Auch Staatsanwaltschaft ermitteltVerdacht auf Spielmanipulation in der Regionalliga Südwest

Lesezeit 2 Minuten
Die Partie des FSV Frankfurt gegen den TSV Steinbach Haiger fand am 7. Oktober in der PSD Bank Arena statt.

Die Partie des FSV Frankfurt gegen den TSV Steinbach Haiger fand am 7. Oktober in der PSD Bank Arena statt.

Auffällige Beträge waren laut Polizei auf eine Steinbacher Führung zur Halbzeitpause gesetzt worden.

Der Fall um eine mögliche Spielmanipulation in der Fußball-Regionalliga Südwest beschäftigt neben dem Polizeipräsidium Frankfurt nun auch die Staatsanwaltschaft Bochum.

Ein Sprecher bestätigte die Aufnahme von Ermittlungen. Bei der Partie des FSV Frankfurt gegen den TSV Steinbach Haiger am 7. Oktober (0:3) waren ungewöhnlich hohe Wetteinsätze registriert worden.

Die Staatsanwaltschaft Bochum gilt im Umgang mit Spielmanipulation als erfahren. Unter anderem hatte die Strafverfolgungsbehörde im Zuge des Wettskandals 2009 ermittelt. Damals kam heraus, dass europaweit mehr als 200 Spiele manipuliert worden waren, darunter 32 Partien in Deutschland.

Beide Clubs erklären Bereitschaft zur Aufklärung des Falls

Außerdem sei die Liga sei „mit beiden Clubs im Austausch, diese haben ihre volle Bereitschaft zur Mitarbeit bei der Aufklärung des Sachverhalts erklärt“, hieß es bereits am vergangenen Samstag in einer Stellungnahme. Es solle „ein unabhängiger Sonderermittler“ eingesetzt werden.

Die juristische und die sportgerichtliche Aufarbeitung laufen parallel. Hinweise auf eine mögliche Manipulation habe das Bundesinnenministerium von einem Wettanbieter bekommen, wie ein Ministeriumssprecher bestätigte. In Hessen bestätigte das Landeskriminalamt die „Kenntnis von dem Vorgang, der aus Gründen der Zuständigkeit im Polizeipräsidium Frankfurt bearbeitet wird“. Zuerst hatte der „Kicker“ über den Vorgang aus der vierthöchsten deutschen Spielklasse berichtet.

Auffällige Beträge auf eine Steinbacher Führung zur Halbzeitpause gesetzt

Dem „Kicker“-Bericht zufolge sollen auffällige Beträge auf eine Steinbacher Führung zur Halbzeitpause gesetzt worden sein. Sowohl Zeitpunkt als auch Höhe der Einsätze hätten nicht dem üblichen Muster für Partien aus der Regionalliga entsprochen. Steinbach Haiger führte in der Partie am 7. Oktober zur Halbzeit mit 2:0 gegen Frankfurt.

Verantwortliche beider Clubs zeigten sich von den Berichten überrascht. „Ich war beim Spiel vor Ort und da gab es nichts Auffälliges“, sagte Arne Wohlfarth, Geschäftsführer des FSV Steinbach Haiger, der Deutschen Presse-Agentur vor der Mitteilung der Liga. Auch die Frankfurter teilten mit, bei diesem Spiel keine Anhaltspunkte für eine Manipulation zu haben. (red, dpa)

KStA abonnieren