Royaler Besuch in AachenPrinzessin Anne wird den Chio eröffnen

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Prinzessin Anne (l), die Princess Royal, und Charles, Prinz von Wales, lachen während ihres Besuchs des Braemar Royal Highland Gathering im Princess Royal and Duke of Fife Memorial Park

Prinzessin Anne (l), die Princess Royal, und King Charles lachen während ihres Besuchs des Braemar Royal Highland Gathering im Princess Royal and Duke of Fife Memorial Park

Voraussichtlich 40.000 Zuschauer werden im Aachener Reitstadion am Dienstagabend dabei sein.

In Aachen wird hoheitlicher Besuch erwartet, Prinzessin Anne, Tochter der verstorbenen britischen Queen Elizabeth, eröffnet am Dienstagabend im großen Aachener Reitstadion vor voraussichtlich 40.000 Zuschauern den Chio 2023 (ab 20.15 Uhr live im WDR-Fernsehen). Großbritannien ist Partnerland des Aachener Reitturniers, und die 72-Jährige dürfte in der Soers ihrem Element sein. Denn sie ist passionierte Reiterin, war 1971 Europameisterin in der damals noch sogenannten Military und gehörte 1976 in Montreal zum britischen Team in dieser Disziplin. Annes Tochter Zara Philipps, heute Tindall, wurde 2006 in Aachen sogar Weltmeisterin im Vielseitigkeitsreiten, wie es inzwischen heißt.

Household Cavalry in Aachen

„Princess Royal“ Anne kommt nicht allein in die Karlstadt, sie bringt die schmucke „Household Cavalry“ mit, jene berittene Garde mit den goldblitzenden Helmen, die man von den Paraden auf Londons Straßen kennt. Zuletzt war sie bei „Trooping the Colour“, der Militärparade zu Ehren des Geburtstags von König Charles im Einsatz. Und mit Sicherheit wird auch von den sportlichen Reitern von der Insel in den Aachener Wettbewerben in Dressur, Springen und Vielseitigkeit einiges zu sehen sein. Zum Beispiel in der Dressur, in der am Donnerstag der Grand Prix, die erste Wertung des Nationenpreises stattfindet – mit sehr starker Konkurrenz. Doppel-Weltmeisterin Charlotte Fry ist am Start, sie wird ihr Olympia-Pferd Everdale satteln. Die dreifache Olympiasiegerin Charlotte Dujardin geht mit ihrem WM-Pferd Imhotep ins Viereck, mit dem sie nach ihrer Babypause bereits mit Spitzenleistungen brilliert hat.

Ingrid Klimke dabei

Die größten Rivalen der Briten im Viereck dürften wie gewohnt die deutschen Reiter sein, angeführt wird die Equipe von Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, die mit ihrer Stute Dalera nach Aachen zurückkehrt, nachdem sie die letztjährige Ausgabe des Chio wegen der Geburt ihres zweiten Kindes verpasst hatte. Zur deutschen Equipe gehören auch die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth mit Quantaz, Frederic Wandres mit Bluetooth an. Sowie Ingrid Klimke, die Franziskus satteln wird – trotz des Schlüsselbeinbruchs, den sie sich beim Geländeritt in Luhmühlen am 18. Juni zugezogen hat. „Franz und ich sind fit! Und wir freuen uns auf Aachen“, teilte Klimke auf Instagram mit.

In der Vielseitigkeit wird sie in Aachen diesmal aber nicht antreten, hier bilden Michael Jung, Sandra Auffarth, Christoph Wahler und die Debütantin Malin Hansen-Hotopp das deutsche Team. Und dann sind da noch die Springreiter, die am Donnerstagabend mit dem Nationenpreis (ab 20.15 Uhr im WDR) ihre erste große Bewährungsprobe haben, bevor am Sonntag (13.55 Uhr) der Große Preis von Aachen stattfindet. Wie immer ist in dieser waghalsigen Disziplin vieles möglich. Zum Beispiel ein Außenseitersieg, wie es ihn im Vorjahr gab, als Gerrit Nieberg mit seinem Ben überraschend siegte. „Jedes Mal, wenn ich mir den Ritt ansehe, bekomme ich aufs Neue Gänsehaut“, sagte der 30-jährige Sohn des zweimaligen Olympiasiegers Lars Nieberg – und: „Jeder Reiter träumt davon, diese Prüfung eines Tages zu gewinnen. Dass mir das nun so früh in meiner Karriere geglückt ist, ist natürlich umso schöner.“

Anne reist Mittwoch ab

Nieberg ist wieder Teil der deutschen Equipe, Bundestrainer Otto Becker nominierte außerdem Hans-Dieter Dreher (Elysium), Marcus Ehning (Stargold), Mario Stevens (Starissa) und Jana Wargers (Limbridge). Die finalen vier Paare für den Nationenpreis wird Becker in Aachen wie üblich kurzfristig bestimmen. Während Prinzessin Anne schon am Mittwochmittag wieder heimreisen wird und so die wichtigsten Wettbewerbe des Chio nur aus der Ferne verfolgen kann, wird die „Household Cavalry“ die Woche über in Aachen bleiben und das Turnier schmücken. Britischer geht es nicht.

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