Tennisball-Protest gegen die DFLZweitliga-Topspiel Hertha gegen HSV wird für mehr als 30 Minuten unterbrochen

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Fans protestieren mit geworfenen Tennisbällen gegen die Deutsche Fußball-Liga (DFL), auch Hamburgs Jean-Luc Dompe half beim Aufräumen am Top-Spiel gegen Hertha.

Fans protestieren mit geworfenen Tennisbällen gegen die Deutsche Fußball-Liga (DFL), auch Hamburgs Jean-Luc Dompe half beim Aufräumen am Top-Spiel gegen Hertha.

Die Fan-Szenen protestieren gegen einen möglichen Einstieg von Investoren bei Clubs – regelmäßig hagelt es Tennisbälle und Schokomünzen.

Das Topspiel der 2. Liga zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV ist wegen Protesten gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen worden. Immer wieder flogen am Samstagabend zu Beginn der zweiten Halbzeit Tennisbälle aus der Hertha-Kurve auf das Feld. „Investorenwahnsinn endlich stoppen, ob in der DFL oder in den Vereinen“, hieß es auf einem Banner.

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Nachdem das Spiel schon rund 20 Minuten unterbrochen war, schickte Schiedsrichter Daniel Schlager die Spieler vom Feld. Zuvor war Hertha-Coach Pal Dardai in die Kurve gegangen und hatte auf die Fans eingeredet - allerdings ohne Erfolg. Die Spieler hatten sich in dieser Zeit zunächst auf dem Platz warm gehalten.

Auch mehrmalige Appelle des Stadionsprechers brachten nichts. In der ersten Halbzeit hatten die Hamburger Fans Bälle geschmissen, wenngleich nicht in der Intensität.

„Das geht zu weit. Das dauert auch viel zu lange. Es ist eine schwere Situation. Jetzt geht es ins Sportliche. Natürlich ist der Trainer nicht erfreut, das bringt uns aus dem Rhythmus“, sagte Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich bei Sport1.

Seit Monaten kommt es zu massiven Protesten, vor allem der aktiven Fan-Szenen, also primär Ultra-Gruppen, gegen den Investoren-Einstieg bei Ligaklubs. Der erste Abstimmungsversuch der DFL war gescheitert, die zweite Abstimmung ging pro DFL-Vorschlag aus und hing offenbar an der Stimme von Hannover-96-Mäzen Martin Kind. Die Fans fürchten einen Ausverkauf der Liga, eine Zerstückelung des Spieltags mit möglichst vielen Anstoßzeiten, um mehr Spiele im TV übertragen zu können, und eine ungleiche Verteilung des Geldes unter den Teams. (mab/dpa)

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