IstanbulTürkische Fans skandieren „Wladimir Putin“ – Kiew reagiert sportlich

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Lucescu und seine Spieler

Kiew-Trainer Lucescu mit seinen Spielern auf dem Rasen in Istanbul.

Istanbul – Fans von Fenerbahce Istanbul haben mit ihrem Verhalten den Sieg von Dynamo Kiew im zweiten Pflichtspiel der Ukrainer seit Beginn des russischen Angriffskriegs überschattet. Zahlreiche Anhänger des türkischen Clubs skandierten in der zweiten Halbzeit der Partie der zweiten Champions-League-Qualifikationsrunde den Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. 

Der Trainer von Dynamo Kiew hat die Rufe von türkischen Fans sehr bedauert. In der Partie sei zunächst alles nach Plan gelaufen, „aber wir haben die Fans nicht einkalkuliert, ich habe nicht mit solchen Rufen gerechnet - bedauerlich“, sagte Mircea Lucescu nach Angaben der Zeitung „Fanatik“ nach dem Spiel am Mittwochabend in Istanbul.

An der anschließenden Pressekonferenz nahm Lucescu aus Protest nicht teil. Fenerbahce-Trainer Jorge Jesus äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Witalij Bujalskyj (57. Minute) hatte Kiew in Führung gebracht, anschließend gab es die „Wladimir Putin“-Rufe von der Tribüne.

Fenerbahce-Fans bedauern Vorfall in sozialen Netzwerken

Der Vorfall wurde auch in den sozialen Medien breit diskutiert. Viele Fenerbahce-Fans äußerten ihr Bedauern über das Verhalten der Anhänger im Stadion. Auch das ukrainische Außenministerium reagiert auf den Vorfall via Twitter. Und das in sportlicher Manier: „Wir raten den türkischen Fans, auf der Seite der Sieger zu stehen“, twitterte Außenamtssprecher Oleh Nikolenko am Donnerstag. 

Der ukrainische Rekordmeister setzte sich am Mittwochabend im Rückspiel in Istanbul mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung durch. Der knappe Auswärtssieg reichte nach dem 0:0 im Hinspiel, um die dritte Qualifikationsrunde für die Königsklasse zu erreichen. Dabei trifft Kiew auf den österreichischen Vertreter Sturm Graz. (oke, dpa)

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