sich feiern.

Mit dem Torschützen Mats Hummels und dem langjährigen Kapitän Marco Reus stehen in London dann zwei Spieler auf dem Platz, die bereits 2013 dabei waren. Damals hieß der Sieger Bayern München. Der 35 Jahre alte Hummels und der nur ein Jahr jüngere Reus werden aber alles daran setzen, ihre Karrieren mit einem Sieg in der Königsklasse zu krönen.

Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war 2013 bereits im Amt, erinnert sich aber nicht wirklich an den Abend, wie er nun sagte. Der erst kürzlich zum Geschäftsführer Sport beförderte Lars Ricken stand damals auf dem Platz und kehrt jetzt nach Wembley zurück, ebenso wie die heutigen Assistenztrainer von Edin Terzic, Sven Bender und Nuri Sahi. Der heutige Sportdirektor Sebastian Kehl komplettiert die Liste der sieben BVB-„Rückkehrer“. 2013 saß er allerdings nur auf der Bank.  

Die BVB-Reaktionen nach dem Sieg gegen PSG

Edin Terzic (BVB-Trainer): „Der Glaube war da. Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir das realisieren. Wir freuen uns extrem. Es ist pure Freude und ganz, ganz viel Stolz. Wir sind mit jedem Spiel gewachsen. Wir haben das erste Mal vor dem Hinspiel gegen Eindhoven darüber gesprochen, wie kurz der Weg nach London ist. Dafür machen wir es. Wir hätten uns gewünscht, letztes Jahr in unserem Stadion so ein ähnliches Bild zu kreieren. Da sah es nach dem Spiel anders aus, aber heute konnten wir unseren Fans etwas zurückgeben, indem wir es geschafft haben, wieder gemeinsam nach London zum Champions-League-Finale zu fahren.“

Marco Reus: „Jetzt müssen wir den Titel holen. Sonst wär es scheiße. Es ist Wahnsinn, dass wir wieder im Finale stehen. Da hat keiner mit gerechnet. Wir waren in der Champions League immer da. Heute war klar, dass wir leiden müssen und Glück brauchen. Wir haben sehr viel gelitten, aber wir haben es am Ende geschafft. Morgen fragt keiner, wie. Da steht nur der Name Borussia Dortmund.“

Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer): „Ich hatte irgendwann ab der 80. das Gefühl, es ist Manchester 1997. Ich freue mich unheimlich. Ich freue mich für Mats. Wir sind ja beide ein bisschen in der Endphase unserer Karriere. Ich bin für meine Verhältnisse echt euphorisch. Es ist unglaublich, was Edin leistet.“

Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor): „Die Bayern würden mir gefallen. Ich habe das Gefühl, wir haben noch eine Rechnung zu begleichen. Das Tor sollten wir abbauen und mit nach Dortmund nehmen. Vielleicht brauchen wir es in Wembley noch mal. In der Kabine war die Hölle los, laute Musik und Alkohol.“

Mats Hummels: „Wir glauben dran, dass wir in der Champions League bestehen können“

Mats Hummels: „Jule hat mir den schön auf den Kopf serviert. Den nehmen wir natürlich gerne mit. Ich habe nicht viele Tore in der Champions League geschossen. Ich glaube fünf. Ein guter Zeitpunkt, etwas aufzustocken. Wir werden auf einen sehr starken Gegner treffen. Wir glauben alle dran. Wir glauben spätestens seit dem zweiten Spiel in der Gruppenphase dran, dass wir in der Champions League bestehen können. Wir haben sehr aktiv verteidigt. Wir haben versucht, uns nicht in den eigenen Sechzehner fallen zu lassen. Spätestens nach der 30. hat man gemerkt, wie ruhig es hier geworden ist.“

Matthias Sammer (BVB-Berater): „Das Quäntchen Glück hat man immer gebraucht, wenn man ein Halbfinale oder Finale gewinnen will. Irgendwie haben sie es auch verdient. Sie haben leidenschaftlichen und ehrlichen Fußball gespielt und damit auch PSG den Zahn gezogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass einer den Meter nicht mehr macht. Sie haben viele Dinge gut gemacht. Jetzt sollen sie sich auch freuen, aber nicht übertreiben, weil ich weiß nicht, ob es nicht eine Steigerung gibt, wenn du ein Finale gewinnen würdest.“ (cme/sid)

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