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Tennis in KölnAlexander Zverev lässt keine Zweifel aufkommen

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Alexander Zverev

  • Seinen Auftakt im Einzel beim ATP-Turnier in Köln hat Alexander Zverev problemlos gemeistert.
  • Den Spanier Fernando Verdasco fertigte der Hamburger in nur 63 Minuten ab.
  • Seine Kräfte wird Zverev noch brauchen – hinter ihm liegen anstrengende Wochen. Vor ihm auch.

Köln – Wenn Deutschlands bester Tennisspieler seinem Beruf nachgeht, schaut seine Mutter üblicherweise nicht zu. Während der Matches dreht Irina Zvereva zur Ablenkung ihre Runden an der frischen Luft. Auch am Donnerstagnachmittag war die unbestrittene Chefin der erfolgreichen Tennisfamilie – obwohl in Köln – nicht in der Lanxess-Arena zu sehen. Weit wird sie auf ihrem Spaziergang allerdings nicht gekommen sein, denn Sohn Alexander Zverev hatte es in seinem Auftaktmatch beim ersten Kölner ATP-Turnier eilig: In 63 Minuten stürmte der Weltranglistensiebte beim überzeugenden 6:4, 6:1 gegen den Spanier Fernando Verdasco ins Viertelfinale.

Der Turnierfavorit zeigte sich gut erholt von seiner starken Erkältung, die ihn beim Aus im Achtelfinale der French Open elf Tage zuvor beeinträchtigt hatte. Er habe „dem Körper etwas Ruhe gegeben“, sagte Zverev nach dem Auftaktsieg, erst am Samstag nach seiner Ankunft in Köln das erste Training seit Paris absolviert. „Für eine erste Runde bin ich sehr zufrieden“, resümierte der US-Open-Finalist, der am Freitag (14 Uhr) auf den südafrikanischen Qualifikanten Lloyd Harris trifft.

Aufschlag als Schlüssel

Gegen Verdasco ließ Zverev schon im ersten Satz keine Zweifel aufkommen. Nur zwei Punkte gab der 23-Jährige bei eigenem Service ab und feuerte seinem 13 Jahre älteren Kontrahenten sogar einen zweiten Aufschlag mit mehr als 220 km/h um die Ohren. Nach dem nur auf dem Papier knappen Ausgang des ersten Durchgangs baute der Madrilene, der in der ersten Runde den früheren Weltranglistenersten Andy Murray ausgeschaltet hatte, im zweiten Satz deutlich ab. Der Veteran, einst Nummer sieben der Welt und Halbfinalist bei den Australian Open, besiegelte die Niederlage mit einem Vorhandfehler. Ihm habe nach neun Monaten ohne Turnier die Matchpraxis gefehlt, sagte Verdasco, der zudem über Schmerzen in der Schulter klagte. Zuletzt war er von den French Open in Paris wegen eines positiven Corona-Tests ausgeschlossen worden und hatte daraufhin angekündigt, die Organisatoren verklagen zu wollen.

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An Praxis auf den großen Tennisbühnen dieser Erde hat es Alexander Zverev in den vergangenen Wochen nicht gerade gefehlt. Von Problemen bei der Umstellung auf den neuen Belag war beim gebürtigen Hamburger, der in Monte Carlo lebt, dennoch nichts zu sehen. Aber mit der Akklimatisierung an neue Gegebenheiten hat er in den vergangenen Wochen genügend Erfahrung gesammelt. Nur zwei Wochen nach seiner bitteren Fünfsatz-Finalniederlage gegen Dominic Thiem auf dem Hardcourt von New York trat er auf dem in diesem Jahr durch feucht-kühles Klima noch verlangsamten Platz in Paris an.

London im Blick

Zwischen seinem Aus gegen den Italiener Jannik Sinner und dem ersten Kölner Auftritt im Doppel an der Seite seines Bruders Mischa am Dienstag lagen neun Tage. Strapazen, die Zverev für die Auftritte in der Heimat gern auf sich nimmt, wie er am Donnerstag sagte. Mehr als ein Jahr liegt sein letztes Match in Deutschland zurück. Für das zweite Kölner Turnier in der kommenden Woche wünsche er sich, „dass wenigstens ein paar Zuschauer zugelassen werden“. Ansonsten begnügte sich Zverev mit knappen Antworten: Der eingespielte Applaus? „Ist mir egal.“ Der nächste Gegner? „Kenne ich nicht.“ Sein körperlicher Zustand: „Alles okay.“

Die Spiele in der Lanxess-Arena dienen Zverev als Vorbereitung für den letzten Höhepunkt einer verrückten Saison: das ATP-Finale in London im November. Seit dieser Woche steht fest, dass der Weltranglistensiebte zum vierten Mal in Folge für das Turnier der acht besten Spieler eines Tennisjahres qualifiziert sein wird. Zverev hat gute Erinnerungen an die O2-Halle im Stadtteil Greenwich. Der Finalerfolg über Novak Djokovic 2018 ist bis heute sein bedeutendster Titel.

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